Analyse
07:05 Uhr, 28.02.2024

LANXESS sieht erheblichen Abschreibungsbedarf

Im Vorfeld des Jahresabschlusses kommen neue Hiobsbotschaften vom Chemieunternehmen. Lanxess hat mehrfachen Abschreibungsbedarf auf Firmenwerte und Beteiligungen in der Bilanz identifiziert.

Erwähnte Instrumente

  • LANXESS AG
    ISIN: DE0005470405Kopiert
    Kursstand: 24,110 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • LANXESS AG - WKN: 547040 - ISIN: DE0005470405 - Kurs: 24,110 € (XETRA)

Es wird in Summe um mehr als 500 Mio. EUR gehen. Das wird zu einem Rekordverlust führen.

Nach Erholung wieder Richtung Tiefstkurs?

Lanxess war eine der wenigen deutschen Chemieaktien, denen von den Tiefstkursen zwischen Oktober und Januar immerhin eine Erholung um 40 % im Kurs gelungen war. Mittlerweile bildet die Aktie die allgemeine Tristesse im deutschen Chemiesektor aber wieder passend ab.

Netto war Lanxess zuletzt mit über 2,5 Mrd. EUR bei den Banken verschuldet. Ein ordentliches Stück Arbeit, das wegzubekommen, da das EBITDA nach neun Monaten doch nur noch bei 335 Mio. EUR lag. Insgesamt 3,33 Mrd. EUR an immateriellen Vermögenswerten und 2,75 Mrd. EUR an Sachanlagen stehen in der Bilanz. Das Eigenkapital lag zuletzt bei 4,427 Mrd. EUR.

413 Mio. EUR an Firmenwerten sollen jetzt abgeschrieben werden, weil die Geschäfte in den Bereichen Flavors & Fragrances und Polymer Additives schlechter laufen als gedacht. Zudem droht beim Joint Venture mit DSM, der Beteiligung Envalior, eine Abschreibung im niedrigen bis mittleren dreistelligen Millionenbereich. Genau dieses Joint Venture wurde erst vergangenes Jahr mit großem Brimborium aus der Taufe gehoben.

In Summe sprechen wir hier also von 500 bis 800 Mio. EUR Abschreibungsbedarf, im Worst-Case-Szenario auch mehr. Auf Basis eines negativen EBIT im Gesamtjahr dürfte dieser Verlust dazu führen, dass Lanxess ein Minus zwischen 6 und 8 EUR pro Aktie einfährt. Die Aktie notiert schon heute bei weniger als dem halben Eigenkapitalwert.

Fazit: Die Belastungen sind nicht relevant für den Cashflow oder den Schuldendienst. Dennoch ist die Botschaft eindeutig negativ. Auch 2024 rechnet Lanxess bzw. deren Wirtschaftsprüfer wohl nicht mit einem Aufschwung. Daher ist die Bereinigung folgerichtig. Die ausgebombte Lanxess-Aktie dürfte es auch weiterhin noch schwer haben, zumindest so lange ein Aufschwung ausbleibt.

Weitere Analysen & News zur Aktie unserer Redaktion findest Du hier.

Jahr 2023 2024e* 2025e*
Umsatz in Mrd. EUR 6,88 6,98 7,32
Ergebnis je Aktie in EUR -6,00 0,45 2,39
KGV - 53 10
Dividende je Aktie in EUR 0,00 0,41 0,67
Dividendenrendite 0,00% 1,71% 2,79%

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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