Kryptogewinne lassen Erwerbstätigkeit einbrechen
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Der Blick auf die Entwicklung am US-Arbeitsmarkt seit Ausbruch der Pandemie stellt manche Kommentatoren vor ein Rätsel. Denn obwohl der US-Arbeitsmarkt brummt und im Oktober 2021 mehr als eine halbe Million neue Stellen geschaffen wurden, bleibt die sogenannte Erwerbsquote auf einem deutlich niedrigeren Stand als vor der Pandemie.
Die Erwerbsquote gibt an, welcher Anteil der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter entweder abhängig beschäftigt ist oder nach einem Arbeitsplatz sucht. Die Corona-Pandemie führte hier zu einem Einbruch, der auch trotz der anschließenden Erholung nur zum Teil wieder aufgeholt wurde. Mehrere Millionen Amerikaner, die im Zuge der Pandemie ihren Arbeitsplatz aufgegeben haben oder ihn verloren, suchen also bis heute nicht nach einer neuen Beschäftigung.
Ein Grund dafür, dass sich einige US-Amerikaner vom Arbeitsmarkt zurückgezogen haben, besteht darin, dass sich ihre persönliche finanzielle Situation so stark verbessert hat, dass sie nicht mehr arbeiten müssen. Zu Beginn der Pandemie waren vor allem die Stimulus-Schecks der US-Regierung dafür verantwortlich, dass sich viele Menschen vom US-Arbeitsmarkt zurückzogen.
Doch nach einer Umfrage des Meinungsforschungsunternehmens Civic Science scheint noch etwas anderes eine große Rolle gespielt zu haben: Durch die starken Kursgewinne bei einigen Kryptowährungen sind offenbar viele Amerikaner zu so viel Geld gekommen, dass sie nach eigener Einschätzung nicht mehr arbeiten müssen.
So gaben vier Prozent der Befragten in der repräsentativen Umfrage an, dass sie selbst zu irgendeinem Zeitpunkt ihren Job aufgegeben hätten, weil sie durch Kursgewinne von Kryptowährungen finanzielle Freiheit erreicht hätten. Weitere sieben Prozent gaben an, dass sie eine solche Person kennen würden.
Viele Kryptowährungen haben in den vergangenen beiden Jahren eine phänomenale Wertentwicklung hinter sich. Der Bitcoin etwa brach im März 2020 auf unter 5.000 Dollar ein und konnte heute erstmals auf über 68.000 US-Dollar klettern.
Andere Kryptowährungen konnten prozentual noch deutlich stärker zulegen, so etwa Ethereum oder der als Spaßwährung gestartete Meme-Coin Dogecoin, der zwischen Ende 2020 und Mai 2021 zeitweise mehr als 7.000 Prozent gewann.
Wie die Umfrage ebenfalls zeigt, waren es vor allem ärmere US-Amerikaner, die wegen Kursgewinnen bei Krypto-Coins ihren Arbeitsplatz aufgaben oder jemanden kannten, der dies tat.
Nicht nur aufgrund von Kryptowährungen, sondern auch durch Aktienbesitz sind viele US-Haushalte in den vergangenen Jahren deutlich wohlhabender geworden. So hat sich das durchschnittliche Vermögen der US-Haushalte seit der Finanzkrise 2008 ungefähr verdoppelt. Ein wichtiger Grund dafür waren die deutlichen Kursgewinne an den Aktienmärkten. Nach einer Gallup-Umfrage aus dem Jahr 2021 besitzen 56 Prozent aller US-Amerikaner Aktien. In Deutschland ist die Aktionärsquote weniger als halb so hoch.
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Hmm, ob die Kollegas ihre Jobs quittiert haben obwohl sie nur auf Buchgewinnen sitzen?
ja passt doch die Hausse nährt die Hausse und die Amerikaner sind in Bezug Risiko nicht so ängstlich wie die Deutschen. Zudem sind in vielen Jobs die Arbeitsbedingungen und Löhne miserabel.
Kann mir zwar schwer vorstellen, dass 4% aller Amerikaner in Kryptos investiert sind und auch noch so viel Geld eingenommen haben. Aber gut, ein schöner großflächiger Test für ein bedingungsloses Grundeinkommen.
Es ist hier unklar, aus welcher Grundgesamtheit die Stichprobe dieser Befragung gezogen worden ist:
- alle Amerikaner?
- alle berufstätigen Amerikaner (oder zumindest vor der Pandemie berufstätig)?
- alle, die seit Pandemiebeginn ihren Job aufgegeben haben?
Ohne das zu wissen, kann man die Zahlen nicht richtig einordnen.