Analyse
14:25 Uhr, 03.01.2024

KWS - Zeit, die Saat auszubringen?

Eine Aktie, die ich mir bereits vor einiger Zeit in mein mittelfristig orientiertes Depot gelegt habe, ist die von KWS Saat.

Erwähnte Instrumente

  • KWS SAAT SE & Co. KGaA
    ISIN: DE0007074007Kopiert
    Kursstand: 52,700 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Corteva Inc.
    ISIN: US22052L1044Kopiert
    Kursstand: 48,560 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • KWS SAAT SE & Co. KGaA - WKN: 707400 - ISIN: DE0007074007 - Kurs: 52,700 € (XETRA)
  • Corteva Inc. - WKN: A2PKRR - ISIN: US22052L1044 - Kurs: 48,560 $ (NYSE)

An dieser Stelle berichtete ich bereits von Insiderkäufen auf einem relativ niedrigen Kursniveau. Zwischenzeitlich fand die Hauptversammlung des Unternehmens statt, und es gab auch eine Dividende in Höhe von 0,90 EUR pro Aktie.

Verhaltener Jahresstart nicht untypisch

Das Geschäft von KWS Saat ist typischerweise stark saisonal geprägt. Im ersten Quartal verzeichnete das Unternehmen bei einem Umsatz von 267,7 Mio. EUR einen Verlust von 55 Mio. EUR. Auch im zweiten Quartal, welches am 31.12. beendet wurde, ist noch nicht mit einer Besserung zu rechnen. Die Zahlen dazu kommen Anfang Februar. Erst wenn im Frühjahr dann die Ernte ausgebracht wird und die Bauern fleißig Saatgut ordern, wird auch das Ergebnis deutlich ins Plus drehen.

Im Gesamtjahr plant KWS, den Umsatz zwischen 3 und 5 % zu steigern und eine EBIT-Marge zwischen 11 und 13 % zu erreichen. Das würde gut ins Bild der vergangenen Jahre passen. Im Schnitt steigt der Umsatz bei KWS seit 2013 um 4,7 % pro Jahr. Das Nettoergebnis wächst mit rund 4 %. Die Margen wurden in den vergangenen Jahren demnach nicht gesteigert; Skaleneffekte sind nicht zu erkennen.

Nach Bayer, Corteva und Syngenta ist KWS die Nr. 4 im internationalen Saatgut-Markt. In Europa ist man nach Corteva sogar die Nr. 2. Corteva ist übrigens eine Aktie, die sich auch privat bei mir im Depot befindet. Die Aktien der Branche lagen allesamt zuletzt deutlich unter Druck. Langfristig halte ich das aber für eine gute Kaufchance, da sich die Nachfrage nach speziellem Saatgut, das an Witterungsbedingungen angepasst worden ist, und steigende Bevölkerungszahlen positiv auswirken sollten. KWS gibt einen hohen Umsatzanteil für die Forschung und Entwicklung neuer Saatgutformen aus.

Bei KWS bildet sich aktuell ein kleiner Boden im Chart. Die Bewertung nach Kurs-Umsatz-Verhältnis und Unternehmenswert zu EBITDA befinden sich auf dem tiefsten Stand seit 2011. Das Unternehmen hatte es aufgrund externer Faktoren wie der Inflation nicht gerade leicht. Die Bewertung bildet das branchenweit ab. Auf Sicht von 2 bis 3 Jahren halte ich das Chance-/Risiko-Verhältnis bei diesem Familienunternehmen für ausgesprochen positiv.

Fazit: Die Großaktionäre und das Management denken in Zehnjahreszeiträumen. Kurzfristige Entwicklungen und Schwankungen saisonaler Natur blenden diese aus. An diese Denkweise müssen sich interessierte Anleger anpassen. Derzeit ist die KWS-Aktie zu einer niedrigen Bewertung zu haben. Wie lange diese Phase andauert, ist schwer einzuschätzen. Ich denke aber, die Chancen stehen gut, dass der Markt die Branche mittelfristig wieder positiver beurteilen wird.

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Jahr 2023 2024e* 2025e*
Umsatz in Mio. EUR 1.819,00 1.868,00 1.904,00
Ergebnis je Aktie in EUR 3,85 4,68 4,78
KGV 14 11 11
Dividende je Aktie in EUR 0,90 1,00 1,05
Dividendenrendite 1,70% 1,89% 1,99%

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

KWS SAAT SE & Co. KGaA-Aktie
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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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