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16:42 Uhr, 29.11.2019

Japans Wirtschaft wird im vierten Quartal stark schrumpfen

Japan steckt in einer tiefen Wirtschaftskrise. In der Industrie macht sich die konjunkturelle Abschwächung besonders dramatisch bemerkbar. Es fehlt an Aufträgen und ausländischer Nachfrage, der Sektor dürfte die gesamte Volkswirtschaft in Mitleidenschaft ziehen.

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Tokio (Godmode-Tader.de) - Japans Industrie hat ihre Produktion im Oktober unerwartet kräftig gedrosselt. Im Vergleich zum Vormonat September brach die Erzeugung um 4,2 Prozent ein, wie das Handelsministerium in Tokio am Freitag mitteilte. Das ist der stärkste Rückgang seit Januar 2018. Analysten hatten nur einen Rücksetzer um 2,0 Prozent (Bloomberg) erwartet. Darüber hinaus deuten die Prognosen der Unternehmen für die nächsten zwei Monate nicht auf eine Erholung hin: Die Hersteller erwarten einen Rückgang von 1,5 Prozent im November, gefolgt von einem Anstieg von 1,1 Prozent im Dezember.

Der Einbruch der Industrieproduktion im Oktober und die verhaltenen Prognosen für die Folgemonate deuten darauf hin, dass die japanische Wirtschaftsleistung im vierten Quartal stark schrumpfen wird. Zudem haben sich die Unternehmensprognosen für die Folgemonate in der Vergangenheit tendenziell zu optimistisch erwiesen.

Aber selbst wenn sie realisiert werden können, würde die Industrieproduktion im vierten Quartal insgesamt um rund 4,0 Prozent im Vergleich zum Vorquartal einbrechen. Es wäre der schwerste Rücksetzer seit dem großen Erdbeben in Ostjapan im Jahr 2011.

Ein Rückgang der Industrieproduktion um vier Prozent würde nach Einschätzung des Analysehauses Capital Economics zu einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um rund zwei Prozent im vierten Quartal führen. Allerdings schränken die Experten ein, dass die Industriedaten nicht immer ein guter Indikator für die Entwicklung der Gesamtentwicklung sind. Das BIP wuchs im ersten Quartal dieses Jahres um 0,5 Prozent, obwohl die Industrieproduktion um 2,5 Prozent eingebrochen war.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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