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10:33 Uhr, 08.12.2014

Japans Wirtschaft noch stärker geschrumpft als zunächst ermittelt

Japans Wirtschaft ist im dritten Quartal zwischen Juli und September stärker geschrumpft als bisher angenommen. Die revidierten Konjunkturdaten zeichnen sechs Tage vor den Neuwahlen ein düsteres Bild der japanischen Wirtschaft.

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Tokio (BoerseGo.de) - Die japanische Wirtschaft ist im dritten Quartal noch stärker geschrumpft als bislang ausgewiesen. Die Regierung in Tokio veröffentlichte in der Nacht auf Montag revidierte Schlüsseldaten. Demnach sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt zwischen Juli und September um eine hochgerechnete Jahresrate von 1,9 Prozent. Zunächst hatten die Statistiker einen Rückgang der wirtschaftlichen Leistung des Landes um 1,6 Prozent ermittelt. Ein Grund für die Entwicklung sind die Auswirkungen der im April erhöhten Mehrwertsteuer.

Als Grund für die Korrektur nach unten wurde genannt, dass die Investitionen der Unternehmen stärker zurückgingen als zunächst angegeben, nämlich um 0,4 statt 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Die privaten Konsumausgaben, die zu rund 60 Prozent zur Wirtschaftsleistung des Landes beitragen, stiegen auch nach den revidierten Daten um lediglich 0,4 Prozent.

Bereits im zweiten Quartal war die Wirtschaftsleistung Japans geschrumpft, womit sich das Land technisch in einer Rezession befindet. Für die kommenden Monate sind Ökonomen jedoch optimistischer und rechnen mit einem Wachstum im laufenden sowie im kommenden Quartal.

Die neuen Daten zeichnen nur sechs Tage vor den Neuwahlen ein besorgniserregendes Bild der japanischen Wirtschaft. Das Land befindet sich mitten im Wahlkampf. Die Opposition nutzte denn auch gleich die düstere Konjunkturmeldung, um Stimmung gegen Premier Shinzo Abe zu machen. Das Scheitern von „Abenomics“ sei nun für jeden ersichtlich, hieß es. Das Wirtschaftsprogramm will die Exporte über einen schwächeren Yen ankurbeln, selbst wenn das letztlich die Kaufkraft der Verbraucher einschränkt. Doch Abe kommt zu Gute, dass das Oppositionslager zersplittert und auf die kommende Wahl unvorbereitet ist.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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