Kommentar
11:30 Uhr, 18.06.2010

Kommen Sie mit auf die „Goldleiter“

Während sich andere Edelmetalle in den vergangenen Wochen wieder eine Korrektur leisteten – bei Platin ging es beispielsweise auf Monatssicht um über neun Prozent nach unten – konnte der Goldpreis sein Niveau im gleichen Zeitraum zumindest behaupten. Der Grund dürfte nicht zuletzt in der weiter bestehenden Unsicherheit an den Finanzmärkten und speziell im schwächelnden Euro zu sehen sein, dessen Entwicklung hier mittlerweile als wichtiger Taktgeber fungiert. Da das gelbe Metall gleichzeitig als eine der letzten Sicherheitsbastionen gilt, kann es von einer erhöhten Risikowahrnehmung regelmäßig profitieren und seine Abkopplung vom US-Dollar immer weiter fortsetzen. In dieser Hinsicht hat es anderen, von vielen als deutlich aussichtsreicher eingeschätzten Edelmetallen noch einiges voraus, auch wenn die Goldpreisentwicklung nach den vorangegangenen schnellen Anstiegen inzwischen etwas ins Stocken geraten zu sein scheint.

Wer dennoch mit Siebenmeilenstiefeln der Goldhausse vorauslaufen möchte, für den hat die Credit Suisse das neue noch bis 16. Juli zeichenbare Goldleiter-Zertifikat konzipiert. Das Besondere an dem momentan eher mit einer unerwünschten Währungssicherung ausgestatteten Produkt ist seine am Laufzeitende nach fünf Jahren geltende Rückzahlungsstruktur, die ab einem Goldpreisniveau von 80 Prozent des Startlevels eine stufenweise Tilgung in 20-Prozent-Schritten ermöglicht. Notiert die Feinunze also beispielsweise bei Fälligkeit auf oder über dieser Marke gleichzeitig jedoch noch unter dem Ausgangsniveau, wird dem Anleger trotz des Verlustes der volle Nennwert gutgeschrieben. Kommt es am Ende zu einer Nullrunde, kann sich der Investor schon mindestens über einen Gewinn von 20 Prozent freuen, den 2,5-prozentigen Ausgabeaufschlag einmal außer Acht gelassen. Beträgt die Gold-Performance dagegen mindestens 20 Prozent, führt dies zu einer Rendite von 40 Prozent usw. Die letzte Leiterstufe ist dann ab einem Edelmetallanstieg von mindestens 60 Prozent erklommen, ab dem statt der vielleicht erhofften 80 aber nur noch die Maximalrendite von 70 Prozent winkt. Die Chance auf eine Outperformance hat eben ihren Preis. Auf der anderen Seite führt ein Verlust von mehr als 20 Prozent am Laufzeitende automatisch zu einem adäquaten Abschlag beim Zertifikat.

Der Rohstoff-Report Tipp:
Obwohl es sich bei der „Goldleiter" nicht um ein vielleicht wünschenswertes Lock-in-Zertifikat handelt, gilt hier zumindest das Stichtagsprinzip, das zwischenzeitliche Korrekturen ausklammert und nur die Entwicklung zwischen Emissionszeitpunkt und Laufzeitende betrachtet. Der eingebaute „Leiter-Mechanismus" ermöglicht darüber hinaus neben einem moderaten Puffer auch die Chance, tatsächliche Kursgewinne jeweils auf das nächstfolgende 20-Prozent-Niveau aufzubessern, so dass sich das Papier auch für Investoren eignet, die nur von moderaten Kursanstiegen beim Gold ausgehen.

Goldleiter-Zertifikat

Emittent/WKN:

Credit Suisse / CS8TB1

Laufzeit:

29.07.2015

Preis: (in Zeichnung bis 16.07.2010)

Ausgabepreis: 100 € (zzgl. 2,5 % Agio)

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

Wir würden uns freuen, wenn auch Sie sich an unserer wöchentlichen Zertifikate-Umfrage auf unseren beiden Internet-Portalen http://www.godmode-trader.de/Zertifikate bzw. http://www.boerse-go.de/ beteiligen würden.

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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