Kommentar
19:16 Uhr, 21.01.2020

Letzte Phase der Rally? "Erinnerungen an 1999 werden wach!"

Der Hedgefondsmanager Paul Tudor Jones ist mit dem Versuch, Wendepunkte an den Märkten vorherzusagen, mehrfacher Milliardär geworden. Jetzt hat Jones eine Parallele zum Jahr 1999 erkannt, wie er in einem TV-Interview sagte.

Paul Tudor Jones ist Gründer des Hedgefonds Tudor Investment Corporation und ist mit seinen Wetten an den Finanzmärkten fünffacher Milliardär geworden.

In einem Interview mit dem Finanzsender CNBC am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos sagte Jones jetzt, dass ihn die aktuelle Situation an den Aktienmärkten stark an die Zeit vor dem Platzen der Dotcom-Bubble zur Jahrtausendwende erinnere.

"Wir befinden uns im verrücktesten geldpolitischen [Policy]-Mix der Geschichte", sagte Jones in dem Interview. "Es ist so explosiv, dass es jeder Vorstellung widerspricht. Es erinnert mich sehr an das frühe Jahr 1999 [als die Inflation niedrig war und die Aktienmärkte in die Höhe schossen]. Der Unterschied besteht darin, dass die Fed Funds Rate [der US-Leitzins] 4,75 Prozent betrug - heute sind es 1,62 Prozent. Damals hatten wir einen Haushaltsüberschuss, heute haben wir ein Defizit von fünf Prozent. So etwas kann man sich nicht ausdenken ... es sind verrückte Zeiten."

Auch im Jahre 1999 schossen die Kurse steil nach oben – bevor die Blase schließlich platzte und die Märkte den Rückwärtsgang einlegten.

Die folgende Grafik zeigt, wie stark die Kursentwicklung im Nasdaq Composite zuletzt der Kursentwicklung vor dem Platzen der Dotcom-Bubble ähnelte.

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Wegen der rekordniedrigen Zinsen und dem US-Haushaltsdefizit könne die Rally aber noch ein gutes Stück weitergehen, so Jones.

Auf die Frage, ob man schnell aus dem Markt aussteigen müsse, weil die Situation 1999 entspreche, sagte Jones: "Nicht wirklich. Der Zug hat noch einen langen, langen Weg vor sich, wenn man darüber nachdenkt."

"Wir befinden uns in solch außergewöhnlichen Zeiten. Wir haben noch nie einen solchen fiskalischen Geldmix gesehen. Es spricht also für einen massiven Blow-Off an der Spitze."

"Am Top werden die Zinsen theoretisch wesentlich höher sein", sagte Jones. "Die Animal Spirits werden laufen, die Börse wird laufen, bis die Fed irgendwann ins Spiel kommt [und diese verrückte Geldpolitik umkehrt], die sie betreibt."

Auslöser für einen Rücksetzer könnte aber auch das Coronavirus in China sein, so Jones. "Ich denke, dass das eine große Sache ist." Die Parallelen zur SARS-Epidemie zwischen 2002 und 2004 sei groß. "Wenn man sich die Ereignisse des Jahres 2003 anschaut, reicht die Schätzung [für den BIP-Rückgang in China] von 0,5 Prozent bis 2 Prozent, ein halbes Prozent für Südostasien, und die Aktienmärkte wurden zweistellig abverkauft", so Jones.

Der Starinvestor und milliardenschwere Hedgefondsmanager hat einen ungewöhnlichen Handelsstil. Wie er beispielsweise im Buch "Market Wizards" von Jack D. Schwager selbst in einem Interview beschreibt, praktiziert Jones vor allem das Swingtrading und versucht Wendepunkte an den Märkten vorherzusagen.

Wichtiges Hilfsmittel für Jones sind dabei zum einen die Elliott-Wellen-Theorie und zum anderen der Vergleich aktueller Kursverläufe mit historischen Vorbildern. Auch fundamentale Aspekte spielen für Jones eine wichtige Rolle.

Zur Elliott-Wellen-Theorie sagte Jones: "Die Elliott-Wellen-Theorie ermöglicht es, unglaublich günstige Gelegenheiten aus Risiko-Chancen-Gesichtspunkten zu finden. Aus diesem Grund schreibe ich dem Elliott-Wellen-Ansatz einen Großteil meines eigenen Erfolgs zu."


Tipp: DER Experte für die Elliott-Wellen-Theorie im deutschsprachigen Raum ist André Tiedje, dem Sie auf seinem Guidants-Desktop folgen können.


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144 Kommentare

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  • Laeufer
    Laeufer

    Wichtig ist nur: Raus aus den ETFs. Einzelaktien im Depot lass ich liegen, Stopp rein - Altersvorsorge. Die nächste Krise ist nicht SARS oder Corona - die nächste Krise kommt von Seiten der ETFs. Augen auf!

    10:24 Uhr, 23.01.2020
    2 Antworten anzeigen
  • ValueMax
    ValueMax

    Allerdings verzerrt die Grafik doch etwas Stark. Der Aktuelle Kursanstieg von ~7250 auf ~9500 entspricht 31% zuwachs. 1999 jedoch waren es round about 150%!!

    10:19 Uhr, 23.01.2020
  • wolp
    wolp

    13.5 wurde geklingelt. Merci

    09:59 Uhr, 23.01.2020
  • S_o_r_o_s
    S_o_r_o_s

    Ich habe immer ne gute Auswahl gehabt. Werde ich auch in Zukunft haben :-)

    22:06 Uhr, 22.01.2020
  • wolp
    wolp

    Die richtige Auswahl macht's. Und die Kunst des Verkaufens... Kaufen kann jeder. Merci

    22:02 Uhr, 22.01.2020
    1 Antwort anzeigen
  • amateur
    amateur

    Hier werden viel zu viele Gedanken über das Fallen und Steigen der Märkte gemacht. Das Warum juckt doch nicht. Man handelt, was (wahrscheinlich) kommt, aus welchen Gründen auch immer...

    19:53 Uhr, 22.01.2020
    1 Antwort anzeigen
  • JürgneDax
    JürgneDax

    da stimmt doch was nicht an der Grafik Herr Baron. Einmal ist der Anstieg 100% (2500 auf 5000) und wird verglichen mit einem Anstieg von 30% (7500 auf 10000)? Und alle kriegen jetzt Angst und verkaufen.

    19:50 Uhr, 22.01.2020
  • JürgneDax
    JürgneDax

    wir fragen einfach Herrn Tiedje, den Meister der Wellen.

    19:01 Uhr, 22.01.2020
  • wolp
    wolp

    <13.5 geht es mit short los. Viel Erfolg! Merci

    18:27 Uhr, 22.01.2020
    2 Antworten anzeigen
  • wolp
    wolp

    Virgin Galactic, für jeden was dabei. Merci

    16:57 Uhr, 22.01.2020

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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