Letzte Zinserhöhung in den USA für 2017
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Kronberg im Taunus (GodmodeTrader.de) – Für die globale Geldpolitik ist der Juni ein wichtiger Monat: Die Europäische Zentralbank (EZB) und die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) werden am 8. bzw. 14. Juni Aufschluss über ihre weiteren Überlegungen für einen Rückzug aus ihrer lockeren Geldpolitik geben. Beide Zentralbanken könnten sich zurückhaltender zeigen, als viele erwarten, wie Anna Stupnytska, Volkswirtin bei Fidelity International, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Das verdeutliche einmal mehr, wie schwer der Ausstieg aus der vor acht Jahren eingeleiteten extrem lockeren Geldpolitik sei. Es sei zu erwarten, dass die Fed im Juni die Zinsen zum letzten Mal in diesem Jahr anheben werde. Die lockeren Finanzierungsbedingungen hätten die Fed in diesem Jahr zu Zinsschritten ermutigt, aber die Wirtschaft spiele nicht mit. Vielmehr werde die Schwäche im Konsum immer deutlicher. Ursachen seien die realen Lohneinbußen sowie die strengeren Kreditauflagen, die zum Beispiel den Kauf einer Immobilie weniger erschwinglich machten. Und auch wenn die Investitionen, die das Wachstum über viele Quartale gebremst hätten, endlich wieder anzögen, seien sie noch nicht stark genug, um den schleppenden Konsum wettzumachen, heißt es weiter.
„Auch der Inflationsausblick bleibt verhalten, da der Rohstoffpreisanstieg des letzten Jahres langsam aus den Vorjahresvergleichen herausfällt. Zwar dürfte sich die Kerninflation in den kommenden Monaten beschleunigen, was aber für die Fed kein Grund zur Sorge sein dürfte. Von der angespannteren Lage am Arbeitsmarkt könnte endlich Aufwärtsdruck auf die Löhne ausgehen. Aber die in der aktuellen Zyklusphase relativ flache Phillips-Kurve lässt nur auf eine sehr allmähliche Beschleunigung schließen“, so Stupnytska.
Auf ihrer Sitzung im Juni werde die EZB wahrscheinlich von ihrer extrem lockeren Haltung abrücken. Wie bereits von einigen Ratsmitgliedern angedeutet, werde sie ihre als „Forward Guidance“ bezeichnete Erwartungssteuerung anpassen. Mit Einzelheiten über den Ausstieg sei allerdings nicht vor Jahresende zu rechnen, heißt es weiter.
„Dieser wird vermutlich langsamer als erwartet erfolgen und davon abhängen, wie stark der Euro ist. Auch die Märkte dürften nach Hinweisen auf ein langsames Auslaufen der Lockerungsmaßnahmen und eine Anhebung der Einlagenzinsen Ausschau halten. Meines Erachtens ist die EZB aber noch nicht bereit, diese Entscheidungen zu treffen. Dies wird wohl ein Thema für das nächste Jahr sein“, so Stupnytska.
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