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16:34 Uhr, 02.07.2004

K: Deutsche Autohersteller verlieren in USA weiter ...

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Externe Quelle: HypoVereinsbank

US-Absatzzahlen um Juni deutlich schwächer

Die amerikanischen Neuzulassungen betrugen im Juni 1,45 Mio. Einheiten und gingen damit erstmals seit Februar 2004 (bereinigt um die vergleichbare Zahl der Verkaufstage) um 5,9% zurück. Mit dem Absatzvolumen wurden die Erwartungen für Juni von deutlich unterschritten. Im ersten Halbjahr ergab sich dagegen mit einem Plus von 1,6% eine zufriedenstellende Entwicklung. Die SAAR lag im Juni bei lediglich 15,4 Mio. nachdem im Mai noch 17,8 Mio. (April 2004: 16,4 Mio./Juni 2003: 16,5 Mio.) erzielt wurden. Nachdem die Konsensschätzungen für den Mai deutlich übertroffen wurden, folgte im Juni die Ernüchterung. Mit der genannten SAAR von 15,4 Mio. wurde der niedrigste Wert seit sechs Jahren erzielt. Der Marktkonsens ging von einem Verkaufsniveau von 16,6 Mio. für Juni aus, wenngleich alle Marktbeobachter angesichts der Vorzieheffekte im Mai für Juni einen Rückgang erwartet hatten. Bemerkenswert war die Tatsache, dass beiden Fahrzeugkategorien, nämlich Passenger Cars und Light trucks rückläufig waren. Mit einem Rückgang von 5,4% verlief die Absatzentwicklung der Light trucks zwar besser als die der Passenger Cars (-6,5%), befriedigen konnte dies jedoch nicht. Ein Grund für die verhaltene Absatzentwicklung im Monat Juni dürften die leicht gesunkenen Verkaufsanreize gewesen sein. Die Incentives der Big Three lagen volumengewichtet bei USD 4.310 (Januar USD 4.382; Februar USD 4.337; März USD 4,254; April USD 4.216, Mai 4.314) nach USD 3.784 im Vorjahresmonat. Im Durchschnitt des Gesamtmarktes gingen die Verkaufsanreize im Juni um 1,1% zurück. Die Verkaufsanreize der Big Three gingen damit nach dem leichten Anstieg im Mai auch im Juni leicht zurück. Unterschiedlich verlief der Anstieg jedoch auf Unternehmensebene: So reduzierte Chrysler seine Incentives gegenüber Mai um USD 35 auf USD 4.286, GM blieb bei USD 4.322 während Ford seine Anreize sogar um USD 15 auf USD 4.312 anhob. Die Incentive Zahlungen der wichtigen Japanischen Hersteller (Toyota, Honda und Nissan) lag hingegen bei USD 2.309 (ebenfalls volumengewichtet).

Die Marktanteilsgewinne der asiatischen Hersteller gingen auch im Juni weiter und beschleunigten sich sogar. GM verzeichnete im Juni mit einem Minus von 15,6% einen regelrechten Absatzeinbruch. Schmerzhaft war insbesondere das Minus von 16% bei den Light trucks. Chrysler und Ford zeigten sehr unterschiedliche Ergebnisse. So konnte Ford im Juni angesichts um 11,5% weniger Automobile verkaufen, eine Entwicklung die durch ein schwaches Vermiet- und Flottengeschäft bedingt wurde. Dies wurde an dem deutlichen Minus im Pkw Geschäft von 6,9% deutlich, während die Light trucks noch um 1% zulegen konnten. Chrysler konnte hingegen den Trend der letzten Monate fortsetzten und erneut mit einem Anstieg von 1% aufwarten. Inklusive Chrysler wiesen die Big Three einen kombinierten Marktanteil im Juni von 58,5% auf, der damit um 3,1% Punkte unter dem Vorjahreswert lag. Bemerkenswert war erneut die Performance von Nissan, die um 9% im Absatz zulegten. Verantwortlich waren dafür insbesondere die starken Absatzzuwächse im Bereich der Trucks (+63%), die getragen wurden durch den Minivan Quest, den Pick Up Titan und den SUV Frontier. Bester japanischer Hersteller bezogen auf das Absatzvolumen war Toyota (+5,2% auf 170' Fahrzeuge) vor Honda (+1% auf 116' Fahrzeuge) und Mazda (+1,9% auf 27‘ Fahrzeuge). Der Marktanteil der asiatischen Hersteller betrug im Juni 2004 34,5% (Juni 2003: 31,3%). Der Marktanteil der europäischen Hersteller betrug im Juni unverändert 7,1%.

