Kommt ein Geldregen für Apple-Aktionäre?
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Apple ist nicht nur das wertvollste börsennotierte Unternehmen der Welt, sondern verfügt auch über gigantische Cashreserven. Allein im vierten Quartal, für das der iPhone-Hersteller am Dienstagabend Zahlen vorlegte, erhöhte sich der Geldbestand um 8,49 Mrd. Dollar und liegt nun bei astronomischen 246,09 Mrd. Dollar.
Natürlich besteht der Betrag von 246 Mrd. Dollar nicht tatsächlich aus Cash, also Bargeld. Nur rund 16 Mrd. Dollar liegen als Bargeld vor oder befinden sich auf Apple-Konten. Weitere 44 Mrd. Dollar sind in kurzfristigen Wertpapieren (Geldmarktpapieren) und weitere 186 Mrd. Dollar in langfristigen Wertpapieren (vermutlich Staatsanleihen) angelegt. Allerdings: Es handelt sich sowohl bei den kurzfristigen als auch bei den langfristigen Wertpapieren um marktgängige Papiere. Das bedeutet, dass die Wertpapiere prinzipiell jederzeit verkauft und zu Cash gemacht werden könnten. Sie sind also letztlich so gut wie Bargeld.
Verantwortlich für die hohen Cashreserven sind vor allem Gewinne, die Apple außerhalb der USA erzielt. Würde Apple dieses Geld in die USA transferieren, z.B. um es an die Apple-Aktionäre in Form einer Sonderdividende auszuschütten oder um es für Aktienrückkäufe zu verwenden, müsste Apple hohe Steuern in der Größenordnung von 35 bis 40 Prozent zahlen. Deshalb wachsen die Cashreserven weiter und weiter.
Tatsächlich hatte Apple bereits im Geschäftsjahr 2012 beschlossen, 250 Milliarden Dollar in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen an die Aktionäre zurückzugeben. Inzwischen wurden bereits 200 Mrd. Dollar entsprechend verwendet. În den vergangenen vier Geschäftsjahren ist die Zahl der ausstehenden Apple-Aktien um fast 20 Prozent gesunken.
Der Geldberg von 246 Mrd. Dollar ist ein Bruttobetrag. Grundsätzlich muss er ins Verhältnis zu den Schulden auf der Passivseite der Bilanz gesetzt werden. So hat Apple für Aktienrückkäufe und Dividendenzahlungen in der Vergangenheit auch Schulden aufgenommen, statt die Cashbestände abzubauen. Denn auf diese Art und Weise konnte Apple die Steuern sparen, die mit einer Rückverlagerung des Geldes in die USA verbunden gewesen wären. Doch auch bei einer Einbeziehung der Verschuldung von Apple sind die Cashbestände gigantisch. Denn Apple hat auf der Passivseite einbehaltene Gewinne von über 100 Mrd. Dollar in der Bilanz stehen. Zieht man vom Brutto-Cashbetrag sämtliche Schulden ab, die Apple hat, bleibt immer noch ein Betrag von 47 Mrd. Dollar übrig. Dies entspricht je Apple-Aktie einem Betrag von 8,94 Dollar, die netto als Cash gehalten werden.
Sollte der neue US-Präsident Trump die Steuern für die Rückverlagerung von Gewinnen in die USA senken, wie dies allgemein erwartet und befürwortet wird, stehen die Chancen nicht schlecht, dass Apple in den kommenden Jahren tatsächlich einen hohen zweistelligen Milliardenbetrag zusätzlich für Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe verwendet.
Würde Apple 20 Prozent seine Bruttocashreserven von 246 Mrd. Dollar an die Aktionäre ausschütten, was realistisch erscheint, entspräche dies einem Betrag von 9,35 Dollar je Aktie. Beim aktuellen Aktienkurs von 121,35 Dollar würden Aktionäre mit einer solchen Sonderdividende eine einmalige Dividendenrendite von 7,7 Prozent erzielen.
Wahrscheinlicher als eine Sonderdividende dürfte allerdings sein, dass Apple die reguläre Dividende von zuletzt 0,57 Dollar pro Quartal bzw. 2,28 Dollar pro Jahr weiter deutlich anhebt, wie dies bereits in den vergangenen Jahren stets geschehen ist. Auch die Aktienrückkäufe könnten intensiviert werden.
So oder so: Apple-Aktionäre können sich vermutlich tatsächlich auf stärker steigende Ausschüttungen und höhere Aktienrückkäufe freuen. Der gesamte Bruttobetrag von 246 Mrd. Dollar wird aber in keinem Fall an die Aktionäre zurückfließen. Denn dies würde einem Betrag von 46,79 Dollar je Aktie bzw. rund 38,6 Prozent vom aktuellen Aktienkurs entsprechen.
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sind Aktienrückkäufe über den Buchwert nicht Kapitalvernichtung beim Unternehmen ??