Fundamentale Nachricht
14:43 Uhr, 15.01.2020

Konvergenz der Spreads lässt an Funktionsfähigkeit der Kreditmärkte zweifeln

In seinem ersten „Strategy Weekly“ des neuen Jahres wundert sich Axel Botte, Marktstratege beim französischen Vermögensverwalter Ostrum Asset Management, über die Konvergenz der Anleihenspreads.

„Obwohl das tatsächliche Wirtschaftswachstum sich höchstens auf dem Niveau seines Potenzials bewegt, haben sich die Spreads vieler Vermögenswerte – darunter auch die von High Yield- oder Schwellenmarktanleihen – soweit eingeengt wie nie zuvor. Das wirft die Frage auf, ob Kreditmärkte in einem solchen Umfeld überhaupt noch schlechte Risiken erkennen können.“

Zwar deute die saisonal bedingte starke Emissionstätigkeit darauf hin, dass es im ersten Quartal 2020 zu höheren Renditen kommen könnte, aber aller Wahrscheinlichkeit nach würden die starke Nachfrage der Investoren und die Nettokäufe der EZB den Finanzbedarf der Staaten absorbieren. Die Spreads von Hochzinsanleihen hätten sich in der vergangenen Woche nur um 2 Basispunkte auf 305 Basispunkte ausgeweitet. Trotz zweier Kreditereignisse im vierten Quartal 2019 sind die Ausfallraten im Jahresvergleich zurückgegangen. Der einschlägige Credit Default Index iTraxx Crossover sei bis zum Wochenschluss auf 205 Basispunkte gefallen. Botte: „Die verzweifelte Suche nach Rendite bleibt der dominierende Faktor an den Kreditmärkten.“

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