Japans Wirtschaft verzweifelt am starken Yen
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Tokio (Godmode-Trader.de) - Japans Exportwirtschaft hat einen rabenschwarzen September durchlebt. So sind die Exporte der weltweit drittgrößten Volkswirtschaft im Berichtsmonat im Jahresvergleich um knapp sieben Prozent eingebrochen. Und auch bei den Importen kam es erneut zu Rückschlägen. Die Importe gingen im September um 16,3 Prozent zurück — der 21. Rückgang in Folge. Von Bloomberg befragte Experten hatten jeweils allerdings stärkere Rückgänge erwartet.
Den japanischen Firmen macht der starke Yen das Leben schwer, da er die Güter im Ausland künstlich verteuert, was die Nachfrage schmälert. Dennoch zeichnen sich trotz der auf den ersten Blick schwachen Daten auch Lichtblicke ab. Denn das Exportvolumen, sprich die im Ausland abgesetzte Menge, die Umrechnungsverluste durch den starken Yen ausklammert, ist so stark gestiegen wie seit fast zwei Jahren nicht mehr. „Bei den Exporten zeichnet sich eine Trendwende ab", sagte etwa Nomura-Volkswirt Masaki Kuwahara. „Weltweit und besonders in Japan ziehen die Aktivitäten von Industriebetrieben an. Das ist gut für die Ausfuhren Japans.“ Regierung und Notenbank versuchen seit Langem die Wirtschaft mit einer Lockerung der Geldpolitik und milliardenschweren Konjunkturprogrammen zu unterstützten.
Die Stimmung unter den Einkaufsleitern der japanischen Firmen ist derweil den zweiten Monat in Folge gestiegen. Der monatlich ermittelte Reuters-Tankan-Indikator zeigt im Oktober einen Zuwachs um das Doppelte, von plus 5 auf plus 10 Punkte. Der Anteil der Optimisten ist binnen eines Monats damit kräftig gestiegen. Die Manager bei Verbrauchsgütern und Lebensmitteln freuen sich über gesunkene Preise für Rohstoffe und Warenimporte infolge des starken Yens. Dieser wiederum macht den Verantwortlichen bei exportabhängigungen Branchen, wie der Elektronik- und Autoindustrie zu schaffen. Japanische Ökonomen erwarten laut Japanmarkt Online nun für den Tankan-Bericht der Notenbank, der im Dezember veröffentlicht wird, den ersten Stimmungsanstieg im Bereich der Großindustrie seit sechs Quartalen.
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