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18:12 Uhr, 30.09.2024

GDV: Stärke der Lebensversicherung ist lebenslange Absicherung

DJ POLITIK-BLOG/GDV: Stärke der Lebensversicherung ist lebenslange Absicherung

Die Übersicht in Kurzmeldungen zu Entwicklungen, Ergebnissen und Einschätzungen rund um die bundesdeutsche Politik:

GDV: Stärke der Lebensversicherung ist lebenslange Absicherung

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat sich kritisch zu den Plänen für eine Reform der privaten Altersvorsorge gezeigt. "So wie die Reform gestaltet ist, bleibt die lebenslange Absicherung auf der Strecke: Altersvorsorge ist mehr als Vermögensaufbau. Die lebenslange Absicherung ist die Stärke der Lebensversicherung", so Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV. Die Versicherer unterstützten den Vorschlag im Referentenentwurf, einfache und transparente Produkte mit lebenslanger Auszahlgarantie zu fördern, sowie ein beitragsproportionales Fördersystem einzuführen. "Es ist gut, dass die Förderung einfacher werden soll. Das senkt die Zugangsschwellen", so Asmussen. Gleichzeitig sei es wichtig darauf zu achten, dass auch weiterhin Geringverdiener, Alleinerziehende und Familien mit Kindern besonders von der Förderung profitierten. "Diese Zielgruppen sollten der Kern der geförderten privaten Altersvorsorge sein."

Pistorius will für Hannover in den Bundestag

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) tritt bei der nächsten Bundestagswahl an und bewirbt sich um ein Direktmandat im Bundestagswahlkreis Hannover II. "Ich habe zehn Jahre lang in Hannover gearbeitet und viel Zeit dort verbracht", sagte der frühere niedersächsische Innenminister dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel. "Ich möchte meinen Teil dazu beitragen, dass die SPD nächstes Jahr ein gutes Ergebnis erzielt, und dazu gehört es, möglichst viele Wahlkreise direkt zu gewinnen", sagte Pistorius. Der Wahlkreis im Süden der niedersächsischen Landeshauptstadt gilt laut dem Magazin als sozialdemokratische Bastion. Seit 1949 wurde er demnach bei jeder Bundestagswahl von den Direktkandidaten der SPD gewonnen. In seiner Geburtsstadt Osnabrück sei spekuliert worden, Pistorius könnte sich dort aufstellen lassen. "Der naheliegendste Wahlkreis wäre Osnabrück Stadt gewesen. Ich wollte aber nicht gegen den dort 2021 gewählten jungen Abgeordneten antreten", sagte Pistorius.

Bundeswehr fliegt Botschaftsangehörige aus Beirut aus

Die Bundesregierung hat eine diplomatische Luftabholung aus Beirut eingeleitet und fliegt nicht dringend benötigtes Botschaftspersonal aus der libanesischen Hauptstadt aus. Das gaben das Auswärtige Amt und das Bundesverteidigungsministerium bekannt. "Angesichts der Lage hat das Auswärtige Amt die Krisenstufe für die Auslandsvertretungen in Beirut, Ramallah und Tel Aviv am Wochenende nochmal angehoben und eine diplomatische Abholung eingeleitet", teilten die Ministerien mit. Familienangehörige der entsandten Beschäftigen und von deutschen Mittlerorganisationen sowie nicht dringend benötigtes Personal würden ausgeflogen. "Ein Flugzeug des Typs A321 der Luftwaffe ist heute nach Beirut geflogen, um die Ausreise der Kolleginnen und Kollegen und ihrer Familien sowie von Angehörigen deutscher Mittlerorganisationen in Amtshilfe zu unterstützen", so die Ministerien. In der Bundeswehrmaschine würden zudem vor allem auch aufgrund medizinischer Umstände besonders gefährdete deutsche Staatsangehörige mitgenommen. Die Botschaft unterstütze weiter die verbliebenen Deutschen in Libanon bei der Ausreise über kommerzielle Flüge und andere Wege.

Hebestreit: Regierung hat keine Pläne für vorzeitiges Aus der Koalition

Regierungssprecher Steffen Hebestreit hat Spekulationen über ein vorzeitiges Aus der Ampelkoalition zurückgewiesen. Die nächste Bundestagswahl sei für den 28. September 2025 geplant. "Nach den Plänen der Bundesregierung wird sie dann auch stattfinden. Bis dahin wird diese Bundesregierung eng und vertrauensvoll zusammenarbeiten. Es gibt keinerlei Pläne, Überlegungen, Erwägungen, dies zu ändern", sagte er während der Regierungspressekonferenz auf eine Frage nach einer möglichen Exit-Strategie des Bundeskanzlers zur Koalition von SPD, Grünen und FDP.

