Fundamentale Nachricht
12:17 Uhr, 17.06.2016

Kautschuk: Höhere Produktion belastet

Ein höheres Angebot und eine schwache Nachfrage infolge der politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten dürfte die Preise den Analysten der Commerzbank zufolge bis auf weiteres belasten.

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Der Preis für Kautschuk an der Börse in Singapur hat einen Großteil der Gewinne aus dem Frühjahr – zwischen Mitte Februar und Mitte April war Kautschuk ausgehend von einem Zwölfeinhalbjahrestief um 50 Prozent gestiegen – wieder abgegeben. Erstmals seit Anfang März kostete ein Kilogramm Kautschuk weniger als 120 US-Cent, wie die Analysten der Commerzbank im aktuellen „TagesInfo Rohstoffe“ schreiben.

Zwar habe die Vereinigung der Naturkautschuk produzierenden Länder ANRPC ihre Produktionsprognose für das Gesamtjahr 2016 gerade leicht auf 11,075 Millionen Tonnen reduziert und sehe damit nur noch einen marginalen Anstieg gegenüber 2015. Deren Mitglieder stünden für 90 Prozent des weltweiten Angebots an Naturkautschuk. Allerdings laufe nun die wetterbedingt produktionsschwache Phase des Jahres in den wichtigen Produktionsländern aus. Entsprechend sei in den nächsten Monaten mit einem höheren Angebot auf dem Kautschukmarkt zu rechnen, auch wenn derzeit in einigen Gebieten Thailands noch starke Regenfälle die Ernte („tapping“) erschwerten, heißt es weiter.

„Thailand, der größte Anbieter, stellt gut ein Drittel der Weltproduktion. Zwar waren umgekehrt die Importe des weltgrößten Nachfragers China in den ersten fünf Monaten des Jahres um elf Prozent gestiegen, diese dürften aber laut Prognose der ANRPC in den nächsten drei Monaten um 16 Prozent hinter das Vorjahr zurückfallen. Dabei spielen auch die Strafzölle der USA auf bestimmte Reifen chinesischer Herkunft eine Rolle. Weltweit erwartet die ANRPC wegen der politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten eine schwache Nachfrage. Dies dürfte die Preise bis auf weiteres belasten“, so die Commerzbank-Analysten.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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