Kaufen, was die Insider handeln
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Insidern wird zugesprochen, dass sie ein gutes Gespür für die Entwicklung ihres eigenen Unternehmens haben. Ob das so in jedem Fall zutrifft, darf man anzweifeln. Topmanager von RWE haben bei der Aktie im Bereich von 20 bis 25 Euro zugegriffen. Trotz der enormen Rallye der letzten Wochen steht die Aktie derzeit 40% unter den Einstiegskursen der Insider.
Manager liegen zweifelsohne nicht in jedem Fall richtig. Als Anleger sollte man daher seine Entscheidungen nicht aufgrund der Insider-Käufer einzelner Manager tätigen. Einzelne Manager und Unternehmen können immer wieder falsch liegen und inkorrekte Signale liefern. Wenn man jedoch die Gesamtheit aller Insider-Käufe betrachtet, dann sieht die Sache etwas anders aus.
Der Insider Index läuft grundsätzlich konträr zum Markt. Manager agieren antizyklisch. Das gelingt ihnen überraschend gut. Manager verkaufen mehr Aktien im Aufwärtstrend als sie kaufen. Stehen die Kurse hoch, dann haben Manager einen hohen Anreiz die Gewinne aus ihren Aktienvergütungen zu realisieren. Stehen die Kurse niedrig, dann kaufen sie zusätzliche Aktien, neben der ohnehin erhaltenen Aktienvergütung.
Besonders gut sieht man die Indikatorfunktion des Insider Index in den Jahren 2008/09 und 2011. Als die Kurse ihr Top ausbildeten wurden nur noch sehr wenige Aktien gekauft. Im Abwärtstrend stiegen die Käufe und explodierten förmlich um die zyklischen Tiefs herum. Das Timing war gut.
Die Käufe begannen in diesem Jahr ab dem ersten Quartal zu sinken. Seit Anfang Oktober steigen sie wieder deutlich. Das lässt auf ein mittelfristiges Tief und eine gute Performance über die kommenden 12 Monate hoffen.
Generell zeigt die Performanceprognose positive Werte. Die Prognose ist daher mehr als relative Indikation zu sehen und nicht als in Stein gemeißelte absolute Performanceindikation. Die tatsächliche Performance und die Performanceprognose laufen parallel. Die Korrelation ist hoch.
Momentan liegt die prognostizierte Rendite über die kommenden 12 Monate bei 15%. Das ist der höchste Wert seit Anfang 2012. Nimmt man diese Prognose für bare Münze, dann stehen die Zeichen für Aktien auf Grün. Ein mittelfristiger Boden sollte im September erreicht worden sein.
Die Gretchenfrage ist nun allerdings: wie lange ist das gültig und wie hoch können Aktien steigen? Seit den Tiefs im August/September 2015 haben US Aktien schon wieder knapp 10% gewonnen. Damit sind zwei Drittel der erwarteten Performance über die kommenden 12 Monate schon erzielt. Die Jahresendrallye kann Aktien wieder zu ihren bisherigen Hochs im Jahr 2015 führen. Dann wäre die Performanceindikation der kommenden 12 Monate erschöpft. Anleger können kurzfristig auf weiter steigende Kurse setzen. Nach der Jahresendrallye ist die Luft jedoch draußen. Kurse dürften ab Februar 2015 seitwärts/abwärts tendieren.
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