Kommentar
20:36 Uhr, 05.04.2018

Korrektur oder Bärenmarkt ? Die Entscheidung naht!

Gefühlt dauert die Korrektur schon lange an. Tatsächlich sind wir wohl erst zur Hälfte durch. Trotzdem schlägt jetzt die Stunde der Wahrheit. Es geht um nicht weniger als die Unterscheidung zwischen Korrektur und Bärenmarkt.

Erwähnte Instrumente

  • S&P 500
    ISIN: US78378X1072Kopiert
    Kursstand: 2.660,09 Pkt (Chicago Mercantile Exchange) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 2.660,09 Pkt (Chicago Mercantile Exchange)

Die Stunde der Wahrheit ist nicht ganz wörtlich zu nehmen. Es geht nicht um Stunden, sondern eher um Wochen. Der Monat April wird dabei der entscheidende Monat sein. Im Durchschnitt können Anleger damit rechnen, dass das Tief einer Korrektur nach 14 Wochen erreicht. Wir haben jetzt 12 Wochen hinter uns.

Zwei Drittel der Korrekturen erreichen ihr Tief nach 16 Wochen. Die Chancen, dass das Tief bereits hinter uns liegt, steigen täglich. Nach dem Rebound am letzten Handelstag vor Ostern macht sich so mancher Anleger Hoffnung, dass es das schon war. Ganz nebenbei drehte der S&P 500 nun bereits drei Mal an der 200-Tage-Linie wieder nach oben.

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Mit dem Rebound von der 200-Tage-Linie ist es dem Index nun auch gelungen, einen Doppelboden auszubilden. Das ist schon einmal ein starkes Signal und lässt die Chancen auf eine nachhaltige Erholung steigen. So etwas wie absolute Sicherheit gibt es an der Börse aber nicht.

Derzeit ähnelt der Korrekturverlauf jenem aus dem Jahr 1999 . Darauf hatte ich bereits mehrfach hingewiesen. Auch damals konnte der Kurs bei der 200-Tage-Linie zwei Mal nach oben drehen und bildete einen Doppelboden auf gleichem Kursniveau aus. Dann kam aber noch eine dicke Überraschung (siehe Grafik 1). Es gab ein drittes Tief.


Auch Anfang dieser Woche erlebten wir ein drittes Tief mit einem Rutsch unterhalb die 200-Tage-Linie. Das Risiko für weitere Kursverluste ist nun vorerst begrenzt. Wer mit einer ersten Position wieder long geht, die nicht gleich das ganze Depot umfasst, sollte einigermaßen gut gesichert sein. Nerven wird man trotzdem brauchen.

Freilich weiß man erst hinterher, ob es das finale Tief der Korrektur war oder ob nur eine Zwischenerholung auf dem Weg nach unten stattfindet. Die Chance eines Bärenmarktes ist ja nicht null. Man kann sogar gewisse Parallelen zu 1980 erkennen (Grafik 2). Der Kursverlauf sah zunächst wie eine Korrektur aus, entpuppte sich dann aber nach einer sechswöchigen Erholung als Bärenmarkt.

Es ist zu früh, um hier eine Entscheidung zu treffen (Korrektur oder Bärenmarkt). Die Unterscheidung ist aber fürs kurzfristige Handeln auch nicht wichtig. Relevant ist, dass die Wahrscheinlichkeit auf eine merkliche Zwischenerholung massiv gestiegen sind. Erst in ungefähr einem Monat wissen wir, ob die Erholung eine Trendwende bedeutet oder wir das Ende des Bullenmarktes sehen.

So spannend die Frage natürlich ist, Geld verdienen lässt sich auch ohne eine Antwort darauf. Persönlich bleibe ich wie gehabt bei meiner Einschätzung, dass wir nur eine Korrektur sehen, die mit neuen Allzeithochs endet, bevor der tatsächlich ein Bärenmarkt beginnt.

Clemens Schmale

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Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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