Analyse
09:00 Uhr, 06.05.2022

JUNGHEINRICH – Bewertung der Aktie wieder historisch günstig

Ende März hat Jungheinrich sehr früh im Jahr bereits die Prognosen senken müssen. Begründung damals: Trotz eines profitablen Wachstumskurses und einer guten Marktnachfrage führen Lieferkettenprobleme und stark gestiegene Rohstoffpreise zu gestiegenen Risiken.

Erwähnte Instrumente

  • Jungheinrich AG
    ISIN: DE0006219934Kopiert
    Kursstand: 22,580 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Jungheinrich AG - WKN: 621993 - ISIN: DE0006219934 - Kurs: 22,580 € (XETRA)

Das Unternehmen hält an der Umsetzung der Strategie und an den geplanten Investitionen Automatisierung, Digitalisierung, Effizienz und Personalaufbau fest.

Heutige Quartalszahlen fallen gut aus

Nach der Gewinnwarnung Ende März berichtet Jungheinrich heute nun gute Quartalszahlen. Gut deshalb, weil die Bremsspuren aus den Belastungen bisher noch kaum im Ergebnis zu sehen sind. So belief sich der Umsatz in Q1 auf 1,06 Mrd. EUR (+10,7 %), das EBIT auf 77,9 Mio. EUR (+8 %) und der Auftragseingang auf 1,33 Mrd. EUR (+0,8 %). Jungheinrich verfügt über ein Nettofinanzguthaben von 95 Mio. EUR und ist damit finanziell unabhängig von den Banken oder steigenden Zinsen aufgestellt. Bis zum heutigen Tage wird von einer stabilen Nachfrage berichtet. Für das Gesamtjahr wird derzeit ein Umsatz von ca. 4,3-4,4 Mrd. EUR erwartet und ein EBIT von 300-350 Mio. EUR (eigene Schätzung). Das Ergebnis je Aktie könnte damit im Gesamtjahr zwischen 1,70-1,90 EUR betragen.

Historisch günstige Bewertung

Um herauszufinden, ob Jungheinrich günstig bewertet ist, bediene ich mich meiner Datenbank und schaue mir die historische Bewertung bis zurück zur Finanzkrise 2008/2009 an.

Mit einem aktuell KUV von 0,90 befindet sich Jungheinrich bereits auf dem tiefsten Bewertungsstand seit 2013. Das aktuelle Verhältnis EV/EBIT (Enterpreise Value/EBIT) befindet sich auf dem Niveau vom Tief der Corona Krise oder der Eurokrise 2011/2012. Die Börse preist Jungheinrich heute schon sehr pessimistisch. Das war bei Jungheinrich in der Vergangenheit oftmals eine gute Chance. Der Titel ist traditionell sehr volatil und unterliegt heftigen Zyklen. In guten Zeiten zahlen Anleger für die Aktie KGVs jenseits der 20. Selbst wenn es noch tiefer geht, braucht man sich hier nur wenig Sorgen zu machen, da der Konzern bilanziell sehr stabil aufgestellt ist.

Antizyklisch zugreifen!

Bei Zyklikern muss man antizyklisch zugreifen. Das ist die Grundregel. Zwar ist Jungheinrich historisch gesehen durchaus ein Wachstumsunternehmen, in einem stark wachsenden Logistikmarkt, dennoch bewertet die Börse das Unternehmen in Krisenphasen wie einen Zykliker. Diese Chancen kann man als Anleger für sich nutzen. Bei aktuellen Kursen und darunter ist Jungheinrich aus fundamentalanalytischer Sicht für mich wieder ein klarer Kauf.

Jungheinrich AG
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Der Autor ist bei Jungheinrich investiert

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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