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08:00 Uhr, 06.06.2011

Linde holt sich den Staatsanwalt ins Haus

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München (BoerseGo.de) - Die Staatsanwaltschaft München hat gegen Beschäftigte des Gasehersteller-Konzerns Linde Ermittlungen aufgenommen. Grund sei der Verdacht auf „Korruption im geschäftlichen Verkehr“, berichtet die Süddeutsche Zeitung am Wochenende. Zum Kreis der Personen, die von der Staatsanwaltschaft formell als Beschuldigte geführt werden, sollen weder Vorstände noch Aufsichtsratsmitglieder gehören.

Linde-Chef Wolfgang Reitzle habe selbst habe vor mehr als einem Jahr die interne Revision des Konzerns mit der Untersuchung beauftragt. Laut SZ sei dafür eine Kooperation mit Turbo, einer Tochter des LKW-Konzerns MAN, der Anlass gewesen. MANTurbo hatte in in mehreren Ländern Schmiergeld gezahlt, teilweise in Millionenhöhe. Die MAN-Tochter baut Industrieanlagen, ebenso wie Linde.

Vor einigen Wochen war ein Durchsuchungsbeschluss gegen Linde ergangen, der aber nicht vollzogen werden musste. Der Grund laut Staatsanwaltschaft: Volle Kooperation. Linde habe der Staatsanwaltschaft von sich aus verdächtige E-Mails zuleiten wollen, sicherheitshalber aber um einen Durchsuchungsbeschluss gebeten. Man habe einen juristischen Grund für die Herausgabe der E-Mails haben wollen, um nicht gegen Datenschutzbestimmungen zu verstoßen.

Ob Linde-Mitarbeitern tatsächlich etwas vorzuwerfen ist, bleibt unklar. Bislang seien bei den Untersuchungen unserer Revision in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft keine Gesetzesverstöße festgestellt worden, sagte ein Linde-Sprecher auf Mediennachfrage. Das Konzernmanager von der Staatsanwaltschaft als Beschuldigte geführt würden, sei "eine übliche Vorsorgemaßnahme, um einer möglichen Verjährung von länger zurückliegenden Projekten vorzubeugen", so der Konzernsprecher weiter.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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