Kommentar
05:39 Uhr, 20.11.2017

Kommt jetzt das große Kaufsignal?

Wie es aussieht, wenn ein ganz großes Kaufsignal entsteht, konnten wir zuletzt in Japan erleben. Innerhalb kürzester Zeit legte der Leitindex zweistellig zu. Nun gibt es einen anderen Markt, der ein ähnliches Kaufsignal gibt.

Erwähnte Instrumente

  • Nikkei225
    ISIN: XC0009692440Kopiert
    Kursstand: 22.298,57 Pkt (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 12.993,73 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Nikkei225 - WKN: 969244 - ISIN: XC0009692440 - Kurs: 22.298,57 Pkt (Commerzbank CFD)
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 12.993,73 Pkt (XETRA)
  • US 10Y Bond Yield - Kurs: 2,354 % (Bonds)

Beim Nikkei ist der Ausbruch geglückt. Das Kaufsignal kam und der Index legte prompt zu. So wünscht man sich das. Die Kursgewinne im zweistelligen Bereich sind dabei wohlmöglich nur der Anfang. Ein großes Kaufsignal, welches sich über mehrere Jahre aufbaut, hat lange Gültigkeit.

DB Nikkei 225 
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Als der Dax 2013 aus einer fast 15-jährigen Seitwärtsbewegung ausbrach, ging es ebenfalls kräftig nach oben. Inzwischen liegt das Plus bei 65 %. Beim S&P 500 kam es bisher sogar zu einem Plus von 70 %. Es brauchte allerdings eine ganze Weile bis sich diese hohen Gewinne realisierten. Man kann nicht erwarten, dass sich die Kurse innerhalb weniger Wochen verdoppeln.

DAX
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Ein Ausbruch, der bei japanischen Aktien nach über 20 Jahren stattfand und beim Dax und S&P nach 13 Jahren, ist ein Wort. Inzwischen müssten Dax und S&P 500 um 40 % korrigieren, um überhaupt wieder auf das Ausbruchsniveau zurückzukehren. Einen so schweren Bärenmarkt gibt es vor allem in den USA selten. Die letzten zwei waren große Ausnahmen. Bärenmärkte, die den Markt mehr als 35 % nach unten führen, kann man in den USA seit Bestehen des Marktes an einer Hand abzählen.

Kurz gesagt: wenn ein solcher Ausbruch stattfindet, dann etabliert sich im Normalfall ein Trend, der jahrelang, teils jahrzehntelang anhält. Vor einem solchen großen Signal stehen wir auf dem Anleihemarkt. Diesbezüglich ließ sich in der vergangenen Woche auf Bloomberg ein interessanter Chart finden. Dieser zeigte die 10-jährige US-Rendite und den MACD. Der Indikator wurde auf Jahresbasis verwendet.

Wie es so ist, will man nicht jedem Chart trauen, der einem so über den Weg läuft. Ich habe die Sache also selbst nachvollzogen und zwar mit der gesamten verfügbaren Historie (siehe Grafik). Das Ergebnis ist nicht ganz äquivalent, aber kommt recht nahe heran. Betrachtet man die Langfristzinsen und das MACD Histogramm, so zeigt sich, dass sich ein Kaufsignal andeutet.

In wenigen Monaten dürfte es soweit sein, sofern die Zinsen nicht wieder nach unten wegkippen. Letztlich braucht man nicht einmal eine große Analyse. Das Doppeltief, welches sich seit 2012 ausgebildet hat, spricht Bände. Dennoch ist es interessant eine lange Historie zu analysieren, denn nur, weil der MACD ein Kaufsignal generiert, muss es ja nicht von hoher Qualität sein.

US 10Y Bond Yield
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Fast 200 Jahre Geschichte zeigen allerdings: das Signal hat Gewicht. Die großen langfristigen Trendwenden hat der Indikator angezeigt. Das ist keine Garantie für die Zukunft. Immerhin gilt heute auch als gesichert, dass sich Regierungen keine höheren Zinsen leisten können. Trotzdem sollte man langfristig (also irgendwann in den 20er Jahren) nicht einfach ausschließen, dass es höhere Zinsen geben kann. Wer dachte noch Anfang 2014, dass der Ölpreis noch einmal unter 30 Dollar je Barrel fällt?

Nur, weil etwas unwahrscheinlich erscheint, bedeutet das nicht, dass es nicht auch geschehen kann. Keiner kann sich höhere Zinsen leisten, doch wenn die Inflation mitzieht, sind höhere Nominalzinsen sehr wohl tragbar. Wer weiß, vielleicht sehen wir zu unseren Lebzeiten doch noch einmal Zinsen im Bereich von 5 %.

Dies ist ein Langzeitszenario. Kurzfristig bin ich für Zinsen nicht sehr bullisch. In der Eurozone bleiben die Zinsen bis 2 Jahre tief im negativen Bereich und das wird sich auch so rasch nicht ändern. Am langen Ende der Zinskurve deutet sich eine Stabilisierung der Zinsen an. Einen großen Bullenmarkt sehen wir deswegen noch nicht gleich. Das dauert noch. Als das letzte große Kaufsignal generiert wurde, dauerte es 5 Jahre, bis die Zinsen sprunghaft anstiegen.

Clemens Schmale

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  • maykaefer
    maykaefer

    Herr Schmale, exzellente Analyse, die über den Tage hinaus geht.

    20:39 Uhr, 21.12.2017
  • maykaefer
    maykaefer

    Die Überschreitung der 3% Prozentmarke bei den zehnjährigen US Staatsanleihen, ist die Öffnung

    der Büchse der Pandora. Wahrscheinlich erst 2019 !!!

    20:38 Uhr, 21.12.2017
  • MrBlueSky
    MrBlueSky

    Verstehen Sie mich nicht falsch und vor Allem nicht als persönliche Kritik: Jedoch veranlasst mich schon die Headline zu diesem Artikel zu Frust und Ärger. Da sieht man sich bei Godmode / Guidants als führendes Onlineportal zur Börse, erwähnt aber den fulminanten zweistelligen Ausbruch des Nikkei kaum wahrnehmbar (oder überhaupt?). Die ebenso tolle Performance einzelner Japan-Titel oder gar deren Analyse wäre mit den mit dem Nikkei-Ausbruch einher gegangenen Chancen mehr als nur reizvoll und interessant gewesen - auch hierzu gab es m.E. nichts Nennenswertes ! Könnte dieser Markt für Godmode /Guidants nicht eine künftige weitere und zudem hochinteressante Basis für Analysen sein ?

    09:32 Uhr, 20.11.2017
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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