K: USA - Einkaufsmanagerindex auf alten Höhen
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Externe Quelle: DekaBank
USA: Einkaufsmanagerindex auf alten Höhen
1. Alte und neue Daten, positive und negative Überraschungen – der heutige Tag bot einiges für die Beobachter der US-Konjunktur. Beginnen wir mit der positivsten Überraschung des Tages: Der Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago wurde nach den enttäuschenden 49,2 Punkten vom August nunmehr mit 60,5 Punkten für den September gemeldet (Bloomberg-Median: 51 Punkte; DekaBank: 53 Punkte). Sowohl die Produktionskomponente als auch die Auftragseingangskomponente stieg kräftig an. Dagegen ging die Beschäftigungskomponente von 51,7 auf 48,4 Punkte zurück. Die Region Chicago ist geprägt von der Automobil- und der Flugzeugindustrie. Zudem ist der Index recht schwankungsanfällig. Dennoch ist dieser Wert ein Indiz dafür, dass in den USA auch im September – abgesehen von den Folgen des Hurrikans „Katrina“ – ein robustes Wachstum zu verzeichnen war.
2. Dagegen enttäuschte der finale Wert des Konsumklimas der Universität von Michigan für September mit unveränderten 76,9 Punkten die Märkte, wir waren zu Recht vorsichtiger (Bloomberg-Median: 78 Punkte; DekaBank: 76 Punkte). Zwar wurde die Lagekomponente um 0,4 Punkte auf 87,1 Punkte nach oben revidiert, doch die Erwartungen gingen um 0,3 Punkte auf 63,3 Punkte zurück.
3. Die persönlichen Einnahmen der privaten Haushalte sind im August überraschend um 0,1 % gegenüber dem Vormonat gefallen. Die von Bloomberg befragten Analysen wie auch wir hatten mit einer Zunahme gerechnet (Bloomberg-Median: 0,3 %; DekaBank: 0,5 %). Allerdings war nicht abzusehen, dass das BEA die Auswirkungen von Hurrikan „Katrina“ schon jetzt in dieser Höhe einberechnen würde. Auch die Konsumausgaben der privaten Haushalte enttäuschten im August mit einem Rückgang um 0,5 % mom (Bloomberg-Median und DekaBank: -0,2 %). Die Sparquote lag im August bei -0,7 % nach einem Juliwert von -1,1 %. D.h. es wurde erneut Vermögen aufgelöst, um zu konsumieren.
4. Dass die Einnahmen rückläufig waren, lag an mehreren Faktoren, die jedoch alle auf „Katrina“ zurückzuführen sind. Die Unternehmereinkommen nahmen um 0,7 % (über 10 Mrd. US-Dollar) ab, die Einnahmen aus Mieten und Pachten sogar um 95,4 % (fast 90 Mrd. US-Dollar). Bei beiden wurden die Verluste durch den Hurrikan eingerechnet. Einen Gegenposten bildeten die Transferzahlungen, die mit einer Zunahme um gut 70 Mrd. US-Dollar, also 4,8 %, die die Versicherungszahlungen aufgrund der Sturmschäden widerspiegeln. Möglicherweise war der schwache Zuwachs der Einkommen aus Löhnen und Gehältern um nur 0,2 % auch Folge des Wirbelsturms, weil Ende August schon Einkommen in der betroffenen Region wegfielen.
5. Ursache für die Schrumpfung der Konsumausgaben waren die Spätfolgen der Rabattaktionen der Automobilhersteller. Auf die hohen Automobilkäufe der letzten beiden Monate folgte jetzt der Rückprall, was ganz deutlich an den niedrigeren Ausgaben für dauerhafte Konsumgüter zu sehen ist. In realer Rechnung sind die Konsumausgaben sogar um 1,0 % gefallen. Dies lag daran, dass der Deflator des privaten Konsums (PCE) um 0,5 % benzinpreisbedingt gegenüber dem Vormonat gestiegen ist. Für den September ist mit einem mindestens ebenso hohen Wert zu rechnen.
6. Zurzeit ist es schwer, aus all den Verwirbelungen, die der Hurrikan „Katrina“ in den Daten erzeugt, ein zuverlässiges aktuelles Bild für die Lage der US-Wirtschaft und, noch wichtiger, für deren Zukunft zu erhalten. Zwar ist tatsächlich eine kleine Wachstumsdelle im vierten Quartal zu erwarten. Doch dank der robusten Verfassung der US-Wirtschaft und dank der zu erwartenden Finanzspritze des Staates für das betroffene Gebiet ist für die darauf folgenden Quartale nochmals mit einem hohen Wachstum zu rechnen.
7. Finanzmarktreaktionen: Die Bondmärkte reagierten auf die Veröffentlichung der Einkommens- und Ausgabendaten zunächst verhalten. Mit der Bekanntgabe des Chicago-Einkaufsmanagerindex setzte sich dann der seit Wochenbeginn zu beobachtende Trend zu leicht steigenden Renditen wieder fort. Die 10-jährigen USRenditen erhöhten sich um knapp 3 Basispunkte auf 4,31 %, während die 10-jährigen Bundrenditen um zwei Basispunkte auf 3,15 % stiegen.
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