Fundamentale Nachricht
13:11 Uhr, 26.03.2020

Künstliche Intelligenz verkürzt die Forschungszeit für ein Corona-Gegenmittel

Die Wissenschaft arbeitet an der Entwicklung von Impfstoffen und Medikamenten – und sie ist heute laut LGIM-Experte Aanand Venkatramanan besser dafür aufgestellt denn je.

In der aktuellen Pandemie ist jeder Einzelne gefordert: zu Hause bleiben, Hände waschen, persönliche Kontakte einschränken. Parallel dazu arbeitet die Wissenschaft an der Entwicklung von Impfstoffen und Medikamenten – und sie ist heute besser dafür aufgestellt denn je, sagt Aanand Venkatramanan, Head of ETF Investment Strategies bei Legal & General Investment Management / LGIM und mitverantwortlich für den L&G Healthcare Breakthrough UCITS ETF:

„In den letzten Jahrzehnten haben Gesundheitstechnologie und pharmazeutische Industrie bedeutende Durchbrüche erzielt und große Fortschritte bei Seuchenbekämpfung und -prävention gemacht. So steigen aktuell nicht nur die Infektionsraten exponentiell, sondern auch die Forschungsergebnisse zu Covid-19. Laut einer Datenbank der Weltgesundheitsorganisation wurden bis zum 19. März weltweit mehr als 1.500 Arbeiten und Artikel über das Coronavirus veröffentlicht. Ein solches Forschungsvolumen und der rasche Fortschritt in den verwandten Technologien ist ermutigend bei unserer Suche nach einem neuen Impfstoff und könnte auch die Zeit bis zur Markteinführung eines solchen Impfstoffs drastisch verkürzen: Die WHO rechnet mit etwa 18 Monaten – ein enormes Tempo, wenn man die durchschnittliche Entwicklungszeit von etwa 10,7 Jahren betrachtet.

Nur fünf Wochen nach dem ersten bekannten Fall von Covid-19 wurde das Virus bereits isoliert, genetisch sequenziert und ein diagnostischer Test entwickelt. All dies wäre ohne die innovativen Technologien, die im letzten Jahrzehnt entwickelt wurden, nicht möglich gewesen. Von der Thermografiekamera über künstliche Intelligenz (KI) bis hin zum maschinellen Lernen hilft uns die Gesundheitstechnologie, die Pandemie wirksamer zu bekämpfen.

Thermometer

Berührungslose Infrarot-Thermometer und Thermografiekameras werden auf Flughäfen und an öffentlichen Plätzen häufig eingesetzt, um Menschen mit potenziellen Symptomen zu identifizieren. Intelligente Thermometer wie dasjenige des auf Infektionskrankheiten spezialisierten Unternehmens Kinsa mit Sitz in San Francisco wurden bereits an eine Million Haushalte in den USA verteilt. Sie helfen dabei, Symptome frühzeitig zu erkennen, regelmäßig Daten zu sammeln und die Ausbreitung in den Gemeinden proaktiv zu kartieren.

Maschinelles Lernen

DeepMind von Google nutzte maschinelles Lernen, um die Strukturen der mit dem neuen Coronavirus assoziierten Proteine zu verstehen, und sein chinesisches Pendant Baidu konnte mit seinem KI-Algorithmus das Erbgut des Virus sequenzieren. Die kanadische Firma BlueDot setzte ebenfalls einen KI-Algorithmus ein, um die Ausbreitung der Krankheit zu verfolgen und zu kartographieren, noch bevor die WHO öffentliche Warnungen bekanntmachte; und die britische BenevolentAI identifizierte über ihre Systeme vorhandene Medikamente, die in einer Überbrückungsphase möglicherweise zur Behandlung von Patienten eingesetzt werden können.

Telemedizin

Ein weiteres, wirksames Werkzeug im Kampf gegen Covid-19 ist die Telemedizin. Sie ermöglicht eine effiziente und kostengünstige Erstuntersuchung von Patienten bei minimalem sozialem Kontakt und Entlastung von Arztpraxen und Krankenhäusern. Gleichzeitig bewegen sich infizierte Patienten weniger durch den öffentlichen Raum, was das Ansteckungsrisiko für andere senkt.

Bilderkennung

KI-basierte Bilderkennungssysteme, wie zum Beispiel das vom chinesischen Versicherungs- und Finanzdienstleistungsunternehmen Ping An entwickelte, wurden in manchen Krankenhäusern in China zur vergleichenden Analyse von CT-Scan-Bildern eingesetzt. Solche Systeme können Veränderungen von Läsionen erkennen und verfolgen, dadurch die Zeit für die Durchführung der diagnostischen Analyse drastisch verkürzen, große Datenmengen verarbeiten und eine schnellere Einführung der Telediagnose fördern.

Medizintechnologie

Was schließlich medizinische Geräte betrifft, so hat die US-amerikanische FDA (Food and Drug Administration) gerade in den letzten anderthalb Monaten neun neue In-Vitro-Diagnose- und Therapiegeräte im Rahmen von Ausnahmeregelungen für die Verwendung in Notfällen genehmigt. Auch das unterstreicht implizit das Tempo der Innovation.

Der Kampf gegen die Pandemie wird den Trend zu Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz im Gesundheitswesen beschleunigen. Thematisch ausgerichtete Fonds können Anlegern Zugang zu dieser Entwicklung geben. Ein Beispiel: Der L&G Healthcare Breakthrough UCITS ETF investiert in einen Korb hochspezialisierter Unternehmen aus den Bereichen Genomics, Robotics, Labor-Automatisierung, Diagnostik, Datenanalyse, Präzisionsmedizin, Medizintechnologie, Telemedizin und regenerative Medizin.“

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