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12:48 Uhr, 09.06.2017

Letzte Zinserhöhung in den USA für 2017

Die US-Notenbank Fed dürfte die Zinsen am 14. Juni nach Einschätzung von Anna Stupnytska, Volkswirtin bei Fidelity International, zum letzten Mal in diesem Jahr anheben.

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Kronberg im Taunus (GodmodeTrader.de) – Für die globale Geldpolitik ist der Juni ein wichtiger Monat: Die Europäische Zentralbank (EZB) und die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) werden am 8. bzw. 14. Juni Aufschluss über ihre weiteren Überlegungen für einen Rückzug aus ihrer lockeren Geldpolitik geben. Beide Zentralbanken könnten sich zurückhaltender zeigen, als viele erwarten, wie Anna Stupnytska, Volkswirtin bei Fidelity International, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Das verdeutliche einmal mehr, wie schwer der Ausstieg aus der vor acht Jahren eingeleiteten extrem lockeren Geldpolitik sei. Es sei zu erwarten, dass die Fed im Juni die Zinsen zum letzten Mal in diesem Jahr anheben werde. Die lockeren Finanzierungsbedingungen hätten die Fed in diesem Jahr zu Zinsschritten ermutigt, aber die Wirtschaft spiele nicht mit. Vielmehr werde die Schwäche im Konsum immer deutlicher. Ursachen seien die realen Lohneinbußen sowie die strengeren Kreditauflagen, die zum Beispiel den Kauf einer Immobilie weniger erschwinglich machten. Und auch wenn die Investitionen, die das Wachstum über viele Quartale gebremst hätten, endlich wieder anzögen, seien sie noch nicht stark genug, um den schleppenden Konsum wettzumachen, heißt es weiter.

„Auch der Inflationsausblick bleibt verhalten, da der Rohstoffpreisanstieg des letzten Jahres langsam aus den Vorjahresvergleichen herausfällt. Zwar dürfte sich die Kerninflation in den kommenden Monaten beschleunigen, was aber für die Fed kein Grund zur Sorge sein dürfte. Von der angespannteren Lage am Arbeitsmarkt könnte endlich Aufwärtsdruck auf die Löhne ausgehen. Aber die in der aktuellen Zyklusphase relativ flache Phillips-Kurve lässt nur auf eine sehr allmähliche Beschleunigung schließen“, so Stupnytska.

Auf ihrer Sitzung im Juni werde die EZB wahrscheinlich von ihrer extrem lockeren Haltung abrücken. Wie bereits von einigen Ratsmitgliedern angedeutet, werde sie ihre als „Forward Guidance“ bezeichnete Erwartungssteuerung anpassen. Mit Einzelheiten über den Ausstieg sei allerdings nicht vor Jahresende zu rechnen, heißt es weiter.

„Dieser wird vermutlich langsamer als erwartet erfolgen und davon abhängen, wie stark der Euro ist. Auch die Märkte dürften nach Hinweisen auf ein langsames Auslaufen der Lockerungsmaßnahmen und eine Anhebung der Einlagenzinsen Ausschau halten. Meines Erachtens ist die EZB aber noch nicht bereit, diese Entscheidungen zu treffen. Dies wird wohl ein Thema für das nächste Jahr sein“, so Stupnytska.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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