Kommentar
09:49 Uhr, 28.10.2008

Japanischer Markt führt zu Stabilisierung des Euros und zu einer Abschwächung des JPY!

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Der Euro eröffnet (08.15 Uhr) gegenüber dem USD bei 1.2540, nachdem im frühen europäischen Geschäft Höchstkurse bei 1.2585 markiert wurden. Der USD hat gegenüber dem JPY nach zwischenzeitlichen Tiefstkursen bei 92,05 im gestrigen europäischen Geschäft an Boden gewonnen und stellt sich derzeit auf 94.75. "Carry-Trades" konnten im asiatischen Handel an Boden gewinnen. EUR-JPY stellt sich auf 118.80 und EUR-CHF oszilliert bei 1.4530.

Der Nikkei Dow Jones markierte kurzfristig den tiefsten Stand seit 26 Jahren bei 6.994,90, um dann eine fulminante Befestigung auf 7.621,92 Punkte hinzulegen. Der JPY verlor in der Folge nachhaltig an Boden. Gerüchte über Zentralbankaktivität der BoJ zirkulieren, nachdem gestern derartige Aktionen von der politischen Kaste Japans bereits thematisiert und damit ansatzweise angekündigt wurden.

Vor dem Hintergrund, dass die letzten Devisenmarktbewegungen keinesfalls als "Orderly Market" klassifiziert werden können, haben die Gerüchte eine sachliche Grundlage, da nach Zentralbanksprache "Disorderly Markets" grundsätzlich Interventionen erlauben.

Zentralbankinterventionen kleiden sich gerne als verdeckte Intervention. Die Unsicherheit, ob es sich um kommerziell begründete Transaktionen oder Interventionen handelt, verleiht verdeckten Interventionen verstärkte Wirkung gegenüber den offenen Markteingriffen.

Das Wachstum der Geldmenge M-3 in der Eurozone per September lag im Jahresvergleich bei 8,6% nach zuvor 8,8%. Analysten hatten einen Rückgang auf 8,5% favorisiert. Der Chart belegt eindrucksvoll den Rückgang seit Winter 2007. Mithin ergibt sich hier aus Sichtweise der EZB zunehmende Entspannung, die Zinssenkungsphantasien nähren kann.

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Der deutsche IFO-Index per Oktober lieferte mit einem Rückgang von zuvor 92,9 auf 90,2 Punkte ein ernüchterndes Ergebnis. Analysten hatten einen Rückgang auf 91,0 Zähler unterstellt. Damit wurde der niedrigste Stand des Index seit 5 Jahren markiert.

Die Bewertung der aktuellen Lage war im Monatsvergleich mit 99,9 Punkten marginal freundlicher als im Vormonat (99,8). Die Erwartungshaltung war mit einem Ergebnis von 81,4 nach 86,5 Punkten für den Rückgang des Klimaindexes verantwortlich.

Vor dem Hintergrund der negativen Schlagzeilen aus dem Unternehmenssektor ist eine Trendwende der Stimmungslage wenig wahrscheinlich.

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Der Absatz neuer Immobilien per September in den USA setzte geringfügig und damit insignifikant positive Akzente. Es ergab sich ein Anstieg um 2,7% auf 464.000 Objekte in der annualisierten Lesart nach dem Einbruch um 12,6% im Vormonat. Eine Trendwende ist hier unverändert nicht erkennbar. Auch hier ist der Chart eindrucksvoller Beleg unserer These.

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Heute stehen erneut US-Daten im Mittelpunkt. Wir verweisen auf die unten angeführte Datenbox. Sowohl Hauspreise als auch Verbrauchervertrauen sind von hervorgehobener Bedeutung. Wir werden uns morgen dezidiert mit den Daten auseinandersetzen.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD favorisiert. Ein Überwinden des Widerstands bei 1.2670 - 00 neutralisiert den positiven Bias des USD.

Viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank

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