Korrektur der Hausse am chinesischen Markt für H-Aktien

Frankfurt (Fonds-Reporter.de) - Der chinesische Markt für H-Aktien musste am Montag eine deutliche Korrektur hinnehmen. Grund hierfür war die Ankündigung von Premierminister Wen am Wochenende, dass die Einführung des QDII-Programms im Retailmarkt möglicherweise verzögert werde. Die Regierung prüfe noch mögliche Hindernisse. Die negative Reaktion des Marktes hierauf werten die Experten von ING Investment Management jedoch als technische Korrektur, mit der den hohen Gewinnen, die viele Anleger seit dem Tiefststand des Marktes im April ansammeln konnten, Rechnung getragen wird. Wesentliche Änderungen der fundamentalen Marktdaten sehen die Anlagestrategen nicht.

Aus fundamentaler Sicht übertreffe das chinesische Wirtschaftswachstum nach wie vor das der meisten anderen Länder. Zudem hätten chinesische Unternehmen immer noch attraktivere Gewinnaussichten als viele ausländische Vergleichsunternehmen. Darüber hinaus würden die gestiegenen Marktbewertungen, von starken Ertragszuwächsen gestützt.

Im Zuge der weiteren Liberalisierung des chinesischen Finanzsystems dürfte die Einführung offizieller QDII-Strukturen für das Retail-Massengeschäft nur noch eine Frage der Zeit sein, so ING in einem aktuellen Marktkommentar anlässlich der Kurseinbrüche in China. Langfristiges Ziel der chinesischen Regierung sei es, Teile der inländischen Liquidität aus China abfließen zu lassen, damit sich am Inlandsmarkt in China keine Überbewertungssituation für A-Aktien und Immobilien bildet. Zahlreiche global angelegte Fonds konnten bisher nicht an der Marktrallye in China teilnehmen. Diese suchen nach Einschätzung von ING nun nach Einstiegschancen, und könnten die jetzige Korrekturphase als guten Zeitpunkt nutzen, ihre Engagements in China zu erhöhen.