Kommentar
16:31 Uhr, 19.06.2017

Katerstimmung im Weißen Haus

Nicht lang ist es her, da begrüßte die größte Menschenmenge aller Zeiten den neuen Präsidenten bei der Amtseinführung. Die Feierlaune ist nun endgültig verflogen.

Eigentlich hat für Donald Trump alles sehr, sehr gut begonnen. Er gewann die Wahl gegen die absolute Favoritin. Er setzte sich überraschend gegen einen Vorsprung von Clinton von ca. 5 Prozentpunkten durch. Er begeisterte den Aktienmarkt und selbst die Zinsen für Anleihen stiegen. Trump brachte damit mehr zustande als die Notenbank.

Anleger und Bürger waren außer sich vor Freude. Großes war geplant: Steuern sollten sinken, das Gesundheitssystem reformiert und der Handel fairer werden und die Infrastruktur sollte wieder glänzen. Davon ist bisher nicht viel umgesetzt worden und wird es vermutlich auch nicht mehr.

Für jeden Präsidenten sind die ersten Wochen und Monate die wichtigsten. Was in dieser Zeit nicht zustande gebracht wird, kommt meist auch nicht mehr zustande. Die Administration hat noch viele offene Stellen. Deswegen geht alles etwas langsam, heißt es. Ich halte das für übertrieben optimistisch.

Ob nun alle Posten gefüllt sind oder nicht, ist unerheblich. Die Gesetzesvorlagen sind derzeit einfach noch so schlecht, dass selbst die Republikaner ihre Mühe haben. Daran ändert auch nicht mehr Personal etwas.

Dass der große Wurf bald kommt, ist unwahrscheinlich. Geht es nach Wettquoten, ist die Wahrscheinlichkeit für die Umsetzung von Reformen je nach Vorhaben inzwischen unter ein Viertel gesunken. Immerhin hielt sich bis heute noch die gute Stimmung in der Wirtschaft und unter dem Volk.

Inzwischen befinden sich viele Indikatoren wieder auf dem Rückzug. Einkaufsmanager sind nicht mehr ganz so optimistisch. Je nachdem, wer den Index erhebt, sind die Werte nun wieder auf dem Level, welche sie schon vor der Wahl hatten – also niedrig.

Solange das Volk Spaß hat, ist das alles nicht wichtig. Sind die Wähler gut gelaunt, dann geben sie Geld aus. Die gute Laune ist nun aber dahin. Die Verbraucherstimmung ist Anfang Juni nach vorläufigen Ergebnissen deutlich gesunken. Es kommt aber noch schlimmer. Seit Ex-FBI-Direktor Comeys Anhörung befindet sich die Stimmung im freien Fall.

Unter Demokraten war die Stimmung seit den Wahlen mies. Demokraten wussten es schon immer: Trump taugt nichts. Diese Erkenntnis reift nun auch unter dem republikanischen Wahlvolk. Dort geht die Stimmung besonders stark zurück.

Bestätigt sich dieser Trend, dann handelt es sich um ein stimmungstechnisches Erdbeben. Grafik 1 zeigt das Vertrauen im historischen Kontext mit dem Worst-Case für Juni. Verglichen mit der Historie wäre es einer der größten Einbrüche der letzten 40 Jahre.

Eine solche Entwicklung sollte auch Anlegern zu denken geben. Der Aktienmarkt und die Verbraucherstimmung sind hochkorreliert. Geht die Stimmung jetzt in einen Sturzflug über, wird sich die Börse nicht lange dagegenstemmen können.

Trump ist freilich der Meinung, dass hier eine große Hexenjagd veranstaltet wird. Diese Hexenjagd findet allerdings in den eigenen Reihen statt. Der eingesetzte Sonderermittler wurde von Republikanern vorgeschlagen. Trumps Vermutung wirkt da schon etwas paranoid.

Clemens Schmale

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12 Kommentare

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  • USMATT
    USMATT

    Republikaner haben die Wahl in Georgia und South Carolina gewonnen. Das zum Thema "Trump taugt nichts. Diese Erkenntnis reift nun auch unter dem republikanischen Wahlvolk. Dort geht die Stimmung besonders stark zurück".

    Wacht endlich auf, die amerikanischen Medien berichten nur im Sinne der Demokraten.

    07:48 Uhr, 21.06.2017
  • Super-Hobel
    Super-Hobel

    Sorry, Herr Schmaler aber das ist nichts-sagendes Geschwurbel, fast als müssten Sie eine Beitrags-Quote erfüllen. Den Märkten ist Trump schon sowas von egal, der ist schon "abgeschrieben", egal wieviel Blödsinn er noch redet.

    14:53 Uhr, 20.06.2017
  • Bigdogg
    Bigdogg

    Wenn alles sarkastisch gemeint sein sollte - okay. Aber ansonsten ist das wieder so ein Artikel für die Tonne. Hauptsache mal rausgelabert und Behauptungen aufstellen....wie man sowas online stellen kann, ist mir völlig rätselhaft.

    09:29 Uhr, 20.06.2017
  • Spitze
    Spitze

    Wer nach all diesem Anti-Trump-Geschwurbel etwas von Substanz lesen möchte und des Amerikanischen mächtig ist, dem sei das hier empfohlen:

    http://www.europac.com/commentaries/here_comes_qua...

    08:16 Uhr, 20.06.2017
  • lussien
    lussien

    Ich sehe da auch absolut keinen Sarkasmus.

    Früher hatte ich Herrn Schmale immer mit Interesse gelesen.
    Aber bei dem Quark kann ich ihn nicht mal ernst nehmen.

    23:02 Uhr, 19.06.2017
  • Seher
    Seher

    Sorry, in diesem Artikel wird kaum deutlich: was ist Sarkasmus, was sind Fakten.. Gibt heuer genug Leute, die nicht (mehr) in der Lage sind, Wahrheit und Lüge auseinander zu halten..

    22:31 Uhr, 19.06.2017
  • Tobias Krieg
    Tobias Krieg Technischer Analyst

    Sarkasmus scheint hier keiner zu verstehen

    21:47 Uhr, 19.06.2017
  • lussien
    lussien

    "Er gewann die Wahl gegen die absolute Favoritin. Er setzte sich überraschend gegen einen Vorsprung von Clinton von ca. 5 Prozentpunkten durch".

    Diesen vermeintlichen Vorsprung gab es nie. Die Meinungsumfragen wurden gefälscht.

    Und jetzt verwenden Sie wieder deren "Daten".

    "Großes war geplant: Steuern sollten sinken, das Gesundheitssystem reformiert und der Handel fairer werden und die Infrastruktur sollte wieder glänzen. Davon ist bisher nicht viel umgesetzt worden und wird es vermutlich auch nicht mehr."

    Woher wissen Sie das denn?

    Es sind nur ca. 180 Tage der Präsidentschaft vergangen!
    Obama Care wurde schon längst abgeschafft, die Finanz- und Handelsreformen wurden alle angekündigt.

    "Die Gesetzesvorlagen sind derzeit einfach noch so schlecht, dass selbst die Republikaner ihre Mühe haben".

    Woher wissen Sie das denn? Haben Sie diese Gesetzesvorlagen gelesen?
    Das bezweifle ich sehr. Ehe haben Sie alles von NYT o.ä. Gelbblätter abgeschrieben, die einen Krieg gegen Trump führen.

    "Immerhin hielt sich bis heute noch die gute Stimmung in der Wirtschaft und unter dem Volk".

    Und das ist das Entscheidende!
    Dow Jones ist mit Trump um 20% gestiegen!! In nur 5 Monaten!
    Wann gab es so was noch?
    Das ist eine feste Tatsache, alles Andere ist nur Blablabla.

    "Es kommt aber noch schlimmer. Seit Ex-FBI-Direktor Comeys Anhörung befindet sich die Stimmung im freien Fall".

    Ich sehe aber keinen "freien Fall" auf Ihrem Chart. Der Indikator liegt bei 90. Bei Obama lag er aber bei 55!

    "Demokraten wussten es schon immer: Trump taugt nichts. Diese Erkenntnis reift nun auch unter dem republikanischen Wahlvolk. Dort geht die Stimmung besonders stark zurück".

    Woher wissen Sie das denn? Haben Sie Republikaner abgefragt?

    Oder schauen Sie viel zu viel Clinton News Network sprich CNN?

    Was hat denn Comey gesagt was den Leuten so auf den Keks gehen konnte?
    Dass Trump ihn NICHT befohlen hat die Flynn-Ermittlungen einzustellen?

    "Diese Hexenjagd findet allerdings in den eigenen Reihen statt. Der eingesetzte Sonderermittler wurde von Republikanern vorgeschlagen. Trumps Vermutung wirkt da schon etwas paranoid".

    Tut mir leid, ich halte eher Ihren Artrikel für paranoid.

    19:36 Uhr, 19.06.2017
    2 Antworten anzeigen
  • MMeier2
    MMeier2

    " Nicht lang ist es her, da begrüßte die größte Menschenmenge aller Zeiten den neuen Präsidenten bei der Amtseinführung."

    Herr Schmale, Sie sollten hier Anführungszeichen gbraucht. Sonst glaubt am Ende noch jemand, Sie meinen das ernst.

    Und: Um Geld auszugeben braucht "das Volk" neben guter Laune vor allem eins: Geld.

    17:21 Uhr, 19.06.2017

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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