Kraft tanken
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Man stelle sich vor, folgende Nachrichten laufen über die Ticker:
• Moody‘s gibt eine Herabstufung der Kreditwürdigkeit Portugals und Irlands bekannt;
• China meldet eine sinkende Rohstoffnachfrage und rückläufige Häuserpreise;
• Notenbankchef Bernanke verkündet einen äußerst unsicheren Ausblick für die US-Konjunktur.
Noch im April dieses Jahres fand jede schlechte Nachricht mit einem Donnerschlag ihren Nachhall auf dem Börsenparkett. Im Gegensatz dazu strotzten zuletzt die Aktienmärkte vor Widerstandskraft.
Anleger fragen sich, ob das Immunsystem der Kapitalmärkte ausreichend gestärkt ist, um weiteren Belastungsproben standhalten zu können.
Vitamin Berichtssaison: Vor allem die Berichtssaison für das zweite Quartal 2010 entwickelte sich zum Treiber für die Märkte. Knapp 80 Prozent der Unternehmen des S&P 500 übertrafen die Analystenschätzungen (Bloomberg, Stand 30.07.2010). Grund: die hohe Nachfrage aus den Schwellenländern sowie die selbst auferlegte Diät-Kur der US-Konzerne – das Verhältnis von Wertschöpfung zur Entlohnung der Arbeitnehmer ist auf den höchsten Stand seit 50 Jahren gestiegen. Auch die überraschend positiven Ausblicke der Unternehmenslenker konnten den Investoren ihre Rezessionsängste ein wenig nehmen.
Vitamin Interbankenmarkt: Neben der erfolgreichen Refinanzierung Griechenlands, Spaniens und Irlands am Geldmarkt trug auch der europäische Stresstest bei Banken zu etwas mehr Vertrauen am Interbankenmarkt bei. Indiz: leicht sinkende Risikoprämien an den Anleihenmärkten.
Vitamin Bewertung: Und schließlich erscheinen die Bewertungen an den Aktienmärkten unverändert moderat. Neben den niedrigen Kurs-Gewinn-Verhältnissen, die mitunter 30 Prozent unter ihren langjährigen Durchschnitten seit 1987 liegen, erscheinen auch die Dividendenrenditen attraktiv.
In der Summe für die Märkte eine Vitaminkur zum Kraft tanken, was auch von Nöten sein dürfte. Denn wir bewegen uns unverändert konjunkturell in einem Übergangsszenario. Und die Impulse kommen aus der laufenden Berichtssaison. So ist ein Wiederaufflammen der Risikoaversion nicht auszuschließen – mit Blick auf zuletzt rückläufige OECD-Frühindikatoren für nahezu alle Regionen und auf die unveränderte Belastung der hohen Staatsschulden vor allem in den Industrieländern.
Eine neutrale Allokation zwischen Aktien und Renten erscheint daher weiterhin angebracht.
Quelle: Allianz Global Investors
Allianz Global Investors Deutschland verwaltet rund 344,47 Milliarden Euro (Stand: 31.03.2010) für private sowie institutionelle Anleger und ist damit Deutschlands größter Asset Manager. Weltweit ist Allianz Global Investors über ein globales Netzwerk von Investmentexperten in mehr als 25 Wirtschafts- und Finanzzentren mit über 1.000 Investmentprofis vertreten.
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