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12:50 Uhr, 08.06.2016

Japans Wirtschaftsmotor schnurrt geschmeidiger als gedacht

Japan ist im ersten Quartal stärker gewachsen als zunächst geschätzt. Der Grund sind höhere Ausgaben der Verbraucher un der Unternehmen. Die Daten lagen teilweise zunächst nicht vor.

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Tokio (Godmode-Trader.de) - Japans Konjunkturmotor ist im ersten Quartal auf höheren Touren gelaufen als zunächst geschätzt. Nach Angaben der Regierung legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwischen Januar und Ende März um 0,5 Prozent zum Vorquartal zu. Zuvor waren die Statistikbehörden in einer ersten Veröffentlichung von einem Wachstum um 0,4 Prozent ausgegangen. In annualisierter Betrachtung wuchs die Wirtschaft der weltweit drittgrößten Volkswirtschaft zu Jahresbeginn um 1,9 Prozent. Das sind 0,2 Punkte mehr als zunächst ermittelt. Die meisten Ökonomen hatten eine Aufwärtskorrektur erwartet.

Demnach hat sich vor allem der private Konsum, der für etwa 60 Prozent der Wirtschaftsleistung Japans steht, besser entwickelt als zunächst angenommen. Die Investitionen der Unternehmen stiegen um um 4,3 Prozent zum Vorjahr. Das überrascht, da die Gewinne der Firmen im gleichen Zeitraum um 9,3 Prozent zum Vorjahr zurückgingen. Befürchtungen, die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt könnte wieder in eine Rezession gleiten, haben sich damit verflüchtigt.

Premier Shinzo Abe hat in der vergangenen Woche angekündigt, die Anhebung der Mehrwertsteuer von 8 auf 10 Prozent von April 2017 auf Oktober 2019 zu verschieben, Außerdem stellte Abe ein Konjunkturprogramm für den kommenden Herbst in Aussicht. Doch ist dies unbedingt notwendig? Auch im zweiten Quartal entwickelt sich die Wirtschaft besser als erwartet. Die Arbeitslosenquote blieb im April auf niedrigen 3,2 Prozent. Zugleich stieg die Zahl der Stellenangebote je Arbeitssuchenden auf 1,34. Das ist der höchste Wert seit November 1991. Auch der Lohnindex legte mit 0,7 Prozent zum Vorjahr so hoch zu wie seit 16 Jahren nicht mehr. Die Haushaltsausgaben stiegen überraschend um 0,2 Prozent und die Industrieproduktion wuchs trotz des Erdbeben Anfang April um 0,3 Prozent. Insgesamt ergibt sich daraus eine weniger negative Tendenz, als es von Premierminister Abe behauptet wurde.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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