Kommentar

Junge Bundesbürger haben kein Vertrauen zu Privatbanken

Junge Bundesbürger schenken PayPal mehr Vertrauen als Privatbanken. Was für Google, Facebook, eBay und Co große Chancen bietet, könnte zu Verwerfungen in der Finanzbranche führen.

Erwähnte Instrumente

  • Alphabet Inc. (Class A) - WKN: A14Y6F - ISIN: US02079K3059 - Kurs: 572,12 $ (NASDAQ)
  • Meta Platforms Inc - WKN: A1JWVX - ISIN: US30303M1027 - Kurs: 72,83 $ (NASDAQ)
  • eBay Inc. - WKN: 916529 - ISIN: US2786421030 - Kurs: 53,43 $ (NASDAQ)

Privatbanken stehen gerade bei der jungen Bevölkerungsgruppe nicht besonders hoch im Kurs. Wie eine repräsentative Umfrage des Consultingunternehmens Cofinpro zeigt, vertrauen nur 30 Prozent der Bundesbürger zwischen 18 und 34 Jahren einer Privatbank. Mit minus 0,21 auf einer Skala von minus 2 bis plus 2 sind die Privatbanken weit abgeschlagen. Direktbanken haben mit minus 0,35 sogar noch schlechter abgeschnitten. Großes Vertrauen genießen bei den jungen Deutschen immer noch Sparkassen (plus 0,77) und Genossenschaftsbanken (plus 0,54). Dicht dahinter rangiert bereits die eBay-Tochter PayPal (plus 0,52). Zwei Drittel der Befragten vertrauen dem Internet-Zahlungssystem.

Dies zeigt, dass sich vergleichsweise junge Firmen sehr schnell in einem so sensiblen Bereich wie der Finanzbranche etablieren können. Für Google, Facebook, eBay und Co bieten sich damit große Chancen. Die Banken laufen dagegen Gefahr, dass ihnen das Geschäft mit Girokonten wegbricht und damit die Basis der Kundenbindung. So glauben auch 40 Prozent der Befragten, dass Internet-Firmen oder Plattformen innerhalb der nächsten zehn Jahre die Banken im Privatkundengeschäft zunehmend verdrängen werden. „Was bei jungen Menschen zählt, ist vor allem die unkomplizierte Abwicklung - nicht nur beim Zahlungsvorgang an sich, sondern auch bei Geldanlage und Kreditaufnahme“, kommentiert Dirk Ungemach-Strähle“, Executive Consultant bei Cofinpro.

Eine Analyse der Ergebnisse nach Bildungsgruppen zeigt auch: Je höher der schulische oder berufliche Abschluss, desto kritischer stehen junge Bundesbürger den Banken gegenüber und desto schlechter fallen die Bewertungen aus – also gerade bei den für die Banken künftig attraktivsten Kunden.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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