Analyse
14:30 Uhr, 04.07.2025

KI-Overviews - ALPHABET droht jetzt Ärger mit der EU

Google sieht sich in Europa mit einer neuen kartellrechtlichen Beschwerde konfrontiert. Ein Zusammenschluss unabhängiger Verlage hat bei der EU-Kommission beantragt, gegen die sogenannten AI Overviews des Konzerns vorzugehen.

Erwähnte Instrumente

  • Alphabet Inc. (Class C) - WKN: A14Y6H - ISIN: US02079K1079 - Kurs: 180,550 $ (Nasdaq)

In der Beschwerdeschrift, die Reuters vorliegt, werfen die Verlage Google vor, seine Marktmacht im Suchmaschinengeschäft zu missbrauchen und damit ihre Reichweite sowie Erlöse massiv zu gefährden.

Google steht in der Kritik Inhalte zu "klauen"

Die AI Overviews sind KI-generierte Zusammenfassungen, die Google seit Mai in seinen Suchergebnissen ausspielt – oberhalb der klassischen Links zu Webseiten. Das Unternehmen setzt damit stark auf die Integration von generativer KI in seine Suchmaschine, hat jedoch bereits Widerstand von Verlagen und anderen Content-Anbietern hervorgerufen. „Googles Suchmaschine missbraucht Webinhalte für AI Overviews und verursacht signifikanten Schaden für Verlage in Form von Traffic-, Reichweiten- und Umsatzeinbußen“, heißt es in der Beschwerde des Independent Publishers Alliance vom 30. Juni.

Grafik von Techcrunch auf Basis von Daten von Similarweb - Quelle: Link

Besonders kritisieren die Kläger, dass Verlage keine Möglichkeit hätten, einer Nutzung ihrer Inhalte für Googles KI-Training oder die Erstellung von Zusammenfassungen zu widersprechen, ohne gleichzeitig ganz aus dem Index der Suchergebnisse zu verschwinden. „Die Positionierung der AI Overviews ganz oben auf der Seite benachteiligt die Originalinhalte der Verlage“, so der Vorwurf.

Die EU-Kommission lehnte eine Stellungnahme ab. Auch die britische Wettbewerbsbehörde CMA bestätigte lediglich den Eingang der Beschwerde.

Google verteidigte sich gegen die Vorwürfe. Ein Sprecher erklärte, die neuen KI-Funktionen ermöglichten es Nutzern, „noch mehr Fragen zu stellen, was neue Chancen für Inhalte und Unternehmen schafft“. Man sende täglich Milliarden Klicks an Webseiten. Die häufig erhobenen Vorwürfe zu sinkendem Traffic basierten „auf stark unvollständigen und verzerrten Daten“. Laut Google könnten Trafficverluste zahlreiche Ursachen haben – von saisonaler Nachfrage über Nutzerinteressen bis hin zu regelmäßigen Algorithmus-Updates.

Fazit: Dass die neue AI-Übersicht klassische Newswebseiten belastet, scheint eine Tatsache zu sein. Während ChatGPT in seinen Antworten stets auch auf Quellen zur weiteren Recherche verweist, ist bei Google mit einem Klick meist schon alles erledigt. Das wird auf jeden Fall zahlreiche Veränderungen für klassische Zeitungen und Portale mit sich bringen – auch im Hinblick auf das gesamte Thema Werbung. Die Alphabet-Aktie dürfte die Klageschrift zunächst kaltlassen.

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