Kommentar
08:08 Uhr, 17.06.2011

Legen Sie einen flotten „Öl-Sprint“ aufs Parkett

Nach dem starken Abverkauf an den Rohstoffmärkten Anfang Mai fragten wir in unserer wöchentlichen Online-Umfrage unsere User, ob der „Crash“ in diesem Sektor noch weiter gehen würde. Fast die Hälfte sprach sich damals für eine Übertreibung nach unten aus, die sich bald wieder korrigieren sollte, während sich ein weiteres Viertel einer konkreten Meinung enthielt. Wie es momentan aussieht, könnte nach dem Kurssturz allein beim Brent-Öl um fast 13 Prozent in gerade einmal fünf Handelstagen von fast 126 auf unter 110 US-Dollar das Schlimmste erst einmal überstanden sein. Die Analysten von Goldman Sachs hatten ja bereits vor kurzem ihre Kursziele für dieses und nächstes Jahr deutlich auf 130 bzw. 140 US-Dollar angehoben und auch aus charttechnischer Sicht wird ein erneuter Angriff auf die Marke von 117,49 US-Dollar für möglich gehalten, sollte sich die Notierung für die Nordseesorte Brent im Bereich von 116,25 US-Dollar stabilisieren können. Im Anschluss daran wird mit einem Ausbruch in Richtung eines neuen Hochs zwischen 118,79 und 119,79 US-Dollar gerechnet. Unterhalb von 116,25 US-Dollar warten allerdings Kursziele auf Höhe des gebrochenen Abwärtstrends bei 115,20 US-Dollar und später bei 113 US-Dollar.

Nimmt man die von Goldman Sachs für Ende 2012 aufgerufenen 140 US-Dollar als Maßstab, erkennt man schnell, dass selbst bei einer großzügigen Auslegung des Potentials die Bäume am Ölmarkt mit rund 20 Prozent für die nächsten eineinhalb Jahre auch nicht gerade in den Himmel wachsen. Bei Morgan Stanley hält man für diesen Zeitraum sogar „nur“ einen Anstieg bis auf 130 US-Dollar (2011: 120 US-Dollar) für möglich. Für Anleger könnte sich deshalb statt einem Direktinvestment der Griff in den Zertifikateschrank durchaus lohnen, bietet doch die Commerzbank seit der vergangenen Woche ein Sprint-Papier auf den Brent Crude Oil Future im Sekundärmarkt an. Das Laufzeitende befindet sich dabei ebenfalls im Dezember 2012. Wer mit der zugrundeliegenden Sprint-Struktur vertraut ist, wird sofort richtig vermuten, dass er auch bei dem neuen Produkt der „Gelben“ innerhalb einer festgelegten Bandbreite gleich doppelt an Kursanstiegen des Basiswerts partizipieren kann. Die beiden relevanten Schwellen, zwischen denen der 2-fache Hebel gilt, stellen hier das für den nächstfälligen Future gefixte Startniveau von 115,52 US-Dollar als Startpunkt, sowie der erst am 7. Dezember 2012 bei Fälligkeit festzustellende Endwert des Basispreises als Stoppmarke dar. Sollte der Abstand dabei mehr als 23 Prozent betragen, werden die 123 Prozent Zugewinn vom Emissionskurs aus gesehen automatisch als maximaler Zielwert verrechnet. Da die Wertentwicklung innerhalb des Korridors verdoppelt wird, erreicht der Investor bei dem Sprinter so im besten Fall eine Rendite in Höhe von stolzen 46 Prozent. Für den Fall, dass der Ölpreis unterhalb der Startmarke von 115,52 US-Dollar ins Ziel kommt, wird der Anleger so gestellt, als hätte er von Anfang an eins zu eins in den Öl-Future investiert, wobei das Wechselkursverhältnis zwischen Euro und US-Dollar wegen des eingebauten Quanto-Mechanismus keine Rolle spielt.

Der Rohstoff-Report Tipp:

Der neue währungsgesicherte Öl-Sprinter könnte so recht ins Bild eines bis Ende 2012 moderat steigenden Ölpreises passen, da die Performance dabei auch noch verdoppelt wird. Allerdings verfügt das Papier weder über einen zusätzlichen Teilschutz, noch ermöglicht es eine Seitwärtsrendite wie beispielsweise ein Bonus-Zertifikat.

Brent Crude Oil Sprint-Zertifikat (quanto)

Emittent/WKN:

Commerzbank / CZ34JT

Laufzeit:

14.12.2012

Preis: (08.06.2011)

Geld / Brief: 100,68 € / 101,68 €

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

Bitte vergessen Sie nicht, sich an unserer wöchentlichen Zertifikate-Umfrage unter dem folgenden Link zu beteiligen:http://www.godmode-trader.de/Zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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