Liquidität treibt die Märkte
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Die Nachfrage Chinas nach Rohstoffen sinkt dramatisch. Dabei ist China etwa bei Industriemetallen für ungefähr die Hälfte der weltweiten Nachfrage verantwortlich. Und sein Ölverbrauch liegt mittlerweile etwa 20 Prozent unter dem normalen Niveau. Chinesische Touristen, deren Ausgaben mit etwa 250 Milliarden Dollar pro Jahr doppelt so hoch sind wie die von US-Touristen, fallen weg. Dieses Nachfragedefizit wird große Auswirkungen auf den Transport- und Luxussektor haben. Auch im verarbeitenden Gewerbe in der Eurozone hat die Coronavirus-Krise das Potenzial, die derzeitige Rezession zu verlängern.
Angesichts all dieser Risiken, die er in seinem aktuellen Strategy Weekly aufführt, wertet Axel Botte, Marktstratege beim französischen Vermögensverwalter Ostrum Asset Management, die neue Höchststände der Märkte als ein Zeichen der Selbstzufriedenheit der Anleger.
Botte: „Der Anstieg der Vermögenspreise ist vor allem ein Nebenprodukt der lockeren Geldpolitik der Zentralbanken. Die PBoC hat dem Finanzsystem gerade Liquidität zugeführt, was den Aufwärtsdruck auf den Renminbi (fast 7 gegenüber dem US-Greenback) seit der Unterzeichnung des Handelsabkommens mit den USA gestoppt hat.
Tatsächlich reagierte die Rendite der 10-jährigen US-Noten kaum auf die starken Arbeitsmarktdaten und die höheren ISM-Werte. Die 10-Jahres-Rendite kehrte trotzdem auf 1,60 % zurück, was dem Reposatz der Fed entspricht. Die unterdurchschnittliche Performance der 5-jährigen Anleihen ist typisch für eine geringere Risikoaversion. Es ist die Angst, die nächste Beschleunigung nach oben zu verpassen, die Investoren in die Märkte treibt. Die Erfahrung, 2019 nicht dabei gewesen zu sein, hat ihre Spuren hinterlassen.“
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