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11:24 Uhr, 22.04.2015

Japans Exportwirtschaft kehrt zu alter Stärke zurück

Ein Silberstreif am Horizont: Im März hat Japan erstmals seit fast drei Jahren ein Plus in der Handelsbilanz erwirtschaftet. Die Wirtschaft profitierte dabei vom schwachen Yen, dem niedrigen Ölpreis und einer konsumfreudigen US-Wirtschaft.

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Tokio (Godmode-Trader.de) - Erstmals seit Juni 2012 hat die japanische Wirtschaft im zurückliegenden Monat wieder einen Handelsbilanzüberschuss erzielt. Vor allem die Ausfuhren von Autos und elektronischen Gütern legten im März deutlich zu, wie das Finanzministerium in Tokio mitteilte.

Demnach belief sich der Überschuss auf 229,3 Milliarden Yen. Experten hatten einen kleines Plus von lediglich 50 Milliarden Yen erwartet. Im März vor einem Jahr war hier noch ein Defizit von 1,4 Billionen Yen angefallen. Die Exporte stiegen um 8,5 Prozent auf 6,9 Billionen Yen, während die Importe um 14,5 Prozent auf 6,7 Billionen Yen sanken.

Maßgeblich für die positive Handelsbilanz war vor allem die niedrige Einfuhrrechnung wegen der gefallenen Ölpreise, aber auch eine sich langsam erholende Ausfuhr, die durch den abgewerteten Yen gestützt wird. Darüber hinaus hat die Erholung der US-Wirtschaft, für Japan einer der wichtigsten Absatzmärkte, zu den wachsenden Exporten beigetragen. Die Exporte in die USA zogen um 21,3 Prozent auf 1,4 Billionen Yen an. Nach China erhöhten sich die Ausfuhren um 3,9 Prozent auf 1,2 Billionen Yen nach einem Rückgang im Vormonat. Im Handel mit der Europäischen Union verbuchte Japan im März ein Exportplus von 9,1 Prozent auf 704,9 Milliarden Yen.

Das am 31. März beendete Fiskaljahr 2014 schloss Japan mit einem Defizit von 9,1 Billionen Yen ab. Damit ist die Handelsbilanz des Landes seit vier Jahren rot - das heißt, dass der Wert der Importe den der Exporte überstieg. Im Fiskaljahr davor war noch ein Minus von knapp 14 Billionen Yen angefallen. Im laufenden Fiskaljahr könnte Japan nach Einschätzung von Experten zu einer positiven Handelsbilanz zurückkehren, dafür müsse allerdings der Ölpreis auf dem derzeit niedrigen Niveau bleiben.

Die überraschend guten Daten vom Außenhandel trieben die Aktienkurse in die Höhe. Der Nikkei-225-Index übersprang direkt nach Aufnahme des Handels die Marke von 20.000 Punkten und lag am Handelsschluss mit 20.133,9 Punkten 1,1 Prozent im Plus. Das war das erste Mal seit 15 Jahren, dass der Nikkei bei mehr als 20.000 Punkten schloss.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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