Fundamentale Nachricht
12:57 Uhr, 23.02.2017

Kosten für den Inflationsschutz steigen

Um ihre Renteninvestments vor der Geldentwertung zu schützen, könnten Anleger M&G-Finanzexperte Werner Kolitsch zufolge auf inflationsgebundene Anleihen setzen.

Erwähnte Instrumente

  • FTSE 100
    ISIN: GB0001383545Kopiert
    Kursstand: 7.282,00 Pkt (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

London (GodmodeTrader.de) - Die Rückkehr der Inflation war eine der vielen Überraschungen des vergangenen Jahres. Zuletzt lagen die Verbraucherpreise in Deutschland nach Angaben des Statistischen Bundesamtes um 1,9 Prozent höher als im Januar 2016. Der Preisauftrieb ist in der gesamten Eurozone, Großbritannien und den USA zu beobachten, und einer der Hauptgründe dafür ist der gestiegene Ölpreis, wie Werner Kolitsch, der bei M&G das Geschäft in Deutschland und Österreich verantwortet, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Seit den Tiefstständen Anfang 2016 sei Öl erheblich teurer geworden: Nach rund 34 US-Dollar für die europäische Sorte Brent im Januar 2016 und rund 26 US-Dollar für die amerikanische Sorte WTI im Februar 2016 kosteten beide Varianten derzeit deutlich über 50 US-Dollar je Barrel. Inzwischen liege die aktuelle Inflationsrate in den wichtigen Anlageregionen daher nah an der Zielmarke der Notenbanken von zwei Prozent. Und in den USA betrage auch die erwartete Inflation zum ersten Mal seit 2014 wieder zwei Prozent. Dementsprechend seien aus Sicht der Anleiheinvestoren die Kosten für den Schutz vor der Geldentwertung gestiegen, heißt es weiter.

„Der US-Rentenmarkt geht davon aus, dass die Fed ihr Inflationsziel erreichen wird und die Verbraucherpreise auch weiterhin um durchschnittlich zwei Prozent steigen werden“, erläutert Werner Kolitsch. In Deutschland liege der Vergleichswert zurzeit bei 0,9 Prozent, in Großbritannien 3,1 Prozent. Anleger müssten sich allerdings fragen, wie nachhaltig der Preisanstieg wohl sein werde. „In den USA zumindest sieht es so aus, dass der Arbeitsmarkt und vor allem die Löhne die Inflation weiter ankurbeln werden“, sagt der Fondsexperte. „Ob die USA auch andere Märkte mitziehen werden oder ob die Inflation in Europa und Großbritannien bald wieder sinken wird, ist noch nicht ausgemacht.“

Um ihre Renteninvestments vor der Geldentwertung zu schützen, könnten Anleger auf inflationsgebundene Anleihen setzen, so Kolitsch. Diese würden inzwischen auch von einer Reihe namhafter Unternehmen begeben, wie beispielsweise der Helaba, der LBBW, der britischen Supermarktkette Tesco oder der British Telecom. Im Vergleich zu inflationsgeschützten Staatsanleihen offerierten diese auch eine höhere Rendite bei kurzer Laufzeit, heißt es.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

Mehr Experten