K: USA - Arbeitsmarktbericht für Juni enttäuscht
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Externe Quelle: DekaBank
USA: Arbeitsmarktbericht für Juni enttäuscht
1. In den vergangenen Monaten hat sich die starke konjunkturelle Entwicklung auch am Arbeitsmarkt bemerkbar gemacht, sodass Beschäftigungszuwächse mit entsprechenden Einkommenszuwächsen generiert wurden, die den privaten Konsum unterstützten. Der Arbeitsmarktbericht für Juni bot nun - gemessen an den bisherigen Beschäftigungszuwächsen - eine herbe Enttäuschung: Die Anzahl der Beschäftigen stieg nur um 112.000 Personen. Dies ist nur halb so stark wie im Vormonat und lag deutlich unterhalb der Markterwartungen (Bloomberg-Umfrage: 250.000 Personen), wir waren zu Recht pessimistischer (DekaBank: 225.000 Personen). Hinzu kommt, dass die Vormonate um 35.000 Personen nach unten revidiert wurden. Die Arbeitslosenquote stagnierte dagegen wie erwartet bei 5,6 %. Die kräftige Lohnentwicklung der vergangenen Monate hat sich im Juni ebenfalls abgeschwächt: Die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen gegenüber dem Vormonat nur um 0,1 % (Bloomberg-Umfrage und DekaBank: 0,3 %) und die durchschnittliche Wochenarbeitszeit sank von 33,8 auf 33,6 Stunden, den niedrigsten Wert, der jemals ermittelt wurde.
2. Der geringer als erwartet ausgefallene Beschäftigungsaufbau mag auf den ersten Blick betrüblich sein. Der Blick in die Teilstatistiken zeigt aber, dass von einer grundsätzlich positiven Beschäftigungsentwicklung in den kommenden Monaten ausgegangen werden kann. Denn nur im verarbeitenden Gewerbe und in den Staatsunternehmen wurde Beschäftigung abgebaut, sodass der Stellenzuwachs insgesamt zwar gering war, aber auf breiter Basis erfolgte. Die stärksten Beschäftigungszuwächse wurden, wie in den Monaten zuvor, in den Bereichen Handel, Transport und Versorgung, bei den Unternehmensdienstleistern und im Gesundheitswesen erzielt.
3. Die Finanzmärkte reagierten heftig auf die Bekanntgabe des Arbeitsmarktberichtes. Der DAX rutschte in die Nähe von 4000 Punkten, die 10-jährigen Treasuries sanken um 14 Basispunkte auf 4,43 % und der Euro legte gegenüber dem US-Dollar ebenfalls deutlich zu. Für unsere Einschätzung des US-Arbeitsmarktes bedeuten die heutigen Zahlen gleichwohl keine signifikante Änderung. Der Arbeitsmarktbericht für Mai deutete bereits an, dass Beschäftigungszuwächse von über 300.000 Personen pro Monat nicht stetig zu erwarten sind. In unserer letzten Kommentierung der Arbeitsmarktzahlen hatten wir darauf hingewiesen, dass die wirtschaftliche Expansion auch am Arbeitsmarkt endgültig angekommen ist. Nach dem heutigen Arbeitsmarktbericht für Juni halten wir an dieser Aussage fest, denn an der substanziell positiven Beschäftigungsentwicklung hat sich durch die schwächeren Beschäftigungsdaten im Juni grundsätzlich nichts geändert. Mit diesen Zahlen dürften auch die Diskussionen um größere Zinsschritte der Fed um 50 Basispunkte zumindest vorläufig abebben.
4. Für eine kleine positive Überraschung sorgten dagegen die Auftragseingänge in der Industrie. Sie gingen im Mai nur um 0,3 % mom zurück (Bloomberg-Umfrage und DekaBank: -0,7 %). Zudem wurde der Vormonat von -1,7 % mom auf -1,1 % mom nach oben revidiert. Der schon vor einigen Tagen veröffentlichte deutliche Rückgang der Auftragseingänge bei den Gebrauchsgütern (-1,8 %) wurde durch einen Zuwachs der Auftragseingänge bei den Verbrauchsgütern um 1,5 % fast ausgeglichen. Die Auftragseingänge sind eine sehr schwankungsanfällige Größe, zudem hatten sie sich in den ersten Monaten dieses Jahres sehr gut entwickelt. Deshalb sind die beiden Rückgänge in Folge kein Grund zur Besorgnis.
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