Kurseinbrüche an den Aktienmärkten fundamental unbegründet
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- SMIKursstand: 7.960,13 Pkt (Schweizer Börse (SIX)) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Zürich (GodmodeTrader.de) - Die jüngsten Kurseinbrüche an den globalen Aktienmärkten sind aus fundamentaler Sicht nicht gerechtfertigt. Sie sind vor allem getrieben von einer schlechten Stimmung unter den Marktakteuren und einem zunehmend negativen Momentum – beides Faktoren, die sich am Ende als Einstiegsgelegenheit für langfristige Anleger erweisen könnten. Diese Ansicht vertritt Larry Hatheway, Chefvolkswirt beim Asset Manager GAM. Er führt an, dass das langjährige Wechselspiel zwischen Ölpreis und der allgemeinen Entwicklung der Aktienmärkte aus dem Takt geraten sei. „Bislang haben sich fallende Ölpreise stets als positiv für die Weltwirtschaft erwiesen”, so Hatheway. „Doch dieses Mail fokussieren sich die Märkte auf die unmittelbar negativen Effekte des Ölpreisverfalls, ohne die langfristig positiven Auswirkungen zu beachten.”
Der Ausverkauf an den Märkten habe in den vergangenen Wochen so stark an Dynamik gewonnen, dass es Hatheway zufolge kaum noch möglich ist, dies mit den aktuellen realwirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu rechtfertigen. Selbst Aktien aus Sektoren wie der Gesundheitsbranche, die vom Ölpreisverfall oder der Wachstumsschwäche Chinas nur wenig oder überhaupt nicht betroffen seien, hätten sich im Gleichschritt mit dem allgemeinen Markt nach unten bewegt. „Derzeit machen die Investoren offenbar keine Unterschiede mehr bei Aktien“, so Hatheway. „Dies legt der starke Anstieg der Korrelationen zwischen Einzeltiteln, Sektoren und Investmentstilen nahe.“
Dabei hätten sich die Wachstumsaussichten für die Weltwirtschaft trotz zuletzt einiger enttäuschender Daten nicht so gravierend verschlechtert, wie es der Einbruch der Aktienkurse suggeriert: „In der verarbeitenden Industrie gibt es derzeit zwar eine Konjunkturflaute, aber das ist noch keine ausgesprochene Rezession. Der Dienstleistungssektor, die realen Konsumausgaben in den USA und in Europa sowie die Beschäftigungszahlen in Großbritannien und den USA zeigen durchweg nach oben. Dadurch steigen die verfügbaren Einkommen, und das stärkt die Konsumnachfrage in diesen Volkswirtschaften.” Darüber hinaus sollten sich Hatheway zufolge speziell in der Eurozone im laufenden Jahr auch die Kreditkonditionen und die Kreditnachfrage verbessern. Erstmals seit sechs Jahren sei dort auch ein positiver Stimulus durch die Fiskalpolitik zu erwarten.
„Die Herausforderung ist jetzt, die Katalysatoren zu identifizieren, die einen Umschwung am Aktienmarkt herbeiführen könnten”, so der GAM-Chefvolkswirt. Die Hürden für eine Rettungsinitiative von Seiten der Politik seien dieses Mal höher als zu anderen Zeiten und daher nicht zu erwarten. „Die Kurse dürften wohl erst ihren Boden finden, wenn sich die makroökonomischen Daten als stabil erweisen und sich damit gleichzeitig die Meinung durchsetzt, dass der Markt überverkauft ist.” Dabei geht Hatheway davon aus, dass sich die anstehenden Daten aus der Eurozone, den USA und Japan stützend auswirken werden. Bei China rät er allerdings zu Vorsicht, da von dort aus weiterhin mit negativen Überraschungen zu rechnen sei. „Investoren müssen sich deshalb auf eine anhaltend hohe Volatilität und weiterhin schwache Kurse einstellen”, prognostiziert Hatheway. Er geht davon aus, dass vor allem die kommenden Daten aus der US-Wirtschaft zu einer Nagelprobe für den Markt werden könnten. Für Investoren an erster Stelle sollte momentan der Kapitalerhalt stehen. Zudem ist zu bedenken, dass Anleger bei einem Verkauf von Aktien zum jetzigen Zeitpunkt die Chance vergeben würden, von einer kommenden Erholung zu profitieren. „Die anhaltend hohe Volatilität erfordert eine diversifizierte Anlagestrategie und einen aktiven Ansatz, wenn es um die Auswahl von Einzeltiteln geht“, so Hatheway.
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