Ampelpolitiker uneins bei AfD-Verbot

Unter den Bundestagsabgeordneten der Ampelkoalition gibt es keine Einigkeit, ob ein Verbot der AfD angestrebt werden sollte. Der SPD-Abgeordnete Ralf Stegner sagte dem Handelsblatt, die die AfD sei rechtsextreme Partei und es spreche vieles dafür, beim Bundesverfassungsgericht "einen gut begründeten Verbotsantrag" zu stellen. Es gebe allerdings auch "valide Bedenken, ob es dafür angesichts großer Wahlerfolge der AfD nicht bereits zu spät sei, oder die AfD einen solchen Antrag für eine populistische Märtyrerpose nutzen könnte", sagte Stegner. Der Grünen-Innenpolitiker Marcel Emmerich sagte der Zeitung: "Eine wehrhafte Demokratie muss ein Parteiverbotsverfahren ernsthaft prüfen, um ihrer Verantwortung gerecht zu werden. Dabei sollte der Fokus auf die Gesamtpartei gerichtet sein." Angesichts der hohen rechtlichen Hürden verbiete sich der Alleingang einer Partei oder einer Regierung. Der FDP-Abgeordnete Frank Schäffler kritisierte die Diskussion über ein Verbot der AfD scharf. "Das halte ich für Unsinn", sagte er dem Handelsblatt. Die AfD müsse politisch bekämpft werden. Verbotsdebatten schadeten nur, weil sie von der politischen Diskussion ablenkten.

Bundesregierung kommentiert Österreich-Wahl nicht

Die deutsche Bundesregierung hat eine Bewertung der Nationalratswahl in Österreich abgelehnt, aus der die rechtsgerichtete FPÖ erstmals als stärkste Kraft hervorgegangen ist. "Grundsätzlich äußern wir uns überhaupt nicht zu Wahlergebnissen in anderen Ländern", sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit bei einer Pressekonferenz in Berlin auf eine entsprechende Frage. "Wir arbeiten mit all den gewählten Regierungen zusammen, die dann entstehen." Im Augenblick sei dies erst einmal ein Wahlergebnis, und in Österreich werde jetzt die Regierungsbildung stattfinden. "Das scheint ein wenig zu dauern, und wenn die Regierung steht, dann können wir uns dazu äußern", kündigte Hebestreit an.

Ministerpräsident Günther kontert Söders ablehnende Grünen-Haltung

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat CSU-Chef Söder für seine ablehnende Haltung zu einer Koalition mit den Grünen kritisiert. Günther sagte im Deutschlandfunk, es sei ein Zeichen von Schwäche, wenn man nur sage, mit wem man nicht regieren wolle. "Wahlkampf zu führen, wo man sich an eine Partei kettet, glaube ich, da liegt kein Segen drüber. Aber wir sollten eben niemals ausschließen, auch mit demokratischen Parteien zusammenzuarbeiten", sagte er. Die Grünen stünden auch für wichtige Themen, wie etwa die Einhaltung von Klimaschutzzielen. Günther rief seine Partei auf, wieder mehr auf ihre eigenen Stärken zu setzen und weniger über mögliche Koalitionspartner zu reden. Günther regiert in Schleswig-Holstein seit sieben Jahren gemeinsam mit den Grünen, zunächst in einer Jamaika-Koalition mit der FDP, seit 2022 in einer schwarz-grünen Koalition. Er erlebe die Grünen als verlässliche Partner, mit denen man vertrauensvoll zusammenarbeiten könne.

Habeck sieht bei Grünen positive Entwicklung trotz Herausforderungen

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat sich optimistisch zur aktuellen Entwicklung seiner Partei geäußert. Trotz jüngster Austritte bei der Grünen Jugend und Umbrüchen in der Parteiführung sieht Habeck die Partei auf einem guten Weg. "Erst einmal: Omid Nouripour und Ricarda Lang haben der Partei in einer schwierigen Lage nach einer Reihe von Wahlniederlagen Luft gegeben", sagte Habeck am Sonntagabend im Interview mit RTL/ntv zur Arbeit der aktuellen Parteivorsitzenden. Außerdem hätten Franziska Brantner und Felix Banaszak sehr schnell ihr Interesse zur Kandidatur als Parteivorsitzende angemeldet. "Die Partei sortiert sich doch in Windeseile und ohne großen Streit gerade neu. Das ist doch super", sagte er.

Habeck: Fonds für Startup-Förderung funktionieren

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat die Förderung von Startups in Deutschland verteidigt. In einem Interview mit RTL/ntv beim Gründerfestival Bits & Pretzels in München betonte er die Funktionsfähigkeit der aufgebauten Fonds. "Wir überprüfen das schon immer, aber ein gewisses Maß an Überprüfung braucht es natürlich. Das ist ja ein öffentliches Geld, also Steuerzahlergeld oder privates Geld, das uns anvertraut wurde", sagte Habeck. Die Fonds würden unter Beteiligung verschiedener Akteure aufgebaut werden, darunter die KfW-Bank, Millionäre, Familienunternehmen und Stiftungen. Diese Fonds konzentrierten sich auf bestimmte Technologiebereiche wie Klima, Hochtechnologie oder künstliche Intelligenz.

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