Analyse
14:45 Uhr, 14.09.2021

JUNGHEINRICH - Achtung, die Korrekturgefahr wächst!

Bis Anfang August lief alles nach Plan, ehe die Bullen spürbar die Kraft verließ. Durch diesen Dynamikverlust droht jetzt der Anreiz für Gewinnmitnahmen zu wachsen.

Erwähnte Instrumente

  • Jungheinrich AG
    ISIN: DE0006219934Kopiert
    Kursstand: 44,960 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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Die Aktie von Jungheinrich gilt als eine der Bullen-Aktien im letzten Jahr. Das ab 20.09 im MDAX notierte Unternehmen profitiert hier vom stark gewachsenen Megatrend Logistik und Elektromobiltät. Hier ein Auszug aus der Analyse vom Juli:

"Jungheinrich gilt als Lager und Intralogistikspezalist. Die Produktpalette umfasst Flurförderzeugen wie Gabelstapler auch Fördertechnik-Systeme oder klassische Regale. Bekannt jedoch ist Jungheinrich vor allem für seine Gapelstapler, auch mit Elektroantrieb. Hier erwartet der Konzern bis 2023 einen Marktanteil von bis zu 50 %. Durch die Corona-Krise wurde nochmals deutlich, wie bedeutend die Themen Logistik,Lagertechnik und Lieferfähigkeit sind. Bestärkt wird dies durch eine wachsenden E-Commerce-Branche, was ebenfalls Jungheinrich direkt zu Gute kommt."

In dieser Betrachtung wurde eine weiter anhaltende Aufwärtsbewegung favorisiert. Dies konnte sich auch abspielen, zumindest bis zum markierten Zwischenhoch bei 48 EUR. Seitdem geht hier nicht mehr allzu viel vorwärts. Wie sich herauskristallisierte, besteht in diesem Preisbereich ein erhöhtes Verkaufsinteresse. Durch den Lauf der letzten Monate und dieser Entwicklung besteht damit eine erhöhte Gefahr für zwischenzeitliche Abgaben.

EMA50 als klarer Sell-Trigger

Wie der Kursverlauf der letzten Monate zeigt, erwies sich der EMA50 als absolut zuverlässiges Sprungbrett für die Käufer. Stets und ständig kehrten an diesem markanten Punkt die Bullen in den Chart zurück und verhinderten eine Verkaufswelle. Theoretisch könnte es auch diesmal zu solch einem Rebound kommen, doch die Luft ist dünn geworden.

Jungheinrich - Aktie und der EMA50
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Gefahr eines Triple Tops

1,2,3 Mal erwies sich die 48 EUR-Marke bisher als deckelnd. Anleger zeigen sich daher im Gesamtbild wenig interessiert, hier weiter zuzukaufen. Stattdessen wird dieser Preisbereich für Gewinnmitnahmen genutzt. Besonders aus technischer Sicht ergibt dies nun eine kritische Konstellation. Mit dem Verlauf seit Juni lässt sich ein aufsteigendes Dreieck erkennen. Soweit so gut, da dieses in der Regel für weiter steigende Kurse spricht. Durch die heutige Entwicklung jedoch wird die Aufwärtstrendlinie sowie der EMA50 (!) scharf attackiert. Kommt es daher nicht schnellstmöglich zu einem bullischen Konter, entsteht mit dieser Schwäche ein Verkaufssignal.

Setzen dann weitere Abgaben ein, liegt das Kursziel einer kurzfristigen Rücklaufbewegung bei 40,34 EUR. Neben einem Horizontalsupport liegt hier auch der EMA200. Im übergeordneten Chartbild würde solch ein Rücklauf zwar kein einschneidendes Erlebnis darstellen, allerdings würde zeitgleich die Gefahr einer größeren Korrektur anwachsen. Und genau hier gilt der Kursbereich bei 39,32 - 40,34 EUR als Entscheidungsbereich. Würde eine kurzfristige Verkaufsbewegung auch hier keine Stabilisierung finden, dürfte es zu einer anhaltenden Abgabewelle bis auf 33,60 EUR kommen. In Zahlen ausgedrückt:

  • Rutschen die Papiere bis auf den Supportbereich um ≈40 EUR, entspricht dies einem Abwärtspotenzial (ausgehend vom aktuellen Kursniveau) von mehr als 10 %.
  • Würde sich eine Abwärtsbewegung darüber hinaus erstrecken und 33,60 EUR ansteuern, ergibt dies insgesamt ein Potenzial von 25 % auf der Unterseite.

Daher ist man als Investor gut beraten, zumindest über eine Stop-Anhebung nachzudenken.

Bleiben diese Verluste allerdings wider Erwarten gänzlich aus, gilt ab einem Tagesschlusskurs über 48 EUR die Kursziele 50,81 EUR sowie 52,89 EUR ins Auge zu fassen.


Fazit: Durch die bisherige Schwäche in dieser Handelswoche macht die Jungheinrich-Aktie keinen guten Eindruck, zumindest was das kurz-bis mittelfristige Chartbild angeht. Bleibt nun eine Intraday-Erholung aus und es kommt auch im Handel der nächsten Tage zu keinem Erholngsversuch, eröffnet sich ein attraktives Short-Setup. Mit einer Absicherung am heutigen Tageshoch bzw. bei 48 EUR, ganz nach Risikoneigung) kann auf weitere Verluste bis auf ≈40 EUR spekuliert werden.


Die hier vorgestellte Tradingidee lässt sich auch gut mit Hebelzertifikaten umsetzen.

Für das präferierte bärische Szenario bietet sich z.B. die ISIN TT62VF an mit einem moderaten Hebel von 4,83, KO-Schwelle 52,92 EUR, Laufzeit Open End, HSBC.

Das bullische Alternativ-Szenario könnte man zum Beispiel mit folgendem Produkt handeln: ISIN TT6LFJ mit einem Hebel von 5,10, KO-Schwelle 36,58 EUR, Laufzeit Open End, Emittent HSBC.

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Über den Experten

Johannes Büttner
Johannes Büttner

Johannes Büttner begann bereits in Jugendjahren sich für die Börsenwelt zu interessieren. Nachdem er bereits zu Schulzeiten mit ersten Aktien handelte, vertiefte er seither kontinuierlich sein Wissen und wurde selbst zu einem aktiven Trader. Seine Faszination an den internationalen Finanzmärkten schlug sich vor allem in der Vertiefung seines Wissens im Bereich der Charttechnik nieder. Im Herbst 2019 absolvierte er seinen Bachelor in Wirtschaftswissenschaften und nahm sein Masterstudium im Fach Business Administration auf. Sein Handelsschwerpunkt liegt auf Aktien, Indizes, Rohstoffen und Währungen. Im Mittelpunkt seiner Analysen steht die technische Analyse. Hierbei fokussiert er sich auf die klassische Chartanalyse. Die persönliche Handelsstrategie von ihm besteht aus einem Mix aus optimalen CRV-Setups, Antizyklik und dem Turnaround-und Outbreakhandel. Dabei handelt er im kurz-bis mittelfristigen Bereich vorrangig mit Hebelprodukten und Optionsscheinen.

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