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11:49 Uhr, 14.08.2006

Jerini veröffentlicht Halbjahresbericht

Das Berliner Pharmaunternehmen Jerini AG hat den Umsatz im ersten Halbjahr 2006 kräftig gesteigert. Aufgrund höherer Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen hat sich aber auch der Verlust ausgeweitet.

Wie das Unternehmen am Montag mitteilte, stieg der Umsatz in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres um 39,0 % auf 6,3 Millionen Euro (Vj. 4,5 Millionen Euro). Dabei stiegen die Erlöse aus Kooperationsvereinbarungen im Wesentlichen auf Grund der abgeschlossenen Partnerschaft mit Kos Life Sciences um 77,5 % auf 4,8 Millionen Euro (Vj. 2,7 Millionen Euro).

Der Forschungs- und Entwicklungsaufwand erhöhte sich im ersten Halbjahr 2006 auf 11,5 Millionen Euro im Vergleich zu 7,0 Millionen Euro in der Vorjahresperiode. Ausschlaggebend hierfür waren erhöhte Aufwendungen im Zusammenhang mit klinischen Studien, einschließlich der Phase III-Studie in der Indikation HAE, und der Fortschritt anderer Projekte, teilte das Unternehmen mit. Die allgemeinen Kosten und Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich im ersten Halbjahr 2006 um 0,5 Millionen Euro auf 3,6 Millionen Euro. Der Anstieg resultierte im Wesentlichen aus erhöhtem Personalaufwand, Beratungskosten sowie gestiegenen Aufwendungen im Zusammenhang mit Publizitätspflichten und Öffentlichkeitsarbeit der Gesellschaft. Die Vertriebskosten stiegen auf 2,5 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2006 (Vj. 0,5 Millionen Euro). Ausschlaggebend hierfür waren Aufwendungen in Zusammenhang mit der Vorbereitung der Markteinführung von Icatibant. Somit stieg der Verlust aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit vor Steuern und Finanzierungsaufwand (EBIT) wie erwartet auf 12,1 Millionen Euro im Vergleich zu 7,6 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2005. Der Fehlbetrag des Unternehmens belief sich im ersten Halbjahr 2006 auf 11,0 Millionen Euro im Vergleich zu 7,0 Millionen Euro in der Vorjahresperiode. Der Fehlbetrag je Aktie verbesserte sich auf 0,21 Euro (Vj. 1,14 Euro).

Der Netto-Cash-Burn der ersten sechs Monate 2006 belief sich auf 14,4 Millionen Euro. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Stichtag 30. Juni 2006 betrugen 81,5 Millionen Euro.

Für das Geschäftsjahr 2006 rechnet die Gesellschaft mit einer Steigerung der betrieblichen Aufwendungen: Die Kosten für Forschung und Entwicklung würden sich aufgrund der Fortführung der klinischen Studien für den Wirkstoff Icatibant bei HAE und für Studien in mindestens einer weiteren Indikation erhöhen. Zudem erfordere der geplante Beginn der klinischen Studien mit Jerinis Integrin-Antagonisten gegen die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) im ersten Quartal 2007 weitere Mittel. Die Expansion im Bereich Vertrieb und Marketing für die geplante Markteinführung von Icatibant 2007 werde zusätzlich höhere Aufwendungen im Geschäftsjahr 2006 verursachen. Diese sollten teilweise durch eine Umsatzsteigerung in 2006 ausgeglichen werden, vor allem in Hinblick auf Aktivitäten im Rahmen der Partnerschaft mit Kos Pharmaceuticals, Inc. Für das aktuelle Geschäftsjahr werde Jerini seinen Verlust aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit erwartungsgemäß ausweiten. Dieses resultiere aus der Strategie des Unternehmens, sein Produkt 2007 selbstständig zu vermarkten.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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