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10:35 Uhr, 26.11.2013

Japanische Notenbanker zweifeln am selbst gesteckten Inflationsziel

Innerhalb der japanischen Notenbank wachsen die Zweifel an den Zielen der Bank of Japan zu Inflation und Wachstum. Ein Drittel der Mitglieder im geldpolitischen Ausschuss sehen Risiken und Gefahren einer Abschwächung. Die reale Entwicklung gibt ihnen Zweifeln Nahrung. So bleiben etwa die Löhne im Land im Abwärtstrend.

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Tokio (BoerseGo.de) - Innerhalb der Bank of Japan (BoJ) werde Zweifel am selbstgesetzten Inflationsziel geäußert. Ein Drittel der Führungsmitglieder glaubt nicht daran, dass die Zentralbank ihre selbst gesteckten Ziele in der geplanten Zeit bis 2015 erreichen kann. Dies geht aus dem am Dienstag veröffentlichten Protokoll zur vorletzten Zinssitzung vom. 31. Oktober hervor. Danach sind drei der insgesamt neun Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses skeptisch, ob der Teuerungsausblick realistisch ist. Mit einer Geldmengenausweitung um 60 bis 70 Billionen Yen im Jahr, insbesondere in Form milliardenschwerer Wertpapierkäufe, will die Notenbank die Jahresinflationsrate in zwei Jahren auf zwei Prozent anheben, um die Wirtschaft aus der langjährigen Deflationsspirale zu befreien.

BoJ-Gouverneur Haruhiko Kuroda hatte bereits bei einer Pressekonferenz öffentlicht gemacht, dass die drei Ratsmitglieder Sayuri Shirai, Takehiro Sato und Takahide Kiuchi die neuen Prognosen zu Inflation und Wachstum nicht mittragen wollten. Ratsmitglied Kiuchi hat bereits früher dafür plädiert, das Inflationsziel flexibler zu gestalten und rechnet damit, dass die Preise nur moderat steigen werden. Ebenso zeigte sich seine Kollege Sato skeptisch. Die beiden Notenbanker hatten Anfang des Jahres gegen die Einführung des Inflationsziels gestimmt.

Die drei Zweifler schauen auch mit Skepsis auf den Konjunkturausblick der Notenbank. Es gebe eine „hohe Unsicherheit" über die Entwicklung in Übersee sowie die Entwicklung des Arbeitsmarkts und der Löhne im Inland“, heißt es von den drei Ökonomen im Rat. Sie sehen grunsätzliche Risiken einer schwächeren wirtschaftlichen Entwicklung.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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