Chrysler zeigte mit einem Absatzanstieg von 1,0% eine klare Outperformance im Juni. Die Entwicklung war damit wie vom Konsens erwartet. Der Lagerbestand betrug 72 Tage (69 Tage im Mai, 83 Tage im April, 77 Tage im März bzw. 74 Tage im Februar) und stieg damit trotz der schlechten Marktentwicklung im Juni gegenüber dem Vormonat kaum an. Der Marktanteil von Chrysler zeigte im Juni mit 14,5% ein lange nicht gesehenes Niveau. Im Mai betrug dieser noch 13,5%. Der Abwärtstrend der Absätze bei den Passenger Cars konnte im Juni dank des neuen 300 gestoppt werden und konnte in ein Plus von 11,3% gedreht werden. Stabil zeigten sich im Gegensatz zu den Konkurrenten Ford und GM der Absatz der Light trucks. Damit konnte Chrysler klar die Segmententwicklung übertreffen. Zu dieser Entwicklung trugen neben den Minivans (-1,6%) vor allem die SUVs (8,9%) bei. Der Absatz des Chrysler Pacifica konnte mit 5.888 nicht ganz das Niveau des Monats Mai erreichen, lag aber auf dem Absatzlevel des April von 5.896 Einheiten. Auf einem höheren Absatzniveau konnte sich der Crossfire (1.439 Stück) stabilisieren, der damit den Wert des April (1.522) bestätigte wenngleich das Niveau des Mai (1.669) nicht erreicht wurde. Bei den SUVs zeigte die Marke Jeep (-5,0%) eine schwächere Entwicklung, die wie durch den Rückgang des Grand Cherokee im Vorfeld der Modellerneuerung im Herbst (-18%) bedingt wurde. Wie im Mai zeigte sich der Absatz der Marke Dodge im Truck Bereich im Juni vergleichsweise stark: Die Absätze stiegen um 4,3%. Der Dodge Ram Pick up konnte das Absatzniveau des Vorjahres zwar nicht halten und zeigte einen um 7,3% auf 39.605 rückläufigen Absatz. Grund sind der neue Ford 150 und der Nissan Titan, die beide zwei starke neue Wettbewerbsmodelle bedeuten. Positiv verlaufen dagegen unverändert der Dodge Durango und im Juni der facegeliftete Minivan Dodge Caravan. Mit einem Absatzvolumen von 15.885 Einheiten (+57,7%!) zeigte sich der Durango auch im Juni mit einer starken Verkaufsentwicklung. Insgesamt ging der Anteil der profitablen Light trucks durch den Erfolg der Pkw im Jahresvergleich von 76,3% auf 75,2% im Juni 2004 zurück.

Mercedes-Benz mit leichtem Absatzrückgang im Juni. Insgesamt fielen die Absätze im Juni um 2,7% auf 17.484 Einheiten. Zu berücksichtigen ist dabei, dass die in den letzten Monaten überarbeitete C-Klasse in den amerikanischen Markt eingeführt wurde und den Absatz nun im Juni gestützt hat. Auffällig war erneut, dass die E-Klasse mit 5.034 Stück eine relativ gute Verkaufsentwicklung aufwies. Die S-Klasse musste dagegen auch im Juni mit 1.562 Fahrzeugen einen weiteren Rückgang um 7,5% verzeichnen der sich aber im Vergleich zum April und zum Mai deutlich abschwächte. Im Juni wiesen insbesondere der CLK deutliche Zuwächse von 83% auf, während die vor der Ablösung stehenden Modelle M-Klasse und SLK im Vorfeld der Modellerneuerungen z. T. deutlich zurückfielen. Wir erwarten unverändert erst in der zweiten Jahreshälfte eine deutlich höhere Absatzdynamik, die von der Verfügbarkeit der neuen Modelle abhängt.

BMW Konzern mit deutlichem Absatzplus von 7,9% im Juni. Insbesondere die starke Absatzentwicklung der SUVs konnte dabei den Absatzrückgang der Pkw überkompensieren. Die Marke BMW wies insgesamt einen Absatzanstieg von 9,6% auf. Dies entspricht in absoluten Zahlen 25.013 Fahrzeugen. Dabei ist zu unterscheiden, dass die Pkw insgesamt um 8,4% rückläufig waren, während die Light Trucks (X5, X3) mit einem Plus von 110% auf 7.303 Stück klar zulegten. Bei den Pkws ging die 3er Reihe (-12,7%) klar zurück. Die neue 5er Reihe konnte im Juni die gute Entwicklung der Vormonate nicht fortsetzten und verlor 17,2%. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Vorjahresbasis durch den damaligen Abverkauf der alten 5er Reihe sehr hoch war. Bemerkenswert war der Anstieg beim X5 im Juni von 2,6% (Mai, -6,6, April -6,8%; März -22%). Sehr gut verlief die Absatzentwicklung des X3 der mit 3.729 Stück ein neues Rekordniveau erreichte (Mai 2.487 Stück, bisheriger Höchstwert) und somit sein Absatzvolumen sogar über der Marke von 3.000 Einheiten etablieren konnte. Der MINI konnte im Juni ausnahmsweise nicht zulegen (-4,7%). Der Anteil des Cooper S liegt mit 45% unverändert hoch.

Zufriedenstellende Entwicklung im Juni. 911 Absatz im Plus. Porsche konnte im Juni mit einem, um die Verkaufstage bereinigten, kleinen Minus von 0,6% eine stabile Entwicklung aufweisen. Nach dem Rückgang des Cayenne Absatzes im Mai konnte der Geländewagen sein Verkaufsniveau nahezu konstant halten. Zu bemerken ist, dass sich im Verhältnis zu den Vormonaten der Absatz der S Version wieder deutlich erholt hat (Jan. 690/Feb. 593/März 597/April 946/Mai 575)- und dies trotz der Verfügbarkeit der 6 Zylindervariante. Die Absatzentwicklung der 911er Reihe von +10,8% (inkl. Carerra GT) war im Juni sehr zufriedenstellend. Insbesondere die 911 Cabrio Versionen 4S (171 Stück) und Turbo (180 Stück) wirken sich unverändert positiv auf die Zahlen aus. Dies wirkt sich entsprechend auf den Absatzmix innerhalb der 911 Reihe aus: Der Anteil der "teuren" 911er lag auch im Juni bei 64,4%, was dem zweithöchsten Wert überhaupt entspricht. Die Absätze des Boxster zeigten sich weiterhin schwach und dürften auch bis zur Modellerneuerung in 2005 keine wesentlichen Impulse mehr erfahren. Der Absatz von 14 Carrera GT sollte allerdings einen Gutteil der Absatzrückgänge des Boxster kompensieren können.

Beide Marken des VW Konzerns zeigten im Juni eine schwache Entwicklung: Marke VW -15,6% und Audi -16,7%. Somit markierte der Juni den schlechtesten Monat innerhalb des Q2. In den Monaten April und Mai hatten sich beide Marken noch stabilisiert. Erschwerend kommt hinzu, dass insbesondere die Marke VW mit einem Lagerbestand von durchschnittlich 87 DS (VW) bzw. bei 65 DS bei Audi im Mai 2004 immer noch relativ hohe Lagerbestände aufwies. Die bisherige Entwicklung im Jahr 2004 passt zu der vorsichtigen Aussage des Managements über die Entwicklung des US Geschäftes im laufenden Jahr. Insbesondere die älteren Modelle Passat und VW Beetle zeigten mit einem schwächeren Absatz. Angesichts der bei VW üblichen Praxis keine Absätze nach Modellreihen zu veröffentlichen, kann über die Entwicklung nach Modellreihen nur spekuliert werden.

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