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12:39 Uhr, 07.09.2012

Kahlschlag bei der Deutschen Bank

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Frankfurt (BoerseGo.de) - Laut einem Pressebericht will die Deutsche Bank in noch stärkerem Ausmaß Kosten reduzieren als bislang angenommen. Die Bank wolle über den bereits angekündigten Stellenabbau hinaus weitere Arbeitsplätze streichen, schreibt das „Handelsblatt am Freitag unter Berufung auf Finanzkreise. Vor allem die Vermögensverwaltung sei betroffen, hieß es weiter. Bisher stand vor allem das Investmentbanking im Blickpunkt der neuen Konzernführung. Ende Juli hatte der Konzern bereits angekündigt, 1.900 Stellen zu reduzieren, davon 1.500 im Investmentbanking.

Das Institut wollte den Bericht nicht kommentieren und verwies stattdessen auf den kommenden Dienstag. Dann werden die beiden Chefs der Bank, Anshu Jain und Jürgen Fitschen, ihre mit Spannung erwartete neue Strategie vorstellen. Langfristig wollen Jain und Fitschen die Kosten um drei Milliarden Euro pro Jahr drücken.

Laut der „Financial Times Deutschland“ vom Freitag werden die beiden Chefs der größten deutschen Bank kommende Woche einen visionären „Drei-Stufen-Plan" präsentieren. So wolle die seit Juni amtierende Führungsspitze, zu der auch Aufsichtsratschef Paul Achleitner gehört, zunächst den Bruch mit der Ära von Josef Ackermann versuchen. Dabei gehe es um die Weiterentwicklung der Kernsparten Investmentbanking und Massenkundengeschäft. Aber auch das Klima im Vorstand und dem neu zusammengesetzten 18-köpfigen Group Executive Committee solle offener, diskussionsfreudiger, demokratischer werden, schreibt die Wirtschaftszeitung.

In Stufe zwei gehe es um den von Politik und Aufsicht erzwungenen Bruch mit der Ära des risikoreichen Kasinobankings, das der Bank Prozesskosten in Milliardenhöhe bescheren könnte. Eine neue Bescheidenheit solle dabei oberste Priorität haben. Ins Bild passt laut FTD da auch das neue Ziel einer Eigenkapitalrendite vor Steuern in Höhe von 14 bis 15 Prozent, was Fitschen diese Woche in Frankfurt ausgab. Unter Ackermann zählten noch 25 Prozent Marge zur Konzernräson. Stufe drei stehe schließlich unter der Überschrift „Imagekorrektur über weiche Faktoren“. Neue Initiativen, auch zusammen mit anderen Banken und Lobbygruppen, seien in der Pipeline, um nach Jahren der Kritik die Finanzbranche wieder salonfähig zu machen. Genauer wolle man in Frankfurt aber noch nicht werden, kritisiert die FTD.

Nach Informationen des „Handelsblatts“ will das Management aber einige komplexe Produkte auf den Prüfstand stellen. Außerdem soll sich die Deutsche Bank verstärkt auf Wachstum in ausgewählten Ländern fokussieren. Nicht zuletzt sollen die IT-Systeme der Bank erneuert werden, um effizienter zu werden. Es gehe um viele Anpassungen, ein tiefgreifender Strategiewechsel sei aber nicht zu erwarten, schreibt das Blatt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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