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12:32 Uhr, 25.04.2016

Japanische Industrie im Stimmungstief

Den Unternehmen in Japan mangelt es an neuen Aufträgen, vor allem aus dem Ausland. Einem aktuellen Frühindikator zufolge ist die Industrieproduktion im April geschrumpt.

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    Kursstand: 17.495,00 Pkt (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Tokio (Godmode-Trader.de) - Die Stimmung in der japanischen Industrie hat sich im April rapide eingetrübt. Der japanische Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe fiel überraschend um 1,1 auf 48,0 Punkte, den niedrigsten Wert seit Januar 2013. Damit driftet der viel beachtete Stimmungsindex noch tiefer in den kontraktiven Bereich und signalisiert damit eine Schrumpfung der Industrieproduktion.

Der Rückgang des Frühindikators ist hauptsächlich dem vom jüngsten Erdbeben verursachten Produktionsunterbrechnungen geschuldet. Beim schwersten Erdbeben seit fünf Jahren in Japan waren Anfang April mindestens neun Menschen in der Region Kyushu im Süden der Hauptinsel ums Leben gekommen. Mindestens 1.100 Menschen wurden verletzt. Mehrere Unternehmen haben in der betroffenen Region ihre Produktion ganz oder teilweise eingestellt. So hat etwa Sony gleich fünf Werke in der Region stillgelegt. Honda, Nissan und Toyota stoppten die Bänder.

Der Rückgang des Einkaufsmanagerindex ist zum zweiten auch dem Einbruch der Subkomponente „New Orders“ zurückzuführen. Die Auftragsbücher der japanischen Unternehmen sind beunruhigend schwach gefüllt. Die Komponente neuer Exportaufträge fiel um 2,1 auf 44,0 Punkte, was darauf hindeutet, dass der stärkere Yen und die schwache Auslandnachfrage einen hohen Tribut von den japanischen Herstellern fordern. Die japanischen Exporte sind im März den sechsten Monat in Folge zurückgegangen. Das ist die längste Schwächephase seit 2012. Als Gründe wurden das verlangsamte Wachstum in China, die schwächere Nachfrage nach Elektronikartikeln sowie die Aufwertung des Yen genannt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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