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17:40 Uhr, 14.12.2018

Japans Wirtschaft schafft die Trendwende

Die Tankan-Umfrage der Bank of Japan im vierten Quartal war besser als von den meisten Experten erwartet und bestätigt, dass die Wirtschaft die Trendwende geschafft hat.

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Tokio (Godmode-Trader.de) - Wie aus einer am Freitag veröffentlichten Tankan-Umfrage der Bank von Japan unter rund 10.000 Unternehmen hervorgeht, hat sich der darin ermittelte Stimmungsindex für die großen Produktionsunternehmen im Schlussquartal im Vergleich zum Sommerzeitraum entgegen der Erwartung vieler Ökonomen nicht weiter verschlechtert, sondern verharrte unverändert bei plus 19. Zwar sank der Ausblick der Unternehmen für das folgende Quartal von 19 auf 15, aber es ist nicht unüblich, dass die Unternehmen pessimistisch in die Zukunft blicken, wenn die aktuellen Bedingungen so günstig sind wie gegenwärtig. Darüber hinaus verbesserten sich die Geschäftsbedingungen großer Nicht-Produzenten von 22 auf 24, anstatt wie vom Bloomberg-Konsens erwartet auf 21 zu sinken.

Über alle Branchen und Unternehmensgrößen hinweg stiegen die Rahmenbedingungen von 15 auf 16, was nur einen Bruchteil unter dem Mehrjahresrekordwert von 17 im ersten Quartal liegt. Das entspricht einem jährlichen BIP-Wachstum von rund 1,5 Prozent und damit deutlich robuster als der schwache jährliche Zuwachs von 0,1 Prozent im dritten Quartal.

Auch die Investitionspläne der Unternehmen sind positiv zu werten. Über alle Unternehmensgrößen hinweg erwarten die Unternehmen für das im März endende Geschäftsjahr einen Anstieg der Investitionen um 10,4 Prozent, was eine Aufwärtskorrektur gegenüber den 8,5 Prozent im dritten Quartal bedeutet.

Derweil verschärft sich der Arbeitsmarkt weiter. Die Komponente „Beschäftigungsbedingungen", die sinkt, wenn mehr Unternehmen über Personalmangel berichten, ist von -33 auf -35 noch tiefer in den negativen Bereich gerutscht. Das bedeutet, dass die Unternehmen über den schwersten Personalengpass seit 1990 klagten. Hinweise darauf, dass der zunehmende Personalmangel zu stärkeren Preissteigerungen führt, gibt es dennoch nicht. Der Subindex zu den „Outputpreisen" der großen Hersteller sank von 7 auf 6 und die Unternehmen prognostizierten einen starken Rückgang auf 1 im ersten Quartal. Das würde mit einer anhaltenden Verbraucherpreisinflation von rund 1 Prozent übereinstimmen.

Schließlich liefert der Tankan nicht viel Munition für die Vorstandsmitglieder der Bank of Japan, die über die Auswirkungen der lockeren Geldpolitik auf die Finanzinstitute besorgt sind. Die Kreditvergabe der Banken blieb bei 24 konstant, was bedeutet, dass die Kreditkonditionen weiterhin locker bleiben.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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