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15:27 Uhr, 30.09.2024

Lindner: Kabinett beginnt Ressortabstimmung zu Reform privater Altersvorsorge

Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones) - Die Bundesregierung hat nach Angaben von Finanzminister Christian Lindner (FDP) die Ressortabstimmung über die geplante Neuregelung der privaten Altersvorsorge begonnen. Bei einem Bürgergespräch in München betonte Lindner, "dass heute am Tag in der Bundesregierung der nächste Schritt gegangen wird für die sogenannte Aktienrente". In Deutschland gebe es ganz stark private Altersvorsorge basierend auf Versicherungsprodukten, während es in anderen Ländern sehr viel stärker kapitalmarktorientierte Produkte gebe. "Wir schaffen jetzt zusätzliche Wahlfreiheit, die es vorher in Deutschland nicht gab", sagte er.

Ab dem 1. Januar 2026 soll es laut den Angaben nun möglich sein, in einem Altersvorsorgedepot etwa mit Aktien oder einem eigenen ETF-Sparplan für das Alter vorzusorgen. "Dann sind die Produkte verfügbar, jetzt schaffen wir die gesetzlichen Grundlagen", sagte Lindner. "Die gleiche staatliche Förderung, die es vorher für Riester gab, die gibt es dann auch für Ihr Altersvorsorgedepot", kündigte Lindner an. Zu jedem angelegten Euro legt der Staat laut dem Plan noch einmal 20 Cent Förderung drauf, bis zu einer Obergrenze von 3.000 Euro im Jahr. Das Depot bleibt demnach zunächst steuerfrei, erst bei Auszahlung fällt Steuer an.

Lindner verwies auf hohe Gewinnmöglichkeiten. "Da können auch Menschen mit einem normalen Einkommen im Ruhestand plötzlich mehrere hunderttausend Euro, wenn sie es 40 Jahre durchhalten, ... zusätzliches Kapital im eigenen Alter neben der gesetzlichen Rente und der betrieblichen Altersvorsorge haben", sagte der Finanzminister. Nach früheren Angaben soll zudem weiter die bisherige Riester-Förderung mit hundertprozentiger Beitragsgarantie sowie eine risikoreichere Alternative mit 80-prozentiger Garantie geben.

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

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