Kommentar
17:21 Uhr, 15.02.2025

Javier Milei wirbt für Memecoin – dann kommt der Crash

Der argentinische Präsident promotet einen Krypto-Launch auf X, aber macht wenig später einen Rückzieher. Warum der Memecoin LIBRA um 90 Prozent crashte.

  • Am gestrigen Freitagabend warb der X-Account des argentinischen Präsidenten für einen neuen $LIBRA-Memecoin auf der Solana-Blockchain. Kurz darauf ließen begeisterte Krypto-Trader den Preis durch die Decke schießen.
  • “Dieses private Projekt soll das Wachstum der argentinischen Wirtschaft fördern, indem es kleine argentinische Unternehmen und Startups finanziert”, schrieb Javier Milei in einem mittlerweile gelöschten X-Post über den Memecoin.
  • In der Spitze stieg der $LIBRA-Kurs auf bis zu 4,50 US-Dollar und erreichte damit zugleich eine Marktkapitalisierung von rund 4,5 Milliarden US-Dollar. Das hätte kurzzeitig für eine Platzierung unter den Top 30 der Kryptowährungen genügt.
  • Angesichts schnell wachsender Zweifel über die Seriosität des Projektes und die Rolle des argentinischen Präsidenten crashte der Krypto-Token dann binnen kürzester Zeit über 90 Prozent. Derzeit handelt er laut DexScreener nur noch bei 0,17 US-Dollar.
  • Die fragwürdigen Geschehnisse erinnerten an den Memecoin-Launch des US-Präsidenten Donald Trump unmittelbar vor seiner Amtseinführung. Im Moment des Schreibens handelt Official Trump bei 19,30 US-Dollar, ein Kursverlust von 74 Prozent seit dem Allzeithoch.
  • Bei dem neuesten Pump and Dump Scheme mit Politikbezug erkannte Chainalysis frühzeitig gleich mehrere Red Flags. Unter anderem wurde ein Großteil aller LIBRA-Token von einer einzigen Wallet kontrolliert.
  • Gleichzeitig wies das Krypto-Startup Bubblemaps auf den schnellen Liquiditätsabzug hin: “Das LIBRA-Team casht aus. Sie haben bereits 87 Millionen US-Dollar verdient, indem sie USDC und SOL aus den Liquiditätspools entfernt haben.”
  • Inzwischen hat sich Milei von dem Projekt distanziert. In einem neuen X-Post erklärt er sich: “Die Einzelheiten des Projekts waren mir nicht bekannt, und nachdem ich mich darüber informiert hatte, beschloss ich, es nicht weiter zu verbreiten”. Er habe “in keinster Weise” mit dem privaten Krypto-Launch in Verbindung gestanden.

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