JP Morgan: Deutsche Bank steht vor milliardenschwerem Sparprogramm
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New York/ Frankfurt (BoerseGo.de) - Viele Banken haben in den vergangenen Monaten Personal abgebaut. Nur die Deutsche Bank hielt sich damit bisher zurück. Doch nun erwarten laut einem Pressebericht Finanzexperten ein großes Sparpaket. JP Morgan-Analyst Kian Abouhossein beziffere den Umfang eines solchen Sparprogramms auf 2,5 Milliarden Euro, wovon 1,9 Milliarden Euro auf den Investmentbereich entfallen würde, zitiert die „Financial Times Deutschland“ aus einer aktuellen Studie des JP Morgan-Experten. Zehn bis 20 Prozent der 31.000 Stellen in der Sparte könnten wegfallen, schätze der Analyst. Hohe Einsparungen verspreche zudem laut Abouhossein der Abbau der teuren Mitarbeiter, womit er die rund 1.100 Personen im Status eines Managing Directors meint.
Hintergrund der offenbar notwendigen Schritte ist der Rückgang in der konzernwichtigsten Sparte, dem Investmentgeschäft. So sind die weltweiten Erträge im Investmentbanking bereits 2011 um 14 Prozent auf 230 Milliarden Euro gefallen. In diesem Jahr drohe trotz eines guten Starts im ersten Quartal erneut ein Einbruch, schreibt die FTD und beruft sich auf eine Prognose des Beratungshauses Roland Berger. Daraus gehe hervor aus, dass die Erlöse der Investmentbranche abermals um knapp 14 Prozent auf 200 Milliarden Euro einbrechen würden. Und den strengeren Kapitalanforderungen nach Basel III, die ab 2013 schrittweise in Kraft treten, stiegen zusätzlich die Kapitalanforderungen. Für riskante Geschäfte müssten Banken mehr Eigenkapital unterlegen, was im Endeffekt bedeute, dass bei konstanten Erlösen die Rendite auf das eingesetzte Kapital sinke. Laut der Prognose von Roland Berger könnte diese im Schnitt auf fünf bis sieben Prozent fallen - und damit weit unter die Zielmarke der Deutschen Bank von zwölf bis 15 Prozent.
Für Jürgen Fitschen und Anshu Jain wäre ein Sparpaket in diesem Ausmaß ein denkbar schlechter Start in ihre Amtszeit, schreibt die Zeitung weiter. Doch es sei vor allem die von Jain lange geführte Sparte, die schwächele. Bisher habe sich die Deutsche Bank davor gescheut, Massenentlassungen vorzunehmen, währen sich andere Institute, wie etwa die Schweizer UBS, bereits verschlankt hätten.
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