Kommentar
18:16 Uhr, 30.08.2012

Kommt nach dem lauen Sommer ein heißer Herbst?

Land auf Land ab warnen Experten jetzt kurz vor Beginn des historischen Crashmonats Nummer eins wieder vor kommenden Turbulenzen an den Märkten. Darüber hinaus wird schon vollmundig von dem „Monat der Entscheidungen“ gesprochen, steht doch am 12. September auch noch das Urteildes Bundesverfassungsgerichtes zum ESM und zum Fiskalpakt aus. Als wenn das noch nicht genug wäre, will die sogenannte „Troika“ bestehend aus EU, EZB und IWF ab dem 5. September den Griechen ganz genau auf die Finger schauen und prüfen, ob das neue 11,5 Milliarden schwere Sparpaket freigegeben werden kann. Ein heißer Herbst also, der den Börsen bevorstehen könnte. Der von vielen prophezeite heiße Sommer ist zumindest ausgeblieben, sogar der beim Wetter, wenn man von den wenigen richtig warmen Tagen einmal absieht. Dafür konnten die Märkte Stück für Stück weiter Boden gutmachen und kämpfen beim DAX gerade intensiv mit der 7.000er-Marke. Es wird spannend sein, ob die zahlreichen „Shorties“ wieder erneut Zugriff auf den Markt bekommen oder nur wieder wie zuletzt hinterherlaufen müssen.

Am Zertifikatemarkt steht im September die dritte Auflage des Sprint-Express-Zertifikates der Credit Suisse auf den Euro STOXX 50 an, nachdem das erste Produkt bereits erfolgreich gekündigt wurde und auch der Nachfolger einer schnellen Express-Tilgung nach sechs Monaten zustrebt. Auch der neue Express-Sprinter wird in den ersten sechs Monaten noch in den Startblöcken verweilen, um sich am ersten Stichtag dem 12. März 2013 möglicherweise gleich wieder von der Bildfläche zu verabschieden, wenn der zugrundeliegende Euroland-Index mindestens sein Startniveau behaupten sollte. Bei den beiden ersten Auflagen lag die Tilgungsschwelle noch fünf Prozent tiefer bei 95 Prozent des Auflageniveaus. Als Entschädigung für die Wartezeit erhält der Anleger dann aber auch hier eine zusätzliche Auszahlung in Höhe von indikativ mindestens neun Prozent p.a. und damit etwas mehr als beim letzten Produkt.

Sollte es am ersten Beobachtungstag nicht zu einer vorzeitigen Tilgung kommen, nimmt der „Sprint-Mechanismus“ in Form vieler kurz aufeinanderfolgender Stichtage seine Arbeit auf. Anders aber als bei den beiden ersten Express-Sprintern, bei denen noch auf täglicher Schlusskursbasis bis zur Endfälligkeit nach vier Jahren eine Kündigungsmöglichkeit bestanden hatte, gewährt die Credit Suisse dem Neuling hier nur noch jeden Monat eine Express-Chance. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine vorzeitige Kündigung gelingt, ist damit deutlich geringer als bei den früheren Versionen. Was die weiteren Tilgungsmodalitäten anbelangt, unterscheiden sich die Produkte allerdings nicht. So wird bei Endfälligkeit, wenn es zu keiner Express-Tilgung gekommen ist, auch beim noch bis 12. September zeichenbaren Neuprodukt auch dann noch der Nennbetrag zurückerstattet, wenn sich der Index am finalen Stichtag nicht mehr als halbiert hat. Auf dem aktuellen Niveau würde das einem Indexstand von etwas mehr als 1.222 Punkten entsprechen. Um die Rendite von neun Prozent p.a. zu erhalten, wäre allerdings auch am Ende mindestens ein Referenzindexstand wie zu Beginn der Laufzeit nötig. Sollte der Euro STOXX 50 sogar das 50-Prozent-Kriterium verfehlen, müsste neben dem Renditeverzicht aber auch noch ein Verlust entsprechend der tatsächlichen Basiswertentwicklung einkalkuliert werden.

Der BörseGo Tipp:

Das neue Papier verfügt nicht mehr über die gleiche tägliche Sprint-Frequenz wie die beiden Alt-Produkte, kann aber zumindest noch im monatlichen Rhythmus vorzeitig gekündigt werden. Darüber hinaus besitzt es ein Auszahlungsprofil wie ein klassisches Express-Zertifikat, dessen Barriere lediglich den Nennwert, nicht aber zusätzlich auch die Rendite absichert. Es eignet sich deshalb nur für Anleger, die in den nächsten vier Jahren beim Euroland-Index wenigstens mit einer Seitwärtsentwicklung rechnen. Diese könnte sich dann an dem einen oder anderen Monats-Stichtag manifestieren.

Euro STOXX 50 Sprint-Express-Zertifikat

Emittent/WKN:

Laufzeit:

19.09.2016

Preis: (in Zeichnung: 08.08.12 – 12.09.12)

Ausgabepreis: 100 € (zzgl. 1 € Agio)

Credit Suisse / CS8AKG

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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