Analyse
09:10 Uhr, 07.03.2023

LINDT & SPRÜNGLI - Mehr Gewinn und höhere Dividende

Der Schweizer Schokoladenhersteller hat 2022 bei der Profitabilität wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht. Im laufenden Geschäftsjahr soll diese sich weiter verbessern.

Erwähnte Instrumente

  • Chocoladef. Lindt & Sprüngli - WKN: 859568 - ISIN: CH0010570759 - Kurs: 102.000,000 Fr (SIX)

Die vorläufigen Umsatzzahlen, die Lindt bereits Mitte Januar veröffentlicht hat (wir hatten darüber berichtet), wurden bestätigt. Der Konzernumsatz legte 2022 auf 4,97 Mrd. CHF zu von 4,59 Mrd. CHF im Jahr zuvor. In Europa wurden 2,30 (Vorjahr 2,33) Mrd. CHF umgesetzt, in den USA stiegen die Erlöse auf 2,03 (VJ 1,69) Mrd. CHF und im Rest der Welt auf 646 (VJ 568) Mio. CHF.

Gewinn steigt überproportional trotz deutlich höherer Kosten

Stärker als der Umsatz wuchs der Gewinn. So legte das EBIT um 15,5 Prozent auf 744,6 (VJ 644,9) Mio. EUR zu. Die EBIT-Marge stellte sich somit auf 15,0 (VJ 14,1) Prozent und erreichte damit wieder den Wert aus dem Jahr 2019. Der Nettogewinn expandierte um 16,1 Prozent auf 569,7 (VJ 490,5) Mio. CHF, was einer ordentlichen Umsatzrendite von 11,5 (VJ 10,7) Prozent entspricht.

Man muss sich bei der Einordnung dieser Zahlen vor Augen halten, dass 2022 die Rohstoffpreise für Kakao, Milch und Zucker zum Teil sehr stark gestiegen sind, von den höheren Kosten für Energie und Transport mal ganz abgesehen. Nach Unternehmensangaben stiegen die Materialkosten 2022 um 33,8 Prozent.

Dividende wird erhöht

Der Gewinn pro Lindt-Aktie kletterte auf 2.416 (VJ 2.049) CHF. Den Aktionären wird eine Dividendenerhöhung um 100 CHF auf 1.300 CHF je Aktie vorgeschlagen. Die Ausschüttungsquote liegt damit bei knapp 54 Prozent.

In Europa ging das EBIT leicht auf 409 (VJ 425) Mio. CHF zurück. In Nordamerika war hingegen ein deutlicher Zuwachs auf 221 (VJ 129) Mio. CHF zu verzeichnen. Auch im Segment Rest der Welt konnte das EBIT auf 115 (VJ 91) Mio. EUR gesteigert werden.

Aufgrund einer höheren Bevorratung ging der freie Cashflow zurück, lag mit 526 (VJ 585) Mio. CHF aber immer noch auf einem guten Niveau. Die Marge reduzierte sich auf 10,6 (VJ 12,8) Prozent. Im Gegenzug stieg die Nettoverschuldung auf 571 (VJ 295) Mio. CHF an. Die Konzerneigenkapitalquote lag zum Jahresende 2022 bei nach wie vor komfortablen 55,4 (VJ 58,3) Prozent.

Trotz der anhaltenden globalen Herausforderungen hält Lindt daran fest, beim Umsatz in diesem Jahr organisch um 6 bis 8 Prozent zu wachsen. Die EBIT-Marge soll um 20 bis 40 Basispunkte steigen. Dieses Wachstum soll auch mittel- bis langfristig erreicht werden. Damit würden die Schweizer stärker als der Markt zulegen, was sukzessive zu einem höheren Marktanteil führt.

Fazit: Lindt hat ein gutes Geschäftsjahr hingelegt, auch wenn sich der ein oder andere Marktteilnehmer vielleicht noch einen Tick mehr erhofft hatte. Kurzfristig dürfte das Potenzial der Lindt-Aktie eher überschaubar sein, mittel- bis langfristig sind die Aussichten aber nach wie vor gut. An schwachen Börsentagen können konservative Anleger und Schoko-Freunde eine Position aufbauen.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. CHF 4,97 5,24 5,58
Ergebnis je Aktie in CHF 2416 2578,00 2821,00
KGV 42 40 36
Dividende je Aktie in CHF 1300,00 1360,00 1480,00
Dividendenrendite 1,27 % 1,33 % 1,45 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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