Kennen Sie das ? - Es ist wirklich furchtbar
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Eine eigentlich rhetorische Frage, die ich Ihnen stelle. Ich bin sicher, Sie kennen die Situation. Eine Aktie, ein Index, ein Rohstoff steigt sehr stark an, Sie werfen einen Blick auf den Chart und sehen SOFORT, dass der starke Anstieg DIREKT von einer EINDEUTIG zu erkennenden Unterstützung vonstatten geht. So geschehen gestern bei mir. Der Amex Gold BUGS Index explodierte regelrecht um 4 Prozentpunkte.
Ich werfe einen Blick auf den Chart und in der Millisekunde der Rezeption der visuellen Reize funkt meine Großhirnrinde "Junge, der prallt direkt von der Kreuzunterstützung bei 500 Punkten nach oben ab ... direkt! ... und gestern gab es auf der Unterstützung auch noch einen kleinen Doji als Vorbereitung für den gestrigen starken Anstieg ... mein Gott ("OMG") ... wie konnte ich das nur übersehen? Absolut unverzeihlich."
Trader sind Meister des Erleidens starker emotionaler (nicht fiskaler) Stimuli ...
a) DER VERLUSTSCHMERZ: Ich habe einen Trade laufen, er läuft ins minus, ich bin aber unglaublich von dem Trade überzeugt, also wird er weiter gehalten, der Trade läuft immer weiter gegen mich, Verzweiflung und Panik machen sich breit, der Trader wird tachykard, er sondert schweiß ab, er greift sich immer wieder an den Kopf, er läuft unruhig im Handelsraum hin und her ... dann blickt er nur noch konsterniert auf den Bildschirm, er wird ruhiger, innerlich kapituliert er, er stellt die Position glatt, Erleichtertung macht sich breit oder aber er ist so erschöpft, dass sich keine Erleichterung mehr breit machen kann, er ist gestorben und wird es im Verlauf seiner Händlerlaufbahn noch viele Male.
b) DER SCHMERZ ETWAS VERPAßT ZU HABEN: Starke Kursbewegung, die Erkenntnis, dass man diese Bewegung aufgrund der klaren Signallage hätte handeln können, der Ärger über den entgangenen Gewinn ... der Ärger über den eigentlich so leicht zu realisierenden Gewinn.
a) ist eher ein Vernichtungsschmerz, der wenig adaptiert ... wie Zahnschmerzen, die auch nicht adaptieren, sondern gleichbleibend groß bleiben. Je strikter man sich an das Risiko- und Moneymanagement hält desto weniger ausgeprägt ist dieser Schmerz.
b) ist eher ein kurzer, aber intensiver einschießender Schmerz.
Ich denke, dass zum Ende dieses Artikels dem einen oder anderen Leser ein Lächeln im Gesicht steht. Ja, so ist es. So und nicht anders.
Waidmanns Heil, weiterhin gute Erfolge im Dschungel der Aktien, Derivate und Devisen.
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