Analyse
01:00 Uhr, 03.10.2008

Kapitalkontraktion = Platzende Rohstoffblase!

Erwähnte Instrumente

  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)
  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

Zwar konnten im Verlauf dieses Jahres zunächst noch neue markante zyklische Hochpunkte ausgebildet werden, spätestens seitdem der US-Dollar seit Juli dieses Jahres deutlich ansteigen kann, hat sich das Bild jedoch in das Gegenteil verkehrt. Obwohl der Rohstoffsektor inhomogen aufgebaut ist, wird eigentlich durch die Bank alles verkauft.

Der Ölpreis verliert ausgehend von seinem Jahreshoch bisher 36%, Weizen gibt um 51% ab.

Bisher konnte sich lediglich der Goldpreis relativ fest halten, der um 18% verloren hat.

Der US-Dollar hat seit Juli um 13% aufgewertet.

Anbei eine Aufstellung der prozentualen Verluste einiger Rohstoff-Basiswerte ausgehend von deren jeweiligen Jahreshochs.

Weizen - 51%
Sojabohnen - 38%

Kaffee -27%
Kakao -25%

Öl -36%
Heizöl -34%
Gas -44%

Gold -18%
Silber -49%
Platin -56%
Palladium -66%

Kupfer -37%
Aluminium -29%

Es ist Definitionssache, wie man diese Abschläge einordnet. Umfassende Korrektur ? Trendwende ? Platzen einer Blase ?

Wir tendieren bei der Bewertung tatsächlich mittlerweile in Richtung einer ersten platzenden Blase. Seit Monaten geraten zunehmend alle Assetklassen unter Abgabedruck, es wird alles verkauft. Gleichzeitig mehren sich die Meldungen, wonach immer mehr Fonds und Hedgefunds ihre Positionen liquidieren müssen, unter anderem auch deswegen, weil Anleger ihre Gelder abziehen.

Gestern wurde bekannt, dass Guy Wyser-Pratte seinen 500 US-$ schweren Hedgefunds seit Beginn dieser Woche geblockt hat. Kunden können ihre Gelder nicht mehr abziehen. Guy begründet diese Maßnahme damit, dass er die Investoren schützen wolle. Die aktuelle katastrophale Marktphase sei die schlimmste, die er jemals erlebt habe, seitdem er 1960 mit dem Handel begann. Diese Meldung ist stellvertretend für die Meldungen, die nahezu täglich bei uns eingehen.

Wir sehen die aktuelle Marktphase vergleichbar mit der 2001 bis 2002. Auch damals kam es zum Ende des Bärenmarkts zu Zwangsverkäufen seitens Versicherern, die massiv Aktienpakete auf den Markt gaben, um ihren Verpflichtungen gegenüber Kunden nachkommen zu können.

Was die aktuelle Marktphase anbelangt, ist De-Leverage das Stichwort. Da gerade Hedgefunds auf Margin, sprich gehebelt im Markt aktiv sind, sind sie seit geraumer Zeit besonders intensiv von der Entwicklung betroffen. Auch wenn es immer wieder zu nicht unerheblichen Gegenbewegungen kommen kann, muß übergeordnet damit gerechnet werden, dass die Rohstoffpreise weiter deutlich unter Druck bleiben dürften.

Was heißt "weiter" ?

Seit vergangener Woche ist das Pendel für Aktien- und Rohstoffmarkt auf Korrekturfortsetzung 2008/2009 ausgeschlagen. In den Indizes wurde an entscheidenden charttechnischen Stellen die Möglichkeit nicht wahrgenommen, eine umfassende Jahresend-Bärenmarktrallye zu starten. Übrigens, US Repräsentantenhaus sei dank. Der Markt stand charttechnisch auf der Kippe und genau in dieser Situation wurde dem Rettungspaket die Zustimmung verweigert. Bundeskanzlerin Merkel hat die Lage richtig erkannt. Es gehe darum, Vertrauen zu schaffen. Durch die Ablehnung des Pakets haben die Amerikaner genau dies nicht gemacht.

Vergangene Woche war ich auf einer Sitzung des Branchenverbands der deutschen Metallhändler. Diese sehen die Entwicklung an den Rohstoffmärkten positiv. Ihnen war ohnehin suspekt, das "ihr" Markt immer stärker von aktiven großen Tradern, seien es Hedgefunds, Commodity Trading Firmen und Prop-Trader, dominiert wurde.

Alle unsere Trend- und Kurszielanalysen zu Rohstoffen angefangen bei Gold über Silber, Öl, Weizen,etc. finden Sie auf der Rohstoffseite : http://www.godmode-trader.de/rohstoffe

Bleiben Sie als Marktbeobachter ruhig, lassen Sie sich nicht durch die Panik der Medien anstecken und warten sie echte Gelegenheiten ab.

Derzeit würden wir beispielsweise bei Öl und Weizen nach Shortsellingmöglichkeiten Ausschau halten, sprich auf fallende Kurse spekulieren ...

Zur Entspannung anbei die Tanzszene aus Pulp Fiction mit Uma Thurman und John Travolta ...

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

Mehr über Harald Weygand
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