Kommentar
18:50 Uhr, 30.03.2021

DAX über 15.000 Punkte - PR-Coup? Aus Volkswagen soll Voltswagen werden - Paypal lässt US-Kunden mit Bitcoin bezahlen

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • Goldpreis fällt unter 1.700-Dollar-Marke
  • US-Renditen weiter im Aufwind
  • ifo: Firmen stellen trotz Lockdown wieder mehr Leute ein
  • Suezkanal: Schiffsverkehr läuft wieder an
  • Deutschland: Diskussion über weitere Öffnungsschritte
  • USA will Windenergie massiv ausbauen
  • Brinkhaus: Bund und Länder sollen zusammenhalten
  • BioNTech mit kräftigem Gewinn- und Umsatzanstieg

DAX & Wall Street

  • Den steigenden Infektionszahlen und der dritten Welle der Corona-Pandemie zum Trotz strebt der Aktienmarkt weiter nach oben. Der Leitindex DAX kennt dabei kein Halten mehr. Erstmals seit seiner Geschichte hat der Index heute die runde Schwelle von 15.000 Punkten überwunden und im Tagesverlauf mehrere neue Bestmarken aufgestellt. Zuletzt notierte der Leitindex bei 15.015 Zählern und damit 1,3 Prozent im Plus. Die Anleger hoffen auf eine kräftige Erholung der Weltwirtschaft und im Moment wollten einfach alle in Aktien investiert sein, heißt es am Markt. „Viele Anleger rennen den anziehenden Kursen im deutschen Aktienmarkt hinterher. Das zeige sich insbesondere bei den deutschen Autoaktien, die lange Zeit ein Schattendasein führten und nun eine Renaissance erleben,“ kommentierte Marktexperte Andreas Lipkow die aktuelle Kursrally hierzulande. Rückenwind kommt aus den USA, wo inzwischen bemerkenswerte Impffortschritte in der Corona-Krise erreicht wurden. Aktuelle Stimmungsindikatoren passen ins Bild. So ist der Economic Sentiment Indicator (ESI), der die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone einfängt, im März massiv gestiegen.
  • Nach einem weiteren Rekordhoch am Vortag präsentiert sich der Dow Jones in New York am Dienstag etwas schwächer. Die Konjunkturprogramme von US-Präsident Joe Biden und das schnelle Vorankommen mit den Impfungen bieten weiterhin Unterstützung. Andererseits trüben steigende Renditen für Staatsanleihen das Sentiment am Aktienmarkt. Mit über 1,75 Prozent kletterte die Rendite für zehnjährige US-Staatspapiere auf den höchsten Stand seit Anfang 2020. Im Gegenzug gaben die Anleihekurse nach. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) fiel um 0,07 Prozent auf 131,29 Punkte.
  • Der Goldpreis ist am Dienstag deutlich gefallen und hat die runde Marke von 1.700 Dollar je Unze gerissen. Die Notiz fiel am Nachmittag bis auf 1.680 Dollar. Als Belastung gilt derzeit aber vor allem der starke US-Dollar und steigend US-Renditen.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • US-Kunden von Paypal können künftig für Zahlungen Digitalwährungen wie Bitcoin einzusetzen. Voraussetzung ist ein entsprechendes Guthaben bei dem Bezahldienst, wie Paypal am Dienstag mitteilte. Für die Abwicklung werden die Kryptowährungen in US-Dollar konvertiert, hieß es weiter.
  • Volkswagen Amerika gibt sich offenbar einen neuen, offiziellen Markennamen. Das Unternehmen teilte heute mit, dass die Marke statt Volkswagen of America künftig Voltswagen of America heißen werde - angelehnt an Volt, die physikalische Einheit für elektrische Spannung. „Wir tauschen vielleicht unser K gegen ein T aus, aber was wir nicht ändern, ist das Engagement dieser Marke, Branchen beste Fahrzeuge herzustellen", wird Scott Keogh, CEO von Voltswagen of America, in der Mitteilung zitiert. Der Autobauer will beim Thema Elektromobilität aufholen und zum Vorreiter Tesla aufschließen. 2020 waren bei Volkswagen von insgesamt 9,3 Mio. verkauften Fahrzeugen weltweit nur 232.000 mit Elektromotor ausgestattet. Bis 2025 will Volkswagen mehr als eine Million E-Autos pro Jahr an die Kundschaft bringen. Mittlerweile hat der Konzern aber klargestellt: das Rebranding ist ein Marketing-Gag. Die Pressemitteilung war ein vorgezogener Aprilscherz.
  • Scout24 will für knapp 1 Mrd. Euro eigene Aktien zurückkaufen. Mit der Kapitalmaßnahme durch Aktieneinziehung soll infolge des Verkaufs der Autoscout24 teilweise das Grundkapital an die Aktionäre zurückgezahlt werden, wie der Konzern mitteilte.
  • Der Videostreaming-Dienst Netflix will bis Ende 2022 einen klimaneutralen Betrieb gewährleisten. Dafür soll zum einen der CO2-Ausstoß verringert und zum anderen in Regenerations-Projekte investiert werden, wie die US-Firma am Dienstag ankündigte. Netflix erzeugte im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben rund 1,1 Mio. Tonnen Kohlendioxid. Der Ausstoß auf Kundenseite beim Ansehen des Netflix-Programms ist in der Rechnung nicht enthalten.
  • Wie "Inside EVs" berichtet, führen Tesla und Toyota seit letztem Jahr Verhandlungen über eine zukünftige Partnerschaft, die Gespräche befinden sich angeblich bereits in der finalen Phase. Inside EVs bezieht sich auf einen chinesischen Artikel von "Chosun Media", der davon handelt, dass beide Unternehmen eine gemeinsame Plattform für einen kleinen elektrischen SUV entwickeln wollen. Während Toyota die Fahrzeugbasis liefert, würde Tesla im Austausch dafür die elektronischen Komponenten bereitstellen.
  • Der US-Pharmakonzern Merck & C0. hat für seine Abspaltung Organon bereits einen Zukauf geplant. Wie Merck mitteilte, wird Organon nach der Abtrennung vom Konzern Alydia Health für bis zu 240 Mio. US-Dollar übernehmen.
  • Der Sportartikelkonzern Nike hat laut einem Medienbericht das US-Kunstkollektiv "MSCHF" wegen Markenrechtsverletzung nach ihrer Zusammenarbeit mit dem Rapper Lil Nas X verklagt. MSCHF hatte 666 Paare eines "Satan-Schuhs" verkauft, der zusammen mit dem Rapper entwickelt wurde. Diese seien jedoch ohne Genehmigung des Unternehmens hergestellt worden, berichtete "Rolling Stone“.
    Die Covid-19-Impfstoffe von Pfizer/BioNTech bzw. Moderna sind schon nach einer Impfung höchst wirksam. Eine neue Studie bescheinigt einen Schutz von 80  Prozent aller einmalig Geimpften. Nach einer zweiten Impfung steigt der Schutz umgehend auf über 90 Prozent.
  • US-Wettbewerbshüter geben sich mit dem Versuch geschlagen, das Geschäftsmodell des Chipkonzerns Qualcomm vor Gericht anzugreifen. Die Handelsbehörde FTC kündigte an, dass sie keine Revision beim Obersten Gericht der USA anstreben werde. Die FTC hatte Qualcomm Anfang 2017 unfairen Wettbewerb vorgeworfen. Hintergrund war das Geschäftsmodell, bei dem Qualcomm von Kunden den Erwerb einer Lizenz für seine Patente erlangt.
  • Das Biotechnologieunternehmen BioNTech ist im vergangenen Geschäftsjahr 2020 kräftig gewachsen. Der Nettogewinn je Aktie lag bei 0,06 Euro. Das war deutlich mehr als von Analysten erwartet. Im Jahr 2019 hatte BioNTech einen Verlust von 0,85 Euro je Aktie vermeldet. Die Erlöse schnellten auf 482 Mio. Euro nach oben, vor Jahresfrist hatte BioNTech noch 108 Mio. Euro umgesetzt. Analysten hatten zuvor Erlöse von 368 Mio. Euro erwartet. BioNTech geht nun beim wichtigsten Produkt, dem Corona-Impfstoff, von einer Produktionskapazität von bis zu 2,5 Mrd. Impfdosen in diesem Jahr aus. Zuletzt hatten BioNTech und der Partner Pfizer das Produktionsziel auf 2,3 bis 2,4 von zuvor zwei Mrd. Dosen angehoben.
  • Der Autozulieferer ElringKlinger schaut wieder zuversichtlicher nach vorn. Im laufenden Jahr sollen Umsatz und Profitabilität zulegen, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. So dürften die Erlöse des Konzerns den Angaben zufolge aus eigener Kraft etwa so stark steigen wie die weltweite Automobilproduktion, für die der Vorstand ein Wachstum von rund 13 Prozent erwartet. 2020 war ElringKlingers Umsatz um rund 14 Prozent auf knapp 1,5 Mrd. Euro gesunken.
  • Der Autovermieter Sixt traut sich nun doch wieder eine Prognose für 2021 zu. Sixt rechne im laufenden Jahr mit einem Anstieg der Erlöse aus dem Vermietungsgeschäft (operativer Konzernumsatz) und beim Vorsteuergewinn, so Unternehmen am Dienstag bei der Bilanzvorlage mit. Eine verlässliche Abschätzung des Ausmaßes der Restriktionen sei derzeit aufgrund der hohen Unsicherheiten nicht möglich, hieß es weiter. Der Autovermieter sei weiter von den Auswirkungen der Corona-Pandemie insbesondere der nach wie vor geltenden Reisebeschränkungen in vielen Ländern betroffen.
  • Der Spezialchemiekonzern Lanxess wird ab dem nächsten Jahr Elektrolytformulierungen für Lithium-Ionen-Batterien herstellen. Der konzerneigene Auftragsfertiger Saltigo wird sie im Auftrag des chinesischen Batteriematerialien-Herstellers Guangzhou Tinci Materials Technology in Leverkusen produzieren, damit dieser Batteriezellenhersteller in Europa lokal beliefern kann, wie das Unternehmen mitteilte.
  • Der Energieversorger EWE und der Windanlagenbauer Enercon haben ein Joint Venture gegründet und wollen damit bis 2030 vier Mrd. Euro in Windkraft an Land investieren. In das neue Gemeinschaftsunternehmen Alterric haben die Gesellschafter nach eigenen Angaben ihre Bestandswindparks und Onshore-Projekte eingebracht. Alterric verfüge zum Start über mehr als 2.300 Megawatt installierte Leistung. Ziel sei es, jährlich weitere 200 Megawatt zu bauen und 5 Gigawatt bis 2030 zu erreichen.
  • Die Nordex Group punktet in Spanien mit einem Auftrag über 182,4 Megawatt. Das Unternehmen liefert 38 Anlagen des Typs N155/4.8 der Delta4000 Serie für einen Windpark in Zentralspanien. Der Auftrag umfasst auch einen Service-Vertag der Turbinen über zwei Jahre. Der Beginn der Lieferungen und Errichtungen der ersten Anlagen ist ab Frühjahr 2022 vorgesehen.
  • Der Softwarekonzern Teamviewer hat eine Werbepartnerschaft mit dem Mercedes-AMG Petronas F1 Team vereinbart. Zu dem über fünf Jahre laufenden Pakt gehört auch das Sponsoring des Motorsportteams von Mercedes für die Elektro-Rennserie Formel E, wie der MDAX-Konzern am Dienstag mitteilte. Die Investitionen für die Verträge seien vollständig in der zuletzt gesenkten Prognose für den operativen Gewinn berücksichtigt, hieß es. Das Sportsponsoring werde das Wachstum der sogenannten Billings (Rechnungsstellungen für die kommenden zwölf Monate) auch über 2023 hinaus unterstützen. Es soll insbesondere auch bei großen Unternehmenskunden Schwung bringen.
  • Das Arzneiunternehmen Dermapharm hat 2020 dank einer hohen Nachfrage und auch der Übernahme von Allergopharma bei Umsatz und Ergebnis kräftig zugelegt. Die beiden Kennziffern stiegen um jeweils rund 13 Prozent (auf 794 Mio. bzw. 201 Mio. Euro) an, wie die Gesellschaft auf Basis vorläufiger Zahlen am Dienstag mitteilte. Für das laufende Jahr steht die Herstellung des Corona-Impfstoffs für das Mainzer Unternehmen BioNTech im Blick. Nach dem Produktionsstart in Brehna im Oktober soll die Herstellung im Mai auch in Reinbek bei Hamburg losgehen.
  • Der IT-Dienstleister Cancom wuchs im vierten Quartal nicht ganz so stark wie zuletzt erhofft, sieht sich aber auf einem guten Kurs in diesem Jahr. Vergangenes Jahr erzielte Cancom ein Gewinnplus von 69 Prozent auf 61,8 Mio. Euro. 2021 will Cancom bei Umsatz und dem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen „deutlich“ über dem Vorjahreswert liegen. Das bedeutet bei Cancom in aller Regel einen Anstieg zwischen 5 und 10 Prozent.
  • Mit einer neuen Führungsmannschaft läutet Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing die dritte Phase des großen Umbaus ein. Der bisherige Transformationsvorstand Fabrizio Campelli wird im Vorstand künftig für die Investmentbank und die Corporate Bank zuständig sein und bekommt damit die zentrale Verantwortung für die wichtigsten Bereiche der Bank. Sewings Vertrag wurde zudem vorzeitig bis 2026 verlängert.
  • Der britische Tabakkonzern Imperial Brands schaut zuversichtlich nach vorne. Die Geschäfte entwickelten sich gut, teilte der Hersteller von Marken wie Blu oder West am Dienstag mit. Imperial Brands rechne im laufenden Geschäftsjahr 2020/21 per Ende September weiter mit einem Anstieg des operativen Gewinns aus eigener Kraft im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich.
  • Der Online-Möbelhändler Westwing erwartet auch in diesem Jahr ein starkes Geschäft. Westwing wolle den Umsatz im ersten Quartal 2021 verdoppeln, teilte der SDAX-Konzern am Montagabend mit. Die Marge des bereinigten Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) zum Umsatz soll bei 14 bis 15 Prozent liegen. Die Erlöse im Gesamtjahr sollen in der Spanne zwischen 510 bis 550 Mio. liegen (Vj.: 433 Mio.), das bereinigte Ebitda bei 42 bis 55 Mio. (Vj.: 50 Mio.).

Politik & Konjunktur

  • Das von Conference Board ermittelte US-Verbrauchervertrauen ist im März von 90,4 Punkten im Vormonat auf 109,7 Zähler steil angestiegen, wie das Marktforschungsinstitut am Dienstag mitteilte. Analysten hatten mit einem deutlich schwächeren Anstieg gerechnet.
  • In den USA hat sich der Anstieg der Hauspreise weiter beschleunigt. In den 20 großen Metropolregionen des Landes stiegen die Preise im Januar zum Vorjahresmonat um 11,1 Prozent, wie aus dem S&P/Case-Shiller-Index hervorgeht. Im Vormonat hatte die Rate noch deutlich niedriger bei 10,2 Prozent gelegen. Der FHFA-Hauspreisindex ist im Januar im Vergleich zum Vormonat um 1,0 Prozent gestiegen, wie die Federal Housing Finance Agency (FHFA) am Dienstag mitteilte. Analysten hatten allerdings einen etwas stärkeren Zuwachs um 1,2 Prozent erwartet. Im Jahresvergleich stiegen die Preise um 12,0 Prozent.
  • Die Inflationsrate in Deutschland wird im März voraussichtlich 1,7 Prozent betragen, wie das Statistische Bundesamt nach bisher vorliegenden Ergebnissen mitteilte. Gegenüber dem Vormonat Februar steigen die Verbraucherpreise voraussichtlich um 0,5 Prozent.
  • Die meisten Amerikaner sollen schon in drei Wochen impfberechtigt sein. Bis zum 19. April sollen 90 Prozent der Erwachsenen für eine Impfung in Frage kommen, erklärte US-Präsident Joe Biden im Weissen Haus. Für fast alle Impfberechtigen werde bis zu dem Stichtag ein Impfort in einem Umkreis von fünf Meilen liegen. Möglich werden soll das, indem in fast 40.000 Apotheken des Landes die Impfstoffe gespritzt werden.
  • Die US-Regierung will die Offshore-Windenergie massiv ausbauen. Durch den Bau von Windparks sollen bis zum Jahr 2030 mehr als zehn Millionen Haushalte mit umweltfreundlichem Strom versorgt werden, teilte das Weiße Haus mit. Angestrebt werde bis dahin die Produktion von 30 Gigawatt Windenergie. Um dieses Ziel zu erreichen, seien Investitionen in Höhe von mehr als 12 Mrd. Dollar nötig. Gleichzeitig würden zehntausende neue Arbeitsplätze geschaffen.
  • Der Economic Sentiment Indicator (ESI), der die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone einfängt, ist im März massiv gestiegen. Zum Vormonat ging es um 7,6 Punkte auf 101,0 Zähler nach oben, wie die Europäische Kommission am Dienstag mitteilte. Analysten hatten mit einem wesentlich schwächeren Zuwachs gerechnet. In der Europäischen Union fiel die Entwicklung ähnlich aus. Erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie notiere der ESI über dem langfristigen Durchschnitt, kommentierte die Kommission.
  • Das Land Berlin setzt die Corona-Impfungen mit dem Präparat des Herstellers AstraZeneca für Menschen unter 60 Jahren vorsorglich aus. Das gab Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci am Dienstag bekannt mnit Verweis auf neue Daten über Nebenwirkungen. In Deutschland sind bislang 31 Verdachtsfälle einer Sinusvenenthrombose nach Impfung mit dem Corona-Impfstoff von AstraZeneca bekannt. Das berichtete das Paul-Ehrlich-Institut am Dienstag.
  • Nach Deutschland importierte Güter haben sich im Februar im Jahresvergleich um 1,4 Prozent verteuert, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag mit. Analysten hatten mit einer etwas geringeren Jahresrate von 1,1 Prozent gerechnet. Im Januar fielen die Importpreise im Jahresvergleich noch um 1,2 Prozent. Auch in den Monaten zuvor waren die Preise für nach Deutschland importierte Waren im Jahresvergleich gesunken.
  • Trotz dritter Infektionswelle wollen die deutschen Unternehmen zunehmend neues Personal einstellen. Das ifo Beschäftigungsbarometer kletterte im März kräftig um 3,1 Punkte auf 97,6 Zähler, wie das Münchner ifo-Institut am Dienstag mitteilte. In der Industrie gehe der Aufschwung auch auf dem Arbeitsmarkt weiter. „Die starke Industriekonjunktur motiviert die Unternehmen nun zu ersten Neueinstellungen, insbesondere die Elektroindustrie sucht neue Mitarbeiter“, erklärte das ifo Institut. Auch im Dienstleistungssektor haben sich demnach die Beschäftigungserwartungen spürbar verbessert. Treiber der Entwicklung seien Logistiker und IT-Dienstleister. Im Handel erholte sich die Lage etwas. Im Baugewerbe gibt es laut den Ökonomen im Moment wenig Bewegung.
  • Nach der Blockade durch den auf Grund gelaufenen Riesenfrachter "Ever Given" gibt es im Suezkanal wieder Schiffsbewegung. Bis zum Dienstagmorgen sollen 113 Schiffe ihre Wartepositionen verlassen und den Kanal durchqueren, sagte Osama Rabie, Leiter der Kanalbehörde. Die ersten Schiffe hätten bereits Kurs aufgenommen. Laut Rabie wird „rund um die Uhr" daran gearbeitet, den Stau von fast 370 Schiffen, die auf beiden Seiten des Kanals warteten, aufzulösen.
  • Der Präsident des Deutschen Städtetags, Burkhard Jung, hat die ersten Öffnungsschritte in Deutschland verteidigt. Zusätzliche Lockerungen wären angesichts der angespannten Lage in der Pandemie aber nicht zu verantworten, sagte Jung den Zeitungen der „Funke Mediengruppe“. Er werte es aber als ernstzunehmenden Versuch der Bundesländer, bestehende Lockerungen an Negativtests zu knüpfen. Der Direktor der Klinik für Intensivmedizin des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), Stefan Kluge, fordert hingegen einen erneuten harten Lockdown. „Selbst mit diesen Beschränkungen, die jetzt ja noch gelten, kriegen wir das nicht in den Griff. Dieser Anstieg jeden Tag - der wird immer schlimmer", sagte der Mediziner dem NDR. Sogar mit einem harten Lockdown werde der „Bremsweg mehrere Wochen lang" sein. Er gehe auf Basis von Berechnungen davon aus, dass die Kliniken in den kommenden Wochen deutlich mehr Intensivpatienten behandeln werden müssen als in der zweiten Welle. In Deutschland liegen elf Landkreise über 300 und vier sogar deutlich über 400 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Die durchschnittliche 7-Tage-Inzidenz im ganzen Land liegt bei 135 – also deutlich jenseits der „Notbremse“, die bei einem Wert von 100 den Lockdown verschärfen sollte.
  • Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier rät in der Corona-Politik von einer Verlagerung von Länder-Kompetenzen auf den Bund ab. Er halten nichts davon, das Regelwerk zu zentralisieren, sagte der CDU-Politiker dem „Handelsblatt“. Die Situation in Frankreich zeige, dass dies nicht erfolgreicher sei. Kanzlerin Angela Merkel hatte zuvor ins Spiel gebracht, der Bund könne den Ländern über das Infektionsschutzgesetz künftig strengere Vorgaben machen.
  • Nach der Kritik von Kanzlerin Angela Merkel am Vorgehen der Länder im Corona-Krisenmanagement hat Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus zum Zusammenhalt aufgerufen. Merkel habe richtigerweise angesprochen, dass die Maßnahmen nicht ausreichten, um das exponentielle Wachstum zu brechen und auch, dass der Bund mehr Kompetenzen erhalten könnte. Das würde er sich auch wünschen, sagte Brinkhaus in der ARD. Richtig sei auch: „Das geht nur zusammen mit den Bundesländern.“
  • Wegen der bestehenden Öffnungsschritte steht die Stadt Tübingen unter Druck. Oberbürgermeister Boris Palmer sagte in Zeitungsinterviews, innerhalb von einer Woche habe sich der Inzidenzwert von 35 auf fast 70 nahezu verdoppelt. Ihm mache das keine Sorgen. Der Anstieg gehe eher nicht aufs Einkaufen oder den Theaterbesuch zurück. Gründe sind seiner Ansicht nach unter anderem ein Corona-Ausbruch in der Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge und die steigende Zahl von Tests. Problematisch seien zudem jene, die abends in der Stadt Party machten.

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