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12:26 Uhr, 04.04.2016

Japan ist im Stimmungstief

Laut dem jüngsten Tankan-Bericht der Bank of Japan ist die Geschäftsstimmung in der japanischen Industrie eingebrochen. Auch Besserung ist nicht in Sicht. Die Unternehmen erwarten in den kommenden Monaten keine Aufhellung.

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  • Nikkei225
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    Kursstand: 16.155,00 Pkt (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Tokio (Godmode-Trader.de) - Die Geschäftsstimmung in Japans Großindustrie ist im März auf den tiefsten Stand seit drei Jahren eingebrochen. Der sogenannte Diffusionsindex für die Großindustrie halbierte sich gegenüber Dezember auf plus 6. Ein positiver Wert bedeutet zwar, dass die Optimisten in der Mehrheit geblieben sind. Es ist jedoch das erste Mal seit Juni 2013, dass der Diffusionsindex unter plus 10 liegt.

„So ganz überraschend sollte der Sentiment-Rückgang nicht sein“, kommentierte Stefan Große von der NordLB. „Die durch schlechte chinesische Konjunkturindikatoren ausgelösten Kapitalmarktkapriolen vom Jahresanfang dürften die Stimmung japanischer Unternehmer ebenso eingetrübt haben wie der in der Folge stark aufgewertete Yen“. Die japanische Währung hat im ersten Quartal deutlich zum US-Dollar aufgewertet. Dadurch verlieren die im Ausland erzielten Erträge der Exportfirmen an Wert. Zudem verteuert eine starke Währung die Kosten für importierte Güter. Für das jüngst angelaufene neue Fiskaljahr erwarten die großen Industriefirmen einen Rückgang ihrer Gewinne um durchschnittlich 2,2 Prozent. Ihre Investitionen wollen die japanischen Großunternehmen dennoch nur um 0,9 Prozent senken.

Bei den großen Dienstleistungsfirmen zeigt sich eine bessere Stimmung. Der Wert ging hier nur um drei Punkte auf plus 22 zurück. Allerdings ist hier die Investitionsbereitschaft über alle Branchen gerechnet mit minus 4,8 Prozent gesunken. Experten rechnen nun mit weiteren Konjunkturpaketen der Regierung. Noch aber gibt es dazu keine konkreten Ankündigungen aus Tokio. Stand jetzt ist, dass die Unternehmen ihre weiteren Aussichten skeptisch einschätzen. Der Stimmungsindex für die Großindustrie sollte sich in den nächsten drei Monaten weiter auf plus drei und der für die Dienstleistungsunternehmen auf plus 17 verschlechtern, geht aus der Umfrage hervor.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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