Japan: Regierung plant Reformen zur Ankurbelung des Wachstums
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Tokio Godmode-Trader.de) - Japan steckt in einer zumindest technischen Rezession. Nachdem in den Monaten April bis Juni die Zuwachsrate der Wirtschaftsleistung der weltweit drittgrößten Volkswirtschaft bei annualisiert minus 0,7 Prozent lag, reihte sich nun ein weiteres Quartal mit negativer Wachstumsrate von (-0,8 Prozent) ein. Insbesondere die Tatsache, dass die Investitionen zwei Quartale in Folge negativ waren, muss als negative Nachricht gewertet werden. Dennoch kam der größte Belastungsfaktor aus.
Panischer Aktionismus war bei der Bank of Japan zuletzt deswegen nicht zu beobachten. Die Notenbanker um Haruhiko Kuroda behielten ihren aktuellen geldpolitischen Kurs unverändert bei und beließen ihr Ziel zur jährlichen Steigerung der Geldbasis bei 80 Billionen Yen. Kuroda zeigt sich optimistisch und erwartet eine Erholung der Exporte, weil sich die Konjunktur in China stabilisieren werde. Zudem setzt Kuroda auf ein Anziehen der Weltkonjunktur durch ein solides Wachstum in den Industrieländern.
Demgegenüber sieht sich die Regierung in der Pflicht und plant Reformen, um die heimische Wirtschaft anzukurbeln. Wie die japanische Zeitung Nikkei am Montag unter Berufung auf mit der Sache betraute Personen berichtete, sieht ein neuer Gesetzentwurf vor, den Mindestlohn von derzeit 780 Yen in der Stunde um drei Prozent anzuheben. Mit den höheren Löhnen soll der Konsum angekurbelt werden, weil die Verbraucher am unteren Ende der Einkommensskala häufig ihr gesamtes Geld für Konsumgüter ausgeben.
Ob die japanische Wirtschaft im dritten Quartal ihre Talsohle durchschritten hat und wieder auf Wachstumskurs ist, bleibt unklar. Nach wie vor besteht in Japan eine Divergenz zwischen einem starken Geschäftsvertrauen in der Industrie und eher moderaten harten Daten. Mit anderen Worten: Die Stimmung ist besser als die Lage. Dies zeigt sich in einem Anstieg des Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe um 0,4 auf 52,8 Punkte im November. Die Neuauftragskomponente stieg sogar von zuvor 52,4 auf 53,9 Zähler und hat damit den höchsten Wert seit März 2014 erreicht. Das Wachstum der japanischen Industrie wechselte zuletzt hingegen regelmäßig über beziehungsweise unter die Nulllinie.